Wintersemester 2014/15
Vorlesungen
Einführung in die Philosophie
55-151.01 |
Einführung in die Philosophie |
Rolf W. Puster |
2st., Mi 10:15-11:45, Hörsaal K, ESA 1 (Hauptgebäude) | ||
Beginn: 15. Oktober 2014 | ||
Module: BA1 | ||
Die Vorlesung richtet sich an Studierende im ersten Semester und ist für diese verpflichtend. Sie wird von allen Professoren des Philosophischen Seminars gemeinsam gestaltet; die Vortragenden wechseln sich also ab. Die Vorlesung setzt sich zum Ziel, Studierende sowohl mit verschiedenen Gegenstandsbereichen und thematischen Schwerpunkten der Philosophie als auch mit einigen der wichtigsten Denkern und Methoden des Philosophierens vertraut zu machen. Folgende Webseite wurde für die Einführungsvorlesung eingerichtet: http://philosophieeinfuehrung.wordpress.com |
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Literatur:
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Philosophie als wissenschaftliche Praxis
55-151.02 |
Philosophie als wissenschaftliche Praxis |
Arnd Pollmann |
2st., Do 14:15-15:45, Hörsaal B VMP 6 | ||
Beginn: 16. Oktober 2014 | ||
Module: BA 2-7; BP 1, 2; BAI; MA 1-6; MEd 1-4 | ||
Philosophinnen und Philosophen scheinen in erster Linie an „Theorie“ interessiert zu sein: Sie sehen genau hin (theoría, „Betrachtung“), reflektieren, unterscheiden, interpretieren, bilden Hypothesen und Denkmodelle, ziehen Schlüsse und üben Kritik. Außerdem lesen sie sehr viel, schreiben Bücher und Aufsätze. Das ist der Bereich philosophischer Forschung, d.h. der Generierung neuen Wissens in steter Besinnung auf das „alte“. Und die wissenschaftlichen Kompetenzen, die man dabei ausbildet, sind vielfältig: Man lernt, mit komplexen Denkproblemen umzugehen, bei deren Lösung zugleich methodisch und kreativ vorzugehen, genau zu recherchieren und die Quellen respektvoll zu behandeln, den Rahmen spekulativer und interpretatorischer Reflexion auszuschöpfen usw. Spätestens dann jedoch, wenn diese Fertigkeiten im Rahmen der Lehre erworben bzw. weitergegeben werden, wird aus philosophischer Theorie wissenschaftlich-didaktische „Praxis“. Und erst in einer fruchtbaren „Einheit“ (Humboldt) von theoretischer Forschung und praktischer Lehre, werden sowohl auf Seiten der Lehrenden als auch auf jener der Studierenden praktische philosophische „Tugenden“ geschult: des Lesens und Zuhörens, des Schreibens und Präsentierens, des Diskutierens und Streitens. Die einführende Vorlesung soll einen Überblick geben, was es bedeutet, Philosophie als wissenschaftliche Praxis zu betreiben. Die darin behandelten Themen reichen von der grundlegenden Frage, ob und inwiefern die Philosophie überhaupt eine Wissenschaft ist, bis hin zu sehr konkreten studentischen Fragen nach der Bedeutung und Umsetzung philosophischer Präsentationen und Qualifikationsarbeiten. |
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Literatur zur Vorbereitung:
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Welt der Gründe
55-151.03 |
Welt der Gründe |
Benjamin Schnieder |
2st., Do 12:15-14:45, Hörsaal D VMP 6 | ||
Beginn: 16. Oktober 2014 | ||
Module: BA 2-7; BP 1, 2; BAI; MA 1-6; MEd 1-4 | ||
