Wintersemester 2015/16
Vorlesungen
Einführung in die Philosophie
55-161.01 | Einführung in die Philosophie | Birgit Recki |
2 st., Mi 12.15-13.45, RAUMÄNDERUNG: Phil B VMP 6 Beginn: 14. Oktober 2015 Die Vorlesung richtet sich an Studierende im ersten Semester und ist für diese verpflichtend. Sie wird von allen Professoren des Philosophischen Seminars gemeinsam gestaltet; die Vortragenden wechseln sich gemäß ihren Arbeitsgebieten ab. Die Vorlesung setzt sich zum Ziel, Studierende sowohl mit verschiedenen Gegenstandsbereichen und thematischen Schwerpunkten der Philosophie als auch mit einigen der wichtigsten Denkern und Methoden des Philosophierens vertraut zu machen. HINWEIS: Die Sitzung von Herrn Dr. Richard Woodward am Mittwoch, dem 16.12.2015, zum Thema "Is Immortality desriable?" entfällt. Wir bitten um Ihr Verständnis. Informationen zum Programm der Vorlesung finden sich hier. Zudem wurde für die Einführungsvorlesung eine Webseite eingerichtet. Dort werden Materialien für die jeweiligen Sitzungen hochgeladen und etwaige Ankündigungen gemacht. Literatur:
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Begriffsentwicklung und Hypothesenbildung bei empirischen Theorien (T)
55-161.02 | Begriffsentwicklung und Hypothesenbildung bei empirischen Theorien (T) | Ulrich Gähde |
2 st., Do 16.15-17.45, Audimax 2 VMP 4 (ERNEUTE RAUMÄNDERUNG) Beginn: 15. Oktober 2015 Die Bildung empirischer Hypothesen und die Entwicklung des begrifflichen Apparats einer wissenschaftlichen Theorie sind aufs engste ineinander verwoben. In der Vorlesung wird zunächst eine Einführung in die Definitionslehre gegeben. Daran schließt sich eine Darstellung der wichtigsten Methoden der Begriffsbildung an, wobei der Abgrenzung zwischen Beobachtungstermen und theoretischen Termen besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Weiterhin wird eine Übersicht über die Grundtypen wissenschaftlicher Begriffe – klassifikatorische, komparative und quantitative Begriffe – gegeben. In diesem Zusammenhang wird insbesondere die Frage erörtert, warum wir in einigen Gegenstandsbereichen erfolgreich mit quantitativen Begriffen operieren können, während wir uns bei der Bearbeitung anderer Gegenstandsbereiche auf den Einsatz qualitativer oder komparativer Begriffe beschränken müssen. Abschließend wird auf den Zusammenhang zwischen Theoriebildung und Begriffsentwicklung bei ethischen Theorien eingegangen. Literatur: Als klassische Einführung in die Thematik sei verwiesen auf:
Weitere Literatur wird in der Vorlesung angegeben. |
Immanuel Kant. Eine Einführung (T/P)
55-161.03 | Immanuel Kant. Eine Einführung (T/P) | Birgit Recki |
2 st., Do 18.15-19.45, Phil D VMP 6 TERMINÄNDERUNG - Neuer Beginn: 22. Oktober 2015 Die Vorlesung gibt eine einführende Gesamtdarstellung der Philosophie Immanuel Kants. Im Zentrum steht die Frage nach dem Sinn und den sachlichen und methodischen Erträgen einer Kritik der Vernunft. Das Unternehmen der Vernunftkritik wird in seinen leitenden Motiven, seinen Problemen, seinem Vollzug, seinen Stationen – und: seinen Einsichten nachvollzogen. Am Ende der Vorlesung soll nicht allein der Prospekt einer kritischen Theorie des Menschen als eines vernünftigen Subjekts eröffnet sein; es soll auch klar geworden sein, inwiefern Moses Mendelssohn Recht hatte, als er Kant den „Alleszermalmer“ nannte, was Kant meinte, als er die Kritik der Vernunft die Metaphysik von der Metaphysik nannte, was unter dem Primat der praktischen Vernunft zu verstehen ist und dass die Kantische Vernunftkritik eine Philosophie der Freiheit ist. Für den Erwerb der CPs für regelmäßige Teilnahme erwarte ich als Studienleistung die Beantwortung von drei Fragen zur Vorlesung in Essayform. |
Platons Ideenlehre (T)
55-161.04 | Platons Ideenlehre (T) | Rolf W. Puster |
2 st., Fr 10.15-11.45, RAUMÄNDERUNG: ESA C Beginn: 16. Oktober 2015 Auf fast jedem der vielen Themenfelder, die von Platon beackert werden, spielt die sog. Ideenlehre eine gewisse, oft sogar eine zentrale Rolle: Sie ist mit seiner Ontologie nicht weniger verwoben als mit seiner Erkenntnistheorie, Psychologie, Kosmologie und Sprachphilosophie. Auch für Platons Behandlung von Fragen, die wir der praktischen Philosophie zurechnen, ist sie keineswegs irrelevant. In der Vorlesung soll der Versuch unternommen werden — die Abwesenheit scharf geschiedener philosophischer Disziplinen zu Platons Zeit in Rechnung stellend — die diversen systematischen Fragestellungen deutlich zu machen, für deren Beantwortung Platon seine Ideenlehre konzipiert hat. Bei diesem Versuch weisen einige Problemlinien auch historisch zurück und sollen unter Rekurs auf die vorsokratische und die sokratische Philosophie nachgezeichnet werden. Aus Zeitgründen kann einer werk- bzw. entwicklungsgeschichtlichen Perspektive auf die Ideenlehre nur wenig Raum gewährt werden. Besondere Erwähnung verdient die Kritik an der Ideenlehre. Zum einen diejenige Kritik, die Platon selbst in seinem Spätwerk vorgetragen hat, und zum anderen diejenige, die Aristoteles und jüngere Autoren gegen die Ideenlehre vorgebracht haben. Da die Ideenlehre aber immer auch Verteidiger gefunden hat, ist eine Tradition des „Platonismus“ entstanden, deren philosophisches Gewicht einzuschätzen die Vorlesung abrunden soll. Literatur: Die wichtigsten Werke Platons umfassen mehrere Bände, deren Lektüre nach wie vor lohnt (und manchmal sogar unterhaltsam ist). Die Literatur über Platon ist Legion. Ein verlässlicher Wegweiser neueren Datums ist der folgende Titel:
Literatur zur Vorbereitung:
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Einführungsveranstaltungen
Einführung in die Logik und Argumentationstheorie
55-161.11 | Einführung in die Logik und Argumentationstheorie |
Benjamin Schnieder |
2 st., Do 16.15-17.45, Phil A VMP 6 Beginn: 15. Oktober 2015 Gute philosophische Texte zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass sie keine ungeordnete Aneinanderreihung von Behauptungen enthalten, sondern vielmehr argumentativ angelegt sind. Im Studium der Philosophie ist daher die Schulung argumentativer Fähigkeiten ein wesentliches methodologisches Anliegen. Dieses Anliegen wird in diesem Kurs verfolgt, indem Grundlagen der elementaren, klassischen Logik vermittelt werden (Satzlogik und Prädikatenlogik mit Identität). Das hauptsächliche Ziel ist die Schulung der Wahrnehmung argumentativer Strukturen und der Fähigkeit zur eigenen klaren und korrekten Argumentation, sowie eine Sensibilisierung für argumentative Missgriffe. Der Kurs ist während des Semesters arbeitsintensiv, da wöchentlich Übungszettel zu bearbeiten sind, die in einer Tutoriumssitzung besprochen werden. |
Einführung in die Praktische Philosophie: Ethik
55-161.12 | Einführung in die Praktische Philosophie: Ethik |
Eike Bohlken |
2 st., Fr 10.15-11.45, Phil G VMP 6 Beginn: 16. Oktober 2015 Die Vorlesung bietet eine Einführung, die in Auseinandersetzung mit ausgewählten Texten Kenntnisse über die wichtigsten Ansätze und Grundbegriffe der Ethik von der Antike bis zur Gegenwart vermitteln soll. Im Anschluss an eine Klärung der Begriffe Moral und Ethik werden sich einzelne Sitzungen mit der Aristotelischen Tugend- oder Strebensethik, dem Utilitarismus, der Kantischen Vernunftethik und jüngeren deontologischen Ansätzen wie der Diskursethik, der Verantwortungsethik und dem Rawls’schen Kontraktualismus beschäftigen. Nebenher und zum Teil auch in eigenen Vorlesungen sollen weitere Grundbegriffe wie Freiheit, Autonomie, Würde, gut/böse, Glück und Gewissen erörtert werden. Dabei wird auch das Verhältnis von Normativer Ethik und Metaethik sowie dasjenige zwischen Allgemeiner und Angewandter Ethik skizziert werden. Literatur:
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Einführung in die Theoretische Philosophie: Erkenntnistheorie