Das „Warum“, also die Frage nach Gründen, ist die Mutter aller Wissenschaft – so zumindest sah es Schopenhauer in seiner Schrift Über die vierfache Wurzel des Satze vom zureichenden Grunde. Mit dieser Ansicht war Schopenhauer aber beileibe nicht allein: Er war weder der erste noch der letzte Philosoph, der Gründen eine solche zentrale Bedeutung zuwies. Aristoteles, Leibniz, Wolff und andere machten es ihm vor, und nach ihm vertraten dieselbe Ansicht Philosophen wie beispielweise Bolzano, Hempel, Fine – um hier nur einige wenige zu nennen. In der Vorlesung werden verschiedene Beiträge zu einer Theorie der Gründe aus der Philosophiegeschichte sowie aus zeitgenössischen philosophischen Debatten betrachtet. Eine Rolle spielen werden dabei unter anderem
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Literatur: Es ist keine Vorbereitung erforderlich. |
Probleme, Methoden und Resultate der Wissenschaftstheorie
55-151.04 |
Probleme, Methoden und Resultate der Wissenschaftstheorie |
Ulrich Gähde |
2st., Do 18:15-19:45, Hörsaal D VMP 6 | ||
Beginn: 16. Oktober 2014 | ||
Module: BA 2-7; BP 1, 2; BAI; MA 1-6; MEd 1-4 | ||
Die Vorlesung gibt einen Überblick über wichtige Problembereiche, Methoden und Resultate der modernen Wissenschaftstheorie. Behandelt werden unter anderem die folgenden Themenkomplexe:
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Literatur:
Weitere Literatur wird in der Veranstaltung angegeben. |
Utopie und Dystopie von Platon bis Ayn Rand
55-151.05 |
Utopie und Dystopie von Platon bis Ayn Rand |
Rolf W. Puster |
2st., Fr 10:15-11:45, Hörsaal G VMP 6 | ||
Beginn: 17. Oktober 2014 | ||
Module: BA 2-7; BP 1, 2; BAI; MA 1-6; MEd 1-4 | ||
Zum ˓Nicht-Ort˒ oder zum ˓Nirgendwo˒ (was das griechische ou topos ursprünglich bedeutet) bzw. zu der literarischen Gattung, die ihren Namen von Thomas Morusʼ 1516 erschiener Schrift Utopia erhielt, gibt es eine umfangreiche Literatur von oft zweifelhafter theoretischer Güte. Doch nicht um die Theorie des Utopischen, sondern um konkrete utopische Werke soll es in der Vorlesung gehen. Die — unvermeidlich subjektive — historisch breit gestreute, von Platon bis Ayn Rand reichende Auswahl der zu besprechenden Texte erfolgt nicht unter dem Gesichtspunkt ihrer literarischen Qualität, sondern unter dem ihrer Potenz, Positionen der Politischen Philosophie zu spiegeln, zu ergänzen oder zu kritisieren. Dabei sollen auch Dystopien (bzw. schwarze Utopien, Anti-Utopien oder negative Utopien) nicht zu kurz kommen. Neben der Erörterung inhaltlicher Positionen sollen auch die — im weitesten Sinne: methodologischen — Fragen nach den Gründen dafür gestellt werden, weshalb (positive) Utopien meist als unrealisierbar gelten, und nach den (außerliterarischen) Kriterien, anhand deren man utopische oder dystopische Werke als mehr oder minder gelungen ansehen kann. |
Einführung in die Logik und Argumentationstheorie (T)
55-151.10 |
Einführung in die Logik und Argumentationstheorie (T) |
Ali Behboud |
2st., Fr 12:15-13:45, Hörsaal G, VMP 6 | ||
Beginn: 17. Oktober 2014 | ||
Module: BA1 (Als Vorlesung: BA 2-7; BP 1, 2; BAI; MA 1-6; MEd 1-4; Optionalbereich) | ||
(Zur Information: Der Einführungskurs ist auch als Vorlesung in STiNE belegbar.) Dieser Kurs, der als Vorlesung mit begleitenden Tutorien durchgeführt wird, bildet für BA-Studierende einen Teil des Einführungsmoduls „Einführung in die Philosophie“. Ziel ist die Vermittlung von Grundkenntnissen und -fähigkeiten zur Klärung und formalen Analyse sowie einer korrekten Klassifikation von Argumenten im Rahmen der elementaren klassischen Logik. Die regelmäßige Teilnahme an einem der begleitenden Tutorien (bitte über STiNE anmelden!) und das Lösen von wöchentlichen Übungsaufgaben sind Voraussetzungen für die Zulassung zur Abschlussklausur, die die Modulprüfung bildet. Die Präsentation der logischen Kalküle ist weitgehend an der Darstellung von Lemmon bzw. Forbes orientiert (s. Lit. unten). Zur Vorlesung wird es ein Skript geben. Spezielle Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, aber eine vorbereitende bzw. ergänzende Lektüre von Quines Buch (s. u.) sei empfohlen. |