55-161.13 | Einführung in die Theoretische Philosophie: Erkenntnistheorie |
Ulrich Gähde |
2 st., Di 14.15-15.45, Phil A VMP 6 Beginn: 13. Oktober 2015 Die Erkenntnistheorie stellt eine der klassischen Teildisziplinen der Philosophie dar. Sie fragt nach dem Wesen, der Struktur und Entwicklung sowie nach den Grenzen der menschlichen Erkenntnis. Durch die Entwicklung der empirischen Wissenschaften sind viele Problembereiche, die traditionell im Rahmen der Philosophie behandelt wurden, inzwischen an die Erfahrungswissenschaften abgetreten worden: Die Erkenntnistheorie ist zu einem interdisziplinären Unternehmen geworden. In diesem Einführungskurs werden zunächst verschiedene Teilprojekte der Erkenntnistheorie unterschieden. Es wird untersucht, in welcher Weise die unterschiedlichen beteiligten Fachdisziplinen zu diesen Teilprojekten beitragen können. Anschließend wird anhand ausgewählter Texte auf spezifisch philosophische Teilprojekte näher eingegangen. Dabei werden u. a. Probleme behandelt, die sich einer adäquaten Explikation des Wissensbegriffs in den Weg stellen. Weiterhin wird auf ein Teilprojekt eingegangen, das man mit dem Schlagwort Theorie der epistemischen Rechtfertigung bezeichnen kann. Dabei geht es um die Frage, wann unsere Wissensansprüche berechtigt sind bzw. wann wir über gute Begründungen für unsere Meinungen verfügen. Schließlich wird untersucht, welche Antwort sich auf skeptische Herausforderungen finden lässt. Diese und ähnliche Fragestellungen werden in der Plenarveranstaltung diskutiert und anschließend in Tutorien vertiefend behandelt. Dazu werden wöchentlich Essays angefertigt. Der Einführungskurs wird mit einer Klausur abgeschlossen. Begleitend zur Veranstaltung werden Unterrichtsmaterialien und Selbsttests auf einer Lernplattform (OLAT) zur Verfügung gestellt. Diese Materialien wurden im Rahmen eines Projekts entwickelt, das aus Mitteln des Hamburger Sonderprogramms E-Learning und Multimedia gefördert wurde. Besondere PC-Kenntnisse sind nicht erforderlich.
Literatur:
Weitere Literatur wird in der Veranstaltung angegeben. |
Filmische Einführung in die Philosophie
55-161.14 | Filmische Einführung in die Philosophie | Benjamin Schnieder |
What if nothing exists and we're all in somebody's dream? Or what's worse, what if only that fat guy in the third row exists? (Woody Allen)
Termine und Ablauf
Erste Sitzung: Die erste Sitzung findet am Montag, den 28. September, um 14.15h in Raum 1072 des PhilTurm statt (und dauert mit Pause ungefähr bis 17h; am Abend gibt es dann einen Film). Weitere Details zum Ablauf (auch betreffend der Sitzungen während des Semesters) werden in der ersten Woche besprochen. Wer teilnehmen möchte, möge sich bitte bis zum 20. September per Email (benjamin.schnieder"AT"uni-hamburg.de) anmelden. |
Proseminare
Ergänzungen und Vertiefungen zur Logik: Modallogik (T)
55-161.21 | Ergänzungen und Vertiefungen zur Logik: Modallogik (T) | Ali Behboud |
2 st., Do 10.15-11.45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 15. Oktober 2015 Wie im Titel angedeutet, richtet sich das Proseminar in erster Linie an all diejenigen, die Ihre Logikkenntnisse aus dem Einführungskurs Logik weiter ausbauen und vertiefen wollen. Zu diesem Zweck betrachten wir als Erweiterung der klassischen Logik die Modallogik, in der neben den wahrheitsfunktionalen gewisse nicht wahrheitsfunktionale Operatoren wie z.B. „es ist notwendigerweise wahr, dass“ oder „es ist möglich, dass“ für die Formalisierung von Argumenten bereitgestellt werden. Für derartig erweiterte modallogische Systeme gibt es inzwischen vielfältige interessante und wichtige Anwendungen innerhalb und außerhalb der Philosophie, von denen wir uns einige anschauen werden. Dazu werden wir uns zunächst mit den Grundbegriffen der modalen Aussagen- und Prädikatenlogik beschäftigen, wobei sowohl die „axiomatisch-syntaktische“ als auch semantische Seite berücksichtigt wird. Wer sich vorab einen ersten Eindruck über Kalküle verschaffen möchte, dem sei Kap. 9 (pp. 295–332) aus dem Buch von Forbes empfohlen – weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben. Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme ist der erfolgreiche Abschluß eines Logikkurses, Spaß und Interesse mit formallogischen Fragen und die Bereitschaft zur Übernahme von Kurzpräsentationen. Literatur:
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Subjektivismus (T)
55-161.22 | Subjektivismus (T) | Jörg Alexander Winter |
2 st., Di 14:15-15:45, Phil 1009 VMP 6 Beginn: 13. Oktober 2015 Was sorgt dafür, dass ein moralisches Urteil wahr ist? Kann der Satz „Du sollst nicht töten.“ unabhängig von subjektiven Einstellungen wahr sein? Bedingungen für den Scheinerwerb sind die regelmäßige, aktive Teilnahme, die Abgabe von Lektüreprotokollen, und das Anfertigen einer Hausarbeit. Literatur:
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Introduction to Metaphysics (T)
55-161.23 | Introduction to Metaphysics (T) | Nathan Wildman |
2 st., Di 10.15-11.45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 13. Oktober 2015 This course serves as an introduction to metaphysics, with an emphasis on contemporary analytic readings. Broadly construed, metaphysics concerns the most general questions one can ask about the world and our place in it: What sorts of entities really exist? For example, is there some one thing, the property redness, two things have if they are both red? Relatedly, what are the various features of the things that exist? For example, how do things persist through time? And how are they constituted? Finally, we might also ask general questions about the nature of reality. For example, what is time like? Does time really flow, or is this just a product of our perception? Is time different from space (and if so, how)? Is time travel possible? If it is, can I go back in time and kill my younger self? And what does it mean to say that certain things are (or are not) possible? Here, we’ll aim to address some of these questions. As this is an introductory course, prior familiarity with metaphysical concepts is not presupposed. However, students are expected to have a grasp of basic logical concepts. For more information, including some preliminary readings, see the course’s webpage: Literatur:
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Wilhelm von Humboldt: Ideen zu einem Versuch, die Wirksamkeit des Staates zu bestimmen (P)
55-161.24 | Wilhelm von Humboldt: Ideen zu einem Versuch, die Wirksamkeit des Staates zu bestimmen (P) | Rolf W. Puster |
2 st., Di 16.15-17.45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 13. Oktober 2015 Die schmale, 1792, unter dem frischen Eindruck der Französischen Revolution entstandene „Ideen“-Schrift hat Humboldt zu Lebzeiten wegen Schwierigkeiten mit der preußischen Zensur nur auszugsweise veröffentlichen können. Die „Ideen“ erschienen vollständig erst postum 1851, sechzehn Jahre nach dem Tod ihres Verfassers. Humboldt stellt sich gleich eingangs die Frage, „zu welchem Zwek die ganze Staatseinrichtung hin arbeiten, und welche Schranken sie ihrer Wirksamkeit sezen soll“. Seine Antwort, die Befürwortung eines liberalen „Nachtwächterstaats“, soll jedoch nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Philosophisches Interesse verdienen vor allem die Begründungen, die Humboldt für seine Position gibt, denn sie führen zu dem allgemeinen Problem der Politischen Philosophie, wie bzw. auf welche Kriterien gestützt sich (liberale wie nicht-liberale) Antworten auf jene Eingangsfrage überhaupt begründen lassen. Die „Ideen“ sollen zur Gänze gelesen und (möglichst auf Basis von Textpräparationen, welche auch die Findung von Hausarbeitsthemen erleichtern) besprochen werden. Welche zusätzlichen Seitenblicke zu anderen Autoren und Werken (z.B. zu John Stuart Mill) sich in den Seminarablauf zeitlich einfügen lassen, hängt von der Intensität der Diskusssionen ab. Literatur:
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Gefühle in der Moral (P)
55-161.25 | Gefühle in der Moral (P) | Birgit Recki |
2 st., Mi 10.15-11.45, Phil 1009 VMP 6 Beginn: 14. Oktober 2015 Moralische Entscheidungen – Handlungen wie Urteile – sind in vielfältiger Weise mit Gefühlen verbunden. Ethische Theorien haben im Gefühl
moralischer Orientierung und ihrer Äußerung ausgemacht. Im Seminar werden markante Positionen vorgestellt und diskutiert: die moral-sense-Lehren der schottischen Aufklärung, Kants Lehre von der Achtung vor dem Gesetz, mitleidsethische Positionen im Utilitarismus und bei Schopenhauer, ethischer Emotivismus des 20. Jahrhunderts, phänomenologische Ansätze bei Scham, Schuldbewusstsein und Empörung. Eine ausführliche Literaturliste steht zu Beginn des Semesters zur Verfügung. |
Grundzüge der pyrrhonischen Skepsis (T)
55-161.26 | Grundzüge der pyrrhonischen Skepsis (T) | Michael Oliva Córdoba |
2 st., Di 12.15-13.45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 13. Oktober 2015 Die von Sextus Empiricus (2. Jh. n. Chr.) verfassten „Grundzüge der pyrrhonischen Skepsis“ beinhalten die beste und erschließbarste Darstellung der skeptischen Schule, die auf Pyrrhon von Elis (362-275 v. Chr.) zurückgeführt wird. Besonderes Merkmal dieser skeptischen Tradition ist die Betonung der Epoché, der Urteilsenthaltung, als Weg zur Seelenruhe (Ataraxie). Urteilsenthaltung erscheint dem Pyrrhoniker weniger als der akademischen Skepsis als Gebot der Redlichkeit, sie ist ihm vielmehr Lebenshaltung als Mittel zur Erlangung der Glückseligkeit. Damit ist die pyrrhonische Skepsis viel stärker praktisch als erkenntnistheoretisch geprägt. Sie hat mithin einen ganz anderen Charakter, als den, den man der Skepsis heutzutage beilegt. Mit einem rechten Verständnis dieser antiken Haltung und den Rückschlüssen, die sie auf unser Bild vom Menschen als homo agens, als handelndes Wesen erlaubt, wollen wir uns unter gründlicher Lektüre des Textes beschäftigen. Literatur:
Literatur (zur Vorbereitung):
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Saul Kripke über fiktionale Namen und fiktive Gegenstände (T)
55-161.27 | Saul Kripke über fiktionale Namen und fiktive Gegenstände (T) | Maria Kuper |
2 st., Fr 18.15-19.45, Phil 1052 VMP 6 Beginn: 16. Oktober 2015 Wer „Huckleberry Finn ist eine berühmte Romanfigur“ äußert, kann mit Zustimmung rechnen. Eine Äußerung des Satzes „Huckleberry Finn ist eine unbekannte Romanfigur“ führt hingegen zu Kopfschütteln. Aber drücken diese beiden Sätze überhaupt Wahres oder Falsches aus, wenn es Huckleberry Finn gar nicht gibt und der fiktionale Name „Huckleberry Finn“ niemanden bezeichnet? Es gibt dann ja niemanden, von dem mit diesen Sätzen etwas zu Recht oder Unrecht behauptet werden könnte. Saul Kripke gilt als einer der bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Vor über vierzig Jahren hielt er mehrere Vorträge zum Thema Fiktion. In diesen vertrat er die These, dass mit „Huckleberry Finn“ auf einen fiktiven, aber existierenden Gegenstand Bezug genommen werden kann. Durch Kripkes fiktionalen Realismus werden einige sprachphilosophische Rätsel gelöst und interessante neue Fragen aufgeworfen: Welche Eigenschaften haben fiktive Gegenstände? Werden fiktive Gegenstände durch das Erzählen von Geschichten erschaffen? Obwohl Kripke die Mitschriften seiner Vorträge zum Thema Fiktion jahrzehntelang nicht publizierte, wurde seine Position in zahlreichen Aufsätzen anderer Philosophen besprochen. Kripke nahm dadurch großen Einfluss auf den Verlauf des Diskurses über die Semantik fiktionaler Rede und den ontologischen Status fiktiver Gegenstände. Im Seminar werden wir uns mit Auszügen aus den Mitschriften auseinandersetzen. Das Seminar ist auch für Studierende geeignet, die sich noch nicht mit Sprachphilosophie und Metaphysik beschäftigt haben. Vorausgesetzt werden lediglich gute Englischkenntnisse. Literatur:
Erforderliche Studienleistungen: Gründliche Lektüre der englischen Texte und das Verfassen kurzer Rückmeldungen (3–5 Sätze) zur Vorbereitung der Sitzungen. |
Die Grenzen des Markts (P)
55-161.28 | Die Grenzen des Markts (P) | Julian Müller |
2 st., Fr 16:15-17:45, Phil 1009 VMP 6 Beginn: 16. Oktober 2015 Module: Die Marktwirtschaft hat in den letzten sechzig Jahren rund um den Globus einen einzigartigen Siegeszug angetreten. Wir gehen shoppen, um uns einzukleiden, suchen auf Singlebörsen den Partner für’s Leben und lassen Essen auf Rädern kommen. Das moderne Leben ist in ein Netz aus Tauschbeziehungen eingebettet. In diesem Seminar wollen wir näher verstehen, wie Märkte funktionieren, um im nächsten Schritt zu überlegen, unter welchen Bedingungen wir auf Märkte setzen sollten, um private Bedürfnisse zu erfüllen und gesellschaftlichen Ziele zu erreichen – und unter welchen davon abgeraten werden muss. Im Speziellen wollen wir uns mit Grenzfällen wie Organhandel, Prostitution, Sweatshops und dem Adoptionshandel beschäftigen. Zudem wollen wir uns im Seminar mit der Frage beschäftigen, inwieweit sich unsere Einstellung zu Gütern ändert, wenn sie auf dem Markt feil geboten werden. Literatur:
Literatur zur Vorbereitung:
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War and Violence (P)
55-161.29 | War and Violence (T/P) | Amanda Cawston |
2 st., Mi 14.15-15.45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 14. Oktober 2015 This course explores several topics related to the ethics of war and critiques of violence. We begin by examining competing conceptions of violence, including structural and legitimist conceptions of what violence is. We then turn to central topics in contemporary ethics of war, including jus in bello and jus ad bellum requirements, noncombatant immunity, the moral asymmetry of combatants, and the ethics of humanitarian intervention. We end with a number of criticisms of war and critiques of violence, including a discussion of pacifism. Further details including a course syllabus will be available on the course website: http://wp.me/P3wn6e-1o Literatur:
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Freges Sprachphilosophie (T)
55-161.31 | Freges Sprachphilosophie (T) | Maik Sühr |
2 st., Mo 12.15-13.45, Phil 1009 VMP 6 Beginn: 12. Oktober 2015 Gottlob Frege war nicht bloß ein scharfsinniger Mathematiker und der Begründer der modernen Logik; er hat auch die moderne Sprachphilosophie aus der Taufe gehoben. Seine originellen Ideen zum Sinn und zur Bedeutung von Ausdrücken haben auch über 100 Jahre nach ihrer ersten Veröffentlichung nichts an Attraktivität eingebüßt. Wer sich mit der gegenwärtigen Sprachphilosophie vertraut machen will, kommt an Frege daher nicht vorbei. Freges Ideen haben auch deshalb eine solche Anziehungskraft entfaltet, weil sie zugleich einen Beitrag zur Philosophie des Geistes leisten. In dem Seminar werden wir uns unter anderem mit der Unterscheidung zwischen Sinn und Bedeutung, der Kontroverse mit Russell zu den Konstituenten von Gedanken, Kompositionalität und seinen Ideen zu indexikalischen Ausdrücken beschäftigen. Literatur:
Literatur zur Vorbereitung: Neben den obengenannten Texten ist die folgende Einführung zur Vorbereitung nützlich:
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René Descartes. Meditationes (T)
55-161.32 | René Descartes. Meditationes |
Robert Schwartzkopff |