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Literatur:
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Art und Umfang der Studienleistungen: Als Einführungskurs (Modul BA1):
Als Vorlesung (Modul BA 2-7; BP 1, 2; BAI; MA 1-6; MEd 1-4; Optionalbereich):
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Einführung in die Theoretische Philosophie: Erkenntnistheorie
55-151.11 |
Einführung in die Theoretische Philosophie: Erkenntnistheorie |
Ulrich Gähde |
2st., Di 14:15-15:45, Hörsaal C, ESA 1 (Hauptgebäude) | ||
Beginn: 16. Oktober 2014 | ||
Module: BA2 (Als Vorlesung: BA 2-7; BP 1, 2; BAI; MA 1-6; MEd 1-4; Optionalbereich) | ||
(Zur Information: Der Einführungskurs ist auch als reguläre Vorlesung in STiNE belegbar.) Die Erkenntnistheorie stellt eine der klassischen Teildisziplinen der Philosophie dar. Sie fragt nach dem Wesen, der Struktur und Entwicklung sowie nach den Grenzen der menschlichen Erkenntnis. Durch die Entwicklung der empirischen Wissenschaften sind viele Problembereiche, die traditionell im Rahmen der Philosophie behandelt wurden, inzwischen an die Erfahrungswissenschaften abgetreten worden: Die Erkenntnistheorie ist zu einem interdisziplinären Unternehmen geworden. In diesem Einführungskurs werden zunächst verschiedene Teilprojekte der Erkenntnistheorie unterschieden. Es wird untersucht, in welcher Weise die unterschiedlichen beteiligten Fachdisziplinen zu diesen Teilprojekten beitragen können. Anschließend wird anhand ausgewählter Texte auf spezifisch philosophische Teilprojekte näher eingegangen. Dabei werden u. a. Probleme behandelt, die sich einer adäquaten Explikation des Wissensbegriffs in den Weg stellen. Weiterhin wird auf ein Teilprojekt eingegangen, das man mit dem Schlagwort Theorie der epistemischen Rechtfertigung bezeichnen kann. Dabei geht es um die Frage, wann unsere Wissensansprüche berechtigt sind bzw. wann wir über gute Begründungen für unsere Meinungen verfügen. Schließlich wird untersucht, welche Antwort sich auf skeptische Herausforderungen finden lässt. Diese und ähnliche Fragestellungen werden in der Plenarveranstaltung diskutiert und anschließend in Tutorien vertiefend behandelt. Dazu werden wöchentlich Essays angefertigt. Der Einführungskurs wird mit einer Klausur abgeschlossen. Begleitend zur Veranstaltung werden Unterrichtsmaterialien und Selbsttests auf einer Lernplattform (OLAT) zur Verfügung gestellt. Diese Materialien wurden im Rahmen eines Projekts entwickelt, das aus Mitteln des Hamburger Sonderprogramms E-Learning und Multimedia gefördert wurde. Besondere PC-Kenntnisse sind nicht erforderlich. |
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Literatur:
Weitere Literatur wird in der Veranstaltung angegeben. |
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Art und Umfang der Studienleistungen: Als Einführungskurs (Modul BA2):
Als Vorlesung (Modul BA 2-7; BP 1, 2; BAI; MA 1-6; MEd 1-4; Optionalbereich):
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Einführung in die Praktische Philosophie: Ethik
55-151.12 |
Einführung in die Praktische Philosophie: Ethik |
Arnd Pollmann |
2st., Fr 10:15-11:45, Hörsaal E, VMP 6 | ||
Beginn: 17. Oktober 2014 | ||
Module: BA3 (Als Vorlesung: BA 2-7; BP 1, 2; BAI; MA 1-6; MEd 1-4; Optionalbereich) | ||