2 st., Fr 12.15-13.45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 16. Oktober 2015 René Descartes’ Meditationes de prima philosophia stellen einen der Grundlagentexte der Philosophie der Neuzeit dar, auf den sich bis heute Philosophinnen und Philosophen verschiedenster Denktraditionen beziehen. Dabei steht der Umfang des Werks in umgekehrt proporti-onalem Verhältnis zu seiner philosophischen Bedeutung. In sechs knappen Abschnitten ver-handelt Descartes nicht nur die Frage des Substanzdualismus, die ontologische Unterscheidung zwischen res extensa und res cogitans, sondern entwickelt auch eine Argumentation für den methodischen bzw. strategischen Zweifel, für den epistemologischen Fundamentalismus, einen Beweis für die Existenz Gottes und eine voluntaristische Erklärung der Möglichkeit des Irrtums. Die hermeneutische Herausforderung besteht darin, aus Descartes’ streckenweise gedrängter Darstellung die Vielzahl wichtiger Argumente und Überlegungen zu rekonstruieren. Zur Webseite des Seminares geht es hier. Literatur: Empfohlene Sekundärliteratur:
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Die analytisch/synthetisch-Unterscheidung (T)
55-161.33 | Die analytisch/synthetisch-Unterscheidung (T) | Miguel Hoeltje |
2 st., Mo 16.15-17.45, Phil 1009 VMP 6 Beginn: 12. Oktober 2015 Zusammen mit den Begriffspaaren a priori/a posteriori und notwendig/kontingent gehört die Unterscheidung zwischen analytischen und synthetischen Sätzen zum grundlegenden begrifflichen Repertoire der (nicht nur sog. ‚analytischen‘) Philosophie. Als Beispiele für analytische Sätze werden typischerweise etwa logische Wahrheiten wie „Wenn es regnet, dann regnet es“, begriffliche Wahrheiten wie „Wenn etwas vollständig rot ist, dann ist es nicht gleichzeitig vollständig grün“ oder (kontroverser) arithmetische Wahrheiten wie „7+5=12“ angeführt. Doch wie so oft bei grundlegenden philosophischen Unterscheidungen ist es nicht nur eine höchst umstrittene Frage, wie genau sich diese Unterscheidung klar fassen lässt, sondern ebenfalls, welche Rolle sie in der philosophischen Arbeit spielen kann. Während einige ihr eine zentrale Bedeutung zumessen, und große Mühen darauf verwenden zu zeigen, dass es sich bei bestimmten Klassen von Wahrheiten um rein analytische Sätze handelt, haben andere zu zeigen versucht, dass die analytisch/synthetisch-Unterscheidung sich entweder überhaupt nicht kohärent fassen lässt, oder ihr zumindest jegliche philosophische Signifikanz abgesprochen. In diesem Kurs wird uns die Debatte zur analytisch/synthetisch-Unterscheidung als roter Faden dienen, um Einblick in die Werke so zentraler Philosophen wie David Hume, Immanuel Kant, Bernard Bolzano, Gottlob Frege, Rudolf Carnap, und W.V.O. Quine zu nehmen. Um beim Durchdenken der einzelnen Positionen den größeren Zusammenhang nicht aus dem Blick zu verlieren, wird die Lektüre der Originaltexte stets von einem einführenden Überblickstext begleitet werden. Der Kurs wird mit einem kurzen Ausblick auf die aktuelle Debatte zur analytisch/synthetisch-Unterscheidung schließen, zu der zeitgenössische AutorInnen wie Paul Boghossian, Timothy Williamson oder Gillian Russell zentrale Beiträge geleistet haben.Literatur: Eine ausführliche Literaturliste wird zu Beginn des Semesters auf der Seminarwebseite unter diereinelehre.wordpress.com bereitgestellt werden. Als begleitender Überblickstext wird das folgende Buch dienen:
Zur Webseite des Seminars geht es hier. |
Hauptseminare
Themes in the Philosophy of Language (T)
55-161.41 | Themes in the Philosophy of Language (T) |
Nathan Wildman |
2 st., Mo 10.15-11.45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 12. Oktober 2015 Philosophy of language is one of the few areas in which analytic philosophers have made indisputable progress. Indeed, the philosophy of language is one of the fastest growing and most productive areas of modern analytic philosophy. In this advanced seminar we will have a detailed look at various particular topics within this area. Potential topics include debates about the semantics of (empty) names, negative existentials, analyticity, pejoratives, the nature and ‘unity’ of propositions, the possibility of private language, truth, and vagueness. As this is an advanced seminar, some familiarity with basic concepts and notions within the philosophy of language will be pre-supposed. For more information on the course, including some preliminary readings, see the course’s webpage: Literatur: Readings will be made available via the course webpage. |
Philosophy and Video Games (T/P)
55-161.42 | Philosophy and Video Games (T/P) | Nathan Wildman |
2 st., Mo 14.15-15.45, Phil 1009 VMP 6 Beginn: 12. Oktober 2015 In the space of about five decades, video games have evolved from rudimentary programs to a new and sophisticated form of popular art which supports a multi-billion Euro industry. This course will explore a range of metaphysical, aesthetic, ethical, and phenomenological questions concerning video games. For example, what are video games? Are there clear necessary and sufficient conditions an artifact must meet to determine whether it is or is not a video game? Are video games art? If so, what kind? Should games be understood as a kind of fiction? Assuming they are, can we understand video game fictions in the same manner as we do e.g. novels, or are they unique in some way? Frequently, video games are said to be interactive - playing a game involves a kind of active participation from the player that seems different from what’s involved in merely passively watching a film. But how exactly should we understand this notion of interactivity? Furthermore, there are ethical concerns that emerge when we think about video games. Specifically, what is the moral significance of video gaming? Grand Theft Auto 5 is notorious for its violent content and sexual themes, and in it the player controls characters that are quite obviously morally vicious, if not down-right evil. It is undeniable then, that GTAV involves its players in fictionally immoral activities. Even so, can (and should) gamers be morally blamed for what they do in a fictional world? Some also think games like GTAV are genuinely psychologically and behaviorally injurious to their players. But is this right? Do violent video games desensitize, if not out-right incline, players to violence? Relatedly, several recent feminist critics have raised concerns about the male-centric production and consumption of video games, arguing that games promote and support harmful conceptions of women. Granting this, how should games be changed? And what would a properly feminist video game look like? Here, we’ll aim to address many of these questions. As this is an advanced course, a minimal familiarity with basic philosophical concepts and notions will be pre-supposed. Further, because they feature as both central example and topic, some familiarity with video games is expected. Alongside weekly readings, students are asked to complete small question sets and, on occasion, short video or game assignments, where students will be asked to either watch a short video or play through a portion of a game. For more information, including some preliminary readings, see the course’s webpage: Literatur:
Erforderliche Studienleistungen: Weekly readings and short assignments. (Note: readings/assignments may require students play specific games) |
George Berkeley: Eine Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis (T)
55-161.43 | Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis (T) | Rolf W. Puster |
2 st., Di 10.15-11.45, Phil 1009 VMP 6 Beginn: 13. Oktober 2015 Von den Autoren des sog. britischen Empirismus hat Berkeley die geringste philosophische Wirkung entfaltet, obwohl er in mancher Hinsicht hellsichtiger als Locke und origineller als Hume ist: hellsichtiger für die Schwächen des empiristischen Ansatzes und origineller in den Schlussfolgerungen, die er aus ihnen zieht. Da Berkeley die wichtigsten seiner Überlegungen aus der Kritik an Locke gewinnt, ist eine gewisse Vertrautheit mit den Grundzügen des Lockeschen Empirismus (oder die Bereitschaft, sich rasch in sie einzuarbeiten) eine kaum entbehrliche Voraussetzung für eine ertragreiche Beschäftigung mit der 1710 erschienenen „Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis“. Bemerkenswert an Berkeleys Locke-Kritik ist insbesondere, dass sie ihn — vollkommen konträr zu den vorherrschenden Tendenzen seiner Zeit — zu einer Position führt, der zufolge es keine Materie gibt. Ob dieser Immaterialismus Berkeleys zutreffend als Idealismus rubriziert und kritisiert werden kann (wie es beispielsweise Kant getan hat), ist eine der Fragen, auf welche das Seminar eine Antwort suchen soll. Notwendige Bedingung für die Teilnahme am Hauptseminar ist die Bereitschaft, den überschaubaren, aber keineswegs voraussetzungsarmen Text gründlich zu lesen, um zu seiner Besprechung substantielle Beiträge leisten (und ein geeignetes Thema für eine Hausarbeit finden) zu können. — Neben deutschen Übersetzungen (bei Meiner und Reclam) bietet sich als Seminargrundlage die unten genannte englische Ausgabe an; sie ist nicht nur relativ preiswert, sondern sie enthält auch Berkeleys „Drei Dialoge zwischen Hylas und Philonous“, welche einen weiteren Versuch darstellen, seine zentralen Argumente für den Immaterialismus überzeugend darzulegen. Literatur:
Literatur zur Vorbereitung:
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Immanuel Kant über Kunst, Genialität, und die Bedeutung des Schönen (Kritik der Urteilskraft II) (T/P)
55-161.44 | Immanuel Kant über Kunst, Genialität, und die Bedeutung des Schönen (Kritik der Urteilskraft II) (T/P) | Birgit Recki |
2 st., Di 16.15-17.45, Phil 1009 VMP 6 Beginn: 13. Oktober 2015 „Die Schöne Dinge zeigen an, daß der Mensch in die Welt passe [...]“, heißt es bei Kant in einer Notiz von Anfang der 70er Jahre. Was ist damit über das Schöne, über den Menschen und über die Welt gesagt? – In seiner dritten Kritik gibt Kant die Gründungsurkunde der modernen Ästhetik, indem er durch die Analyse des Geschmacksurteils die Autonomie des ästhetischen Gefühls – und nebenbei: der ästhetischen Kunst – begründet. Er setzt so das Programm der kopernikanischen Wende mit Blick auf die Frage nach den schönen Dingen fort und reflektiert darauf, was das Schöne dem Menschen als einem vernünftigen Wesen bedeutet. Damit ist nicht nur der frühe Gedanke vom Schönen als einem Zeichen des gelingenden Weltverhältnisses durchgeführt, der sich als einer der Übergänge von der Ästhetik in die Teleologie der Natur erweisen soll; nach der Trennung der Geltungsansprüche von moralischen und ästhetischen Urteilen kommt Kant auch zu der Bestimmung des Schönen als Symbol des Sittlichguten und erklärt im Rekurs auf das Bewusstsein der Freiheit auf ganz neue Weise den Zusammenhang des Guten und Schönen. Wir setzen die Textarbeit des Sommersemesters fort mit der gemeinsamen Lektüre von Kritik der ästhetischen Urteilskraft, §§ 30-60. Text: Immanuel Kant, Kritik der Urtheilskraft (1790), Akademie-Ausgabe Bd. V Literatur:
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Bolzanos Theorie von Grund und Folge (T)
55-161.45 | Bolzanos Theorie von Grund und Folge (T) | Benjamin Schnieder |
2 st., Mi 12.15-13.45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 14. Oktober 2015 Michael Dummett hat Bernard Bolzano (1781-1848) einst den Ehrentitel des Urgroßvaters der analytischen Philosophie verliehen. Zurecht. Bolzanos Arbeiten zur Theoretischen Philosophie, insbesondere zur Sprachphilosophie und Logik, waren zukunftsweisend und bahnbrechend. Ein Jammer, dass sie seinerzeit nicht gebührend gewürdigt wurden. Doch immerhin, für eine retrospektive Würdigung ist es ja nicht zu spät. In diesem Seminar soll eine solche Würdigung anhand von Bolzanos Arbeiten zu einem Thema erfolgen, das in den vergangenen Jahren ins Rampenlicht der gegenwärtigen Debatten in der analytischen Philosophie gerückt ist. In §162 seines Hauptwerkes, der Wissenschaftslehre, bemerkt Bolzano: „Unter Wahrheiten herrscht [...] ein sehr merkwürdiges Verhältnis, vermöge dessen sich einige derselben zu andern als Gründe zu ihren Folgen verhalten. [...] Da sich die Benennung Abfolge für das Verhältnis einer Folge zu ihrem Grunde gleichsam von selbst darbietet: so erlaube ich mir zu sagen, daß Wahrheiten, die sich zu andern, wie die Folge zu ihrem Grunde verhalten, in dem Verhältnisse einer Abfolge zu denselben stehen.“ Unter Abfolge versteht Bolzano dabei ein Verhältnis, das eine objektive Hierarchie in die Gesamtheit aller wahren Propositionen bringt und das sowohl kausalen wie auch nicht-kausalen Erklärungen zugrunde liegt. Die Theorie, die Bolzano von diesem Verhältnis entwickelt, ist eine echte Pionierleistung. Sie nimmt insbesondere viele wesentliche Aspekte der aktuellen Debatte über den Begriff des Groundings vorweg und ist daher keineswegs nur von historischem Interesse. Das Seminar ist der eingehenden Lektüre und Diskussion von Passagen aus der Wissenschaftslehre und anderen Werken gewidmet, in denen Bolzano seine Theorie der Abfolge entwickelt. Teilnahmebedingungen Bolzanos Ausführungen zur Abfolge sind durchaus voraussetzungsreich, da in ihnen vielfach Gebrauch von zentralen Begriffen seiner Philosophie der Logik macht, die er in früheren Abschnitten seiner Wissenschaftslehre erläutert hat. Wer am Seminar teilnehmen möchte, sollte sich noch vor Seminarbeginn mit diesen Begriffen vertraut machen, so dass wir uns im Seminar tatsächlich fruchtbar mit Bolzanos Theorie der Abfolge auseinander setzen können. Eine Bedingung für die Teilnahme am Seminar ist daher die gründliche Lektüre mehrerer Texte noch vor Beginn der Veranstaltung. Darüber hinaus wird es voraussichtlich zusätzlich einen eintägigen Vorbereitungstermin vor Veranstaltunsbeginn geben, in dem diese Texte besprochen und diskutiert werden. Weitere Details zu den nötigen Vorbereitungen werden Mitte Juli auf der folgenden Webseite bekannt gegeben: https://abfolgebeibolzano.wordpress.com/ Wer an der Teilnahme interessiert ist, sollte diese Webseite konsultieren und sich während der vorlesungsfreien Zeit auf das Seminar vorbereiten. |
Philosophical Methods (T)
55-161.46 | Philosophical Methods (T) | Michael Clark |
2 st., Di 14.15-15.45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 13. Oktober 2015 First-order philosophical disputes can sometimes be traced to disagreements about how philosophy ought to be done and the kinds of argument that philosophers can legitimately appeal to. Such disagreements concern philosophical methodology. Literatur: We will discuss classic texts intended to illustrate different conceptions of philosophy as well as recent work in the growing literature on philosophical methods. Recommended introductory reading:
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Austin: "A Plea for Excuses" (T)
55-161.47 | Austin: "A Plea for Excuses" (T) | Michael Oliva Córdoba |
2 st., Di 10.15-11.45, Phil 1052 VMP 6 Beginn: 12. Oktober 2015 John Langshaw Austin (1911 – 1960) gilt als einer der Väter der philosophischen Pragmatik. Zudem gilt er als einer der Hauptvertreter der Oxforder Strömung der „ordinary language philosophy“, einer Denkschule, die in Abgrenzung von Idealsprachetheoretikern die Alltagssprache gerade nicht als grundlegend philosophisch defizitär ansah, sondern als den besten Zugang zur Beantwortung philosophischer Probleme. Austin nimmt innerhalb dieser beiden Zirkel eine besondere Position ein, da seine Überlegungen zu den pragmatischen Aspekten der alltäglichen Rede nicht in eine bloß „transmontane“ Semantik münden: Austins Pragmatik ist keine von semantischen Gnaden, er nimmt das Phänomen des Handelns durchaus als ein vorgelagertes Phänomen sui generis ernst. Dies erscheint auch nachvollziehbar. Handeln ist ja nicht notwendig sprachliches Handeln. Was man über das sprachliche Handeln für Einsichten gewinnen kann, wird sich von daher sicher auch Zusammenhängen verdanken, die uns in die Handlungstheorie simpliciter führen, also über die Sprachwissenschaft hinaus. In diesem Seminar wollen wir uns gründlich mit einem sehr gut lesbaren, darum aber nicht weniger gehaltvollen Kabinettstückchen der Philosophie Austins beschäftigen, dem Aufsatz „A plea for excuses“. Dies wird es uns erlauben, uns an diesem Text exemplarisch wichtigen Zügen der Austin’schen Philosophie und ihrer Bedeutung zu nähern. Literatur:
Literatur zur Vorbereitung:
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von Wright: Erklären und Verstehen (T)
55-161.48 | von Wright: Erklären und Verstehen (T) | Michael Oliva Córdoba |
2 st., Mo 12.15-13.45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 12. Oktober 2015 Georg Henrik von Wright (1916-2003) war ein finnischer Philosoph und Logiker, der schon früh unter dem Einfluss seines Lehrers und älteren Freundes Ludwig von Wittgenstein (1889-1951) stand. Wright wurde dessen Nachfolger in Cambridge und gab auch zahlreiche Werke Wittgensteins aus dem Nachlass heraus. Dennoch entwickelte er einen ganz unabhängigen und ungleich zugänglicheren Stil zu philosophieren. Seine philosophischen Sporen verdiente sich von Wright auf dem Gebiet der Logik, wandte sich jedoch schon bald auch der Handlungstheorie zu. Heute zählt man von Wright neben G.E.M. Anscombe und Donald Davidson zu den klassischen Figuren dieser Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts analytisch neu belebten philosophischen Disziplin. Mit seinem Werk Erklären und Verstehen unternimmt von Wright zwei Aufgaben zugleich. Zum einen stellt er zwei Traditionen dar, denen er sich gleichermaßen verpflichtet sieht: Einerseits eine Aristotelische Tradition, die nach teleologischen Erklärungen sucht, andererseits eine Galileische, die auf kausale Erklärungen abhebt. Zusätzlich will er den rechten Ort der Handlungstheorie mit Blick auf diese beiden Traditionslinien der Sache nach verorten. Von Wright wurde dafür bekannt, dass er Handlungserklärungen gerade nicht (wie Davidson) als kausale Erklärung auffasst, sondern ihre Pointe auf der teleologischen Seite verortet. Inwieweit diese Sichtweise zutrifft und der eigenen Einschätzung von Wrights gerecht wird, werden wir anhand der Lektüre dieses Klassikers ausloten. Literatur:
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Neuland: Normative Herausforderungen des Internetzeitalters (P)
55-161.51 | Neuland: Normative Herausforderungen des Internetzeitalters (P) | Julian Müller |
2 st., Fr 12.15-13.45, Phil 1009 VMP 6 Beginn: 16. Oktober 2015 Die Revolution der digitalen Informations- und Kommunikationstechnologien verändert zusehends jeden Aspekt des gesellschaftlichen Lebens. Die damit einhergehende Transformation der Lebenswelt wirft eine Vielzahl von ethischen, politisch-philosophischen und epistemologischen Fragestellungen auf. In diesem Seminar soll es darum gehen, dieses digitale ‚Neuland‘ gemeinsam zu begehen und philosophisch zu erschließen. Der Fokus des Seminars liegt zum einen auf der konzeptuellen Erschließung dieser Revolution und ihrer zentralen Begriffe. Zum anderen wird es darum gehen, die normativen Herausforderungen und Chancen – Stichwort: direkte(re) Demokratie – der digitalen Revolution zu umreißen. Literatur:
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Harming Future Persons (T/P)
55-161.52 | Harming Future Persons (T/P) | Heiko Puls |
2 st., Donnerstag 12.15-13.45, Phil 1009 VMP 6 Beginn: 15. Oktober 2015 Welche Pflichten haben wir gegenüber unseren direkten Nachkommen und künftigen Generationen? Können wir Menschen, die in Zukunft existieren werden, durch unser jetziges Verhalten schädigen? Dürfte z. B. ein behinderter Mensch seine Mutter auf Schadensersatz verklagen, weil diese während einer embryoschädigenden medikamentösen Therapie bewusst schwanger geworden ist, anstatt mit der Schwangerschaft bis nach Beendigung der Behandlung zu warten? Diese Fragen, die logisch und epistemologisch intrikat sind, hat Derek Parfit mit dem sogenannten Nonidentity Problem erstmals in einen Begriff gefasst. Er stellt damit unsere intuitive Annahme infrage, dass wir zukünftige Personen nach dem gleichen moralischen Maßstab behandeln müssten wie bereits existierende. Die Debatte um dieses Thema berührt seitdem so unterschiedliche Bereiche wie Bio- und Umweltethik, Kinderrechte, Strategien zur Vermeidung von Überbevölkerung sowie Fragen nach Reparationen für historisches Unrecht. Im Seminar wollen wir uns anhand von Parfits Ansatz und durch die Lektüre neuerer Arbeiten einen Überblick über dieses schwierige Thema verschaffen. Da die gesamte relevante Literatur in englischer Sprache verfasst ist, sind sehr gute Englischkenntnisse eine wichtige Voraussetzung für die Teilnahme. Literatur:
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Tiger sind gestreift und Frauen sind fürsorglich. Zur Semantik, Pragmatik und philosophischen Relevanz generischer Aussagen. (T)
55-161.53 | Tiger sind gestreift und Frauen sind fürsorglich. Zur Semantik, Pragmatik und philosophischen Relevanz generischer Aussagen. (T/P) | Miguel Hoeltje / Julia Zakkou |
2 st., Di 16:.5-17.45, Phil 1052 VMP 6 Beginn: 13. Oktober 2015 Generische Aussage wie „Hunde bellen“, „Stechmücken übertragen das West-Nil-Virus“ oder „Katholiken gehen sonntags in die Kirche“ stellen einen faszinierenden Untersuchungsgegenstand dar. Zum einen spielen sie eine zentrale Rolle im menschlichen Denken und in der menschlichen Kommunikation; wir benutzen sie ständig und Kinder erlernen die Verarbeitung und den Gebrauch generischer Aussagen erstaunlich leicht und früh. Zum anderen hat es sich als ungemein schwierig erwiesen, eine tragfähige Theorie generischer Aussagen zu entwickeln. Im Gegensatz zu explizit quantifizierten Aussagen wie etwa „Alle Hunde bellen“ oder „Die meisten Katholiken gehen sonntags in die Kirche“ stellen generische Aussagen die formale Semantik vor enorme Probleme. Zudem ist jüngst dafür argumentiert worden, dass generischen Aussagen eine wichtige Rolle beim Erwerb und der Vermittlung normativ problematischer und potentiell diskriminierender Einstellungen zukommt. In diesem Seminar werden wir Beiträge aus der gegenwärtigen Debatte zur Semantik, Pragmatik und normativen Relevanz generischer Aussagen lesen und diskutieren. Literatur: Eine ausführliche Literaturliste wird zu Beginn des Semesters festgelegt (und wird sich dann auf der Seminarwebseite unter diereinelehre.wordpress.com einsehen lassen). Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden zumindest die folgenden Texte gelesen werden (bei dem ersten Text handelt es sich um einen hilfreichen Überblicksartikel):
Zur Webseite des Seminars geht es hier. |
Moralischer Anti-Realismus (T/P)
55-161.54 | Moralischer Anti-Realismus (T/P) | Alexander Dinges |
2 st., Mi 16.15-17.45, Phil 1009 VMP 6 Beginn: 14. Oktober 2015 Verschiedene Personen bewerten verschiedene Handlungsweisen als moralisch gut oder schlecht. So glauben z.B. einige, dass es völlig in Ordnung ist, Fleisch zu essen, während andere das bestreiten. Wie lässt sich dieses Phänomen erklären? Manchmal reicht wohl der Hinweis darauf, dass sich die eine oder die andere Partei nicht ausreichend mit dem Streitgegenstand beschäftigt hat. Moralische Meinungsverschiedenheiten scheint es aber auch (oder gerade) zwischen denen zu geben, die sich intensiv mit moralischen Fragen auseinandersetzen. In diesen Fällen lassen sich die relevanten Meinungsverschiedenheiten nicht einfach durch mangelnde Kenntnisse auf der einen oder anderen Seite erklären. Vielmehr liegt es nahe zu sagen, dass unterschiedliche Personen unterschiedliche moralische Standards anlegen und allein dadurch schon zu unterschiedlichen moralischen Urteilen gelangen. Legen manche Personen falsche moralische Standards an? Oder sind alle moralischen Standards gleichermaßen legitim, solange sie gewissen Mindestanforderungen genügen? Moralische Anti-Realisten behaupten, dass es keine objektiven moralischen Tatsachen gibt und neigen damit letzterer Position zu. In unserem Seminar wird es darum gehen, verschiedene Spielarten des moralischen Anti-Realismus zu unterscheiden und Argumente für und gegen die jeweiligen Positionen zu betrachten. Bei der Seminarlektüre werden wir uns auf zeitgenössische Texte aus der englischsprachigen Literatur konzentrieren. |
Kollektive Entscheidungen und deren Bewertung (P)
55-161.55 | Kollektive Entscheidungen und deren Bewertung (P) | Manfred J. Holler |
2 st., div. Termine, 1052 VMP 6 Beginn: 12. Oktober 2015 In dieser Veranstaltung werden Modelle und historische Fälle kollektiver Entscheidungen - zum Beispiel von Wahlen und Abstimmungen, Verhandlungen und „gemeinschaftlichen Aktionen“ - diskutiert und in Bezug auf Effizienz, Gerechtigkeit, Stabilität und Machtverteilung untersucht. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Ableitung und Diskussion der Normen, die der Bewertung der Entscheidungsregeln und der Ergebnisse der Entscheidungen zugrunde liegen. Termine:
Bitte beachten Sie: Diese Veranstaltung ist ausschließlich für Masterstudierende und als Begleitseminar geeignet. Literatur:
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Vulnerability and Global Justice (P)
55-161.56 | Vulnerability and Global Justice (P) | Christine Straehle |
2 st., Mi 10.15-11.45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 14. Oktober 2015 Much of contemporary liberal political and moral philosophy is concerned with protecting the vulnerable. Theorists in global justice theory in particular have spent much time thinking about the possible harms that can come to vulnerable people or populations of the world. Many worry about the fair treatment of those who have been rendered vulnerable through climate change, for example. Others have proposed the protection of the vulnerable in the context of the international economy, or have called for action to protect those who are vulnerable for lack of access to effective health care. Vulnerability is thus a concern of moral cosmopolitanism; the concept of vulnerability, what it is and why it is morally salient, however, is under-theorized in moral and political philosophy. Through the readings of this course, we will analyze different uses of vulnerability in current moral and political philosophical writings, to distinguish different conceptualizations of vulnerability with the goal to establish what kind of vulnerability is justice relevant. This kind of reassessment is necessary and important if vulnerability as a moral concept is to have any critical force in helping us to think about questions of global justice. A clear definition of vulnerability will aid in assessing duties of global justice that may arise from contexts of vulnerability. The seminar will be divided into two parts. In part I, we will read some of the conceptual literature on vulnerability. In part two, we will delve more specifically into contexts of vulnerability in the current global debate. Readings in this part will cover vulnerability and human rights (Gilabert, Griffin), vulnerability and economic inequality (Pogge, Caney, R. Miller), vulnerability and global environmental degradation (Shue, Moellendorf, Caney), vulnerability and global health (Eyal, Venkatapuram, Daniels). |
Epistemology of Social Sciences (T/P)
22-30.080 | Epistemology of Social Sciences (T/P) | Ulrich Gähde |
2 st., Fr 10.15-11.45, Phil 1009 VMP 6 Beginn: 16. Oktober 2015 Epistemology is one of the core areas of philosophy. Its subjects are the nature, structure, development and limits of human knowledge. This course will address basic questions of epistemology in general, but also more specific questions from epistemology and the philosophy of science that arise in economics and social sciences. These include, in particular, 1. questions about the standards of rationality that may be applicable in these disciplines, 2. problems concerning the role of concepts such as causality, confirmation, and explanation, 3. the debate about individualism and holism in economics and the social sciences. This English-language course is primarily aimed at students of the Master’s programme Politics, Economics, and Philosophy. Limited spaces will be available for students of the BA/MA programme in Philosophy, as well as for Magister students. BA and MA students who want to attend this course as the core course of a module must come to one of my office hours before the start of the semester. Literatur:
An extensive reading list will be handed out in the seminar. |
Forschungskolloquien
Aspekte der Subjektivität (T/P)
55-161.61 | Aspekte der Subjektivität (T/P) | Rolf W. Puster |
3 st., Do 10.15-12.45, Phil 1052 VMP 6 Beginn: 15. Oktober 2015 Wenn in philosophischen Theorien explizit oder implizit von subjektiven Einstellungen wie Glauben, Wünschen, Fürchten, Hoffen oder Wollen die Rede ist, dann ist Subjektivität im Spiel — einer ontologisch aufgeladenen Rede von Subjekten bedarf es dafür nicht. Erstaunlicherweise bleibt dieser Rekurs auf subjektive Einstellungen in den meisten philosophischen Disziplinen oft nur beiläufig, obwohl so wichtige Begriffe wie die des Erklärens, des Begründens und des Handelns ohne einen solchen Rekurs weder verstanden noch angemessen erläutert werden können. Auch bezüglich der Rede von Gütern und Übeln, von Freiheit, vom moralischen Sollen oder von Schlussfolgerungen spricht vieles dafür, dass sie nicht restlos explikabel ist, wenn man subjektive Einstellungen dabei ausblendet. Das Forschungskolloquium soll — in Abhängigkeit von der philosophischen Vorbildung und den Interessen der Teilnehmenden — diesen vernachlässigten Aspekten der Subjektivität in der Theoriebildung einzelner Disziplinen nachgehen. Dabei wird es sich kaum vermeiden lassen, die philosophisch ubiquitäre Inanspruchnahme von Gründen unter die Lupe zu nehmen — dies umso mehr, als die geläufige Rede von guten Gründen zumindest nahelegt, als gebe es für Gründe objektive, also subjektunabhängige Maßstäbe ihrer Güte. Die zu behandelnde Thematik, welche die Untersuchung begrifflicher Details ebenso einschließt wie die Frage nach den methodologischen Konsequenzen einer angemessenen Berücksichtigung der Subjektivität, wendet sich vor allem an Studierende mit Vorkenntnissen in der Handlungstheorie und einem philosophischen Interesse, das sich nicht in den bekannten inhaltlich-materialen Fragen der klassischen Disziplinen erschöpft. Zudem ist aufgrund der Offenheit der Planung eine hohe Flexibiltät und die Bereitschaft gefragt, auch ohne einen festen Lektürekanon zeitnah verabredete Texte vorzubereiten. |
Forschungskolloquium für Examenskandidaten (T/P)
55-161.62 | Forschungskolloquium für Examenskandidaten (T/P) | Birgit Recki |
3 st., Mo 16.15-18.45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 12. Oktober 2015 Examenskandidaten haben in diesem Kolloquium die Gelegenheit, ihre geplante oder im Entstehen begriffene Abschlussarbeit zur Diskussion zu stellen. Es empfiehlt sich, für die Präsentation ein Kapitel auszuwählen, für das Klärungsbedarf besteht. |
Sprache und Welt (T)
55-161.63 | Sprache und Welt (T) | Benjamin Schnieder |
3 st., Di 18.15-20.45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 13. Oktober 2015 In diesem Seminar werden neuere Texte aus der theoretischen Philosophie, vorrangig aus der Sprachphilosophie und der analytischen Metaphysik besprochen.
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Wissenschaftstheorie und Erkenntnistheorie (T/P)
55-161.64 | Forschungskolloquium für Examenskandidaten: Wissenschaftstheorie und Erkenntnistheorie (T/P) | Ulrich Gähde |
3 st., Mo 18.15-20.45, Phil 1052 VMP 6 Beginn: 12. Oktober 2015 Mit diesem Forschungskolloquiums werden zwei Ziele verfolgt. Das erste Ziel besteht darin, fortgeschrittenen Studierenden die Gelegenheit zu geben, thematisch einschlägige eigene Arbeiten vorzustellen und mit anderen Seminarteilnehmern zu diskutieren. Zweitens sollen in ihm neuere Publikationen diskutiert werden, die thematisch in die Bereich Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie fallen und den Problembereich „Werte in den Wissenschaften“ betreffen. Literatur: Eine Literaturliste wird im Kolloquium verteilt. |
Weitere Veranstaltungen
Interpretieren und Argumentieren (SG)
55-161.71 | Interpretieren und Argumentieren (SG) |
Ali Behboud |
2 st., Do 14.15-15.45, Phil 1009 VMP 6 Beginn: 15. Oktober 2015 Im Zentrum dieser Übung – die im Optionalbereich „Studium Generale“ belegbar ist –, stehen die Interpretation von (philosophisch-)wissenschaftlichen Texten und Methoden zur Analyse und Verständnis ihrer argumentativen Struktur. Literatur:
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Doktorandenkolloquium
55-162.72 | Doktorandenkolloquium | Benjamin Schnieder |
2 st., 14-tägig, Do 12.15-13.45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 15. Oktober 2015 Der Besuch des Doktorandenkolloquiums des Fachbereichs steht allen Promovierenden aus der Philosophie offen. Das Kolloquium soll insbesondere auch Gelegenheit zum Austausch mit anderen Promovierenden am Fachbereich geben.In der Veranstaltung können Arbeiten verschiedener Art vorgestellt werden:
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Übung: Wissenschaftliches und korrektes Schreiben
55-161.73 | Übung: Wissenschaftliches und Korrektes Schreiben | Anja Schwennsen |
2 st., Mo 14.15-15.45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 12. Oktober 2015 Ziel des Seminars ist es, eine kritische Haltung zum eignen Text zu entwickeln. Sie werden angeregt, schnell eigene Texte zu produzieren, zu korrigieren und zur Kritik zu stellen. Ausgehend von der Lektüre kurzer philosophischer Texte werden die wissenschaftlichen Textgattungen – das Protokoll, der Essay, die Hausarbeit –besprochen und eingeübt. Zu Beginn des Kurses steht die Fehleranalyse. Anhand von selbstgeschriebenen Texten sowie anhand eines zu diesem Zweck entwickelten Korrekturtextes werden die häufigsten Fehler ermittelt. Anschließend werden mit gezielten Übungen grammatikalische und stilistische Kenntnisse vertieft. |
Einführungen in die Literaturrecherche
Einführungen in die LiteraturrechercheCampus-Katalog, Fachdatenbanken und Literaturbeschaffung in Philosophie und Geschichte |
Jan Wiebers | |
Raum Phil 1004, Termine mit den jeweiligen Themen s. Aushang und Web-Seite der Bibliothek: Die 90min Einzelveranstaltungen zum Campus-Katalog sind Einführungen in die Literarturrecherche, die mit Fallbeispielen und Übungen am PC dazu verhelfen, den grundsätzlichen Umgang mit OPAC-Katalogen, bezogen auf ihr Studienfach und unser Bibliothekssystem, kennenzulernen. Der Besuch einer Veranstaltung ist ausreichend. Die Kenntnisse zur Literaturrecherche werden in den folgenden angebotenen Veranstaltungen zu den einzelnen Fachdatenbanken vorausgesetzt. Hier geht es darum, für Prüfungsarbeiten alle relevanten elektronischen Literaturquellen des jeweiligen Fachgebiets erschöpfend und genau kennenzulernen und für die eigene Arbeit am Thema zu benutzen. Im ersten Teil einer jeden Unterrichtseinheit werden fachspezifische Datenbanken vorgestellt und die Wege der Literaturbeschaffung beschrieben. Im zweiten Teil können Detailfragen und Beispielrecherchen der Teilnehmer geklärt und am PC durchgespielt werden. Die Teilnahme ist freiwillig. Anrechnungsmöglichkeiten bestehen nicht. Neu ist eine Anschlussveranstaltung zum Literaturverwaltungsprogramm Citavi 4. Literatur:
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Arbeitskreis Kultur- und Sozialphilosophie
Arbeitskreis Kultur- und Sozialphilosophie |
Dr. Ann-Kristin Iwersen / Dieter Wörmann |
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Kultur- und Sozialphilosophie sind eng verflochten mit Nachbardisziplinen wie der Literaturwissenschaft, der Ethnologie, der Soziologie und vielen anderen. Disziplinübergreifende Forschungen sind dennoch eher die Ausnahme als die Regel, was nicht zuletzt auch an bestehenden „kulturellen Grenzen“ zwischen den einzelnen Disziplinen liegt. Ziel dieses Arbeitskreises ist es, insbesondere ausgehend von und bezogen auf Ernst Cassirer – kultur- und sozialphilosophisch relevante Texte zu lesen. Dabei geht es uns vor allem darum, ein Forum für diejenigen zu schaffen, die (a) in Hamburg an Themen arbeiten, die die Philosophie Ernst Cassirers oder auch allgemeiner kulturphilosophische Fragen in den Fokus rücken oder diese jedenfalls berühren und die (b) die interdisziplinäre Fruchtbarmachung von Kulturphilosophie(n) diskutieren und bearbeiten möchten. Bewusst sprechen wir mit diesem Arbeitskreis nicht nur Philosophen, sondern auch Interessierte aus anderen Disziplinen an. Die Sitzungen werden jeweils von Mitgliedern des Arbeitskreises gestaltet. Es ist geplant, sich 14tägig zu treffen. Perspektivisch möchten wir auch über ein bloßes Diskussionsforum hinaus Möglichkeiten eruieren, die transdisziplinäre Dimension der Kulturphilosophie – und insbesondere der Ernst Cassirers – innerhalb und außerhalb der academic community stärker ins Blickfeld zu rücken. Einladen möchten wir ausdrücklich auch Studierende, die sich für diese Fragen interessieren, auch dann, wenn sie derzeit noch keine eigenen Forschungsvorhaben in diesem Themenfeld haben. Interessenten werden gebeten, sich per E-Mail bei den Organisatoren zu melden. Wer zu den angegebenen Terminen nicht teilnehmen kann, aber gerne teilnehmen würde, kann ebenfalls Kontakt mit uns aufnehmen. Wir versuchen, soweit es möglich ist, alle zu berücksichtigen. Die Termine sind jeweils Mo 18-20 c.t. an folgenden Tagen: 12.10., 26.10., 23.11., 7.12., 14.12.,11.1., 25.1. Raum: Phil 1009 Kontakt: Interessenten melden sich bitte per E-Mail bei Dr. Ann-Kristin Iwersen unter: ak.iwersen"AT"gmail.com |
Öffentliche Ringvorlesung des Philosophischen Seminars im Wintersemester 2015/16
Das aktuelle Programm finden Sie auf der Seite der Ringvorlesung.
Institutskolloquium des Philosophischen Seminars im Wintersemester 2015/16
Das aktuelle Programm finden Sie auf der Seite des Institutskolloquiums.