In diesem Einführungsseminar sollen die TeilnehmerInnen mit Grundproblemen und -positionen der philosophischen Ethik vertraut gemacht werden. Damit werden Voraussetzungen dafür geschafft, in höheren Semestern erfolgreich an Seminaren der Praktischen Philosophie teilnehmen zu können. Die Lehrveranstaltung wird intensiv durch zusätzliche Tutorien begleitet. Es werden studienbegleitend kurze Essays angefertigt, die als Studienleistung verpflichtend sind und in die Gesamtbenotung einfließen. Zur Vorbereitung auf die jeweiligen Seminarsitzungen werden wichtige Klassikertexte (Aristoteles, Hobbes, Mill, Kant, Schopenhauer, Nietzsche) studiert, die dann anschließend gemeinsam diskutiert werden. |
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Literatur:
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Art und Umfang der Studienleistungen: Als Einführungskurs (Modul BA3):
Als Vorlesung (Modul BA 2-7; BP 1, 2; BAI; MA 1-6; MEd 1-4; Optionalbereich):
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Einführungsveranstaltungen
Einführung in die Philosophie
55-151.01 |
Einführung in die Philosophie |
Rolf W. Puster |
2st., Mi 10:15-11:45, Hörsaal K, ESA 1 (Hauptgebäude) | ||
Beginn: 15. Oktober 2014 | ||
Module: BA1 | ||
Die Vorlesung richtet sich an Studierende im ersten Semester und ist für diese verpflichtend. Sie wird von allen Professoren des Philosophischen Seminars gemeinsam gestaltet; die Vortragenden wechseln sich also ab. Die Vorlesung setzt sich zum Ziel, Studierende sowohl mit verschiedenen Gegenstandsbereichen und thematischen Schwerpunkten der Philosophie als auch mit einigen der wichtigsten Denkern und Methoden des Philosophierens vertraut zu machen. Folgende Webseite wurde für die Einführungsvorlesung eingerichtet: http://philosophieeinfuehrung.wordpress.com |
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Literatur:
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Einführung in die Logik und Argumentationstheorie (T)
55-151.10 |
Einführung in die Logik und Argumentationstheorie (T) |
Ali Behboud |
2st., Fr 12:15-13:45, Hörsaal G, VMP 6 | ||
Beginn: 17. Oktober 2014 | ||
Module: BA1 (Als Vorlesung: BA 2-7; BP 1, 2; BAI; MA 1-6; MEd 1-4; Optionalbereich) | ||
(Zur Information: Der Einführungskurs ist auch als Vorlesung in STiNE belegbar.) Dieser Kurs, der als Vorlesung mit begleitenden Tutorien durchgeführt wird, bildet für BA-Studierende einen Teil des Einführungsmoduls „Einführung in die Philosophie“. Ziel ist die Vermittlung von Grundkenntnissen und -fähigkeiten zur Klärung und formalen Analyse sowie einer korrekten Klassifikation von Argumenten im Rahmen der elementaren klassischen Logik. Die regelmäßige Teilnahme an einem der begleitenden Tutorien (bitte über STiNE anmelden!) und das Lösen von wöchentlichen Übungsaufgaben sind Voraussetzungen für die Zulassung zur Abschlussklausur, die die Modulprüfung bildet. Die Präsentation der logischen Kalküle ist weitgehend an der Darstellung von Lemmon bzw. Forbes orientiert (s. Lit. unten). Zur Vorlesung wird es ein Skript geben. Spezielle Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, aber eine vorbereitende bzw. ergänzende Lektüre von Quines Buch (s. u.) sei empfohlen. |
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Literatur:
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Art und Umfang der Studienleistungen: Als Einführungskurs (Modul BA1):
Als Vorlesung (Modul BA 2-7; BP 1, 2; BAI; MA 1-6; MEd 1-4; Optionalbereich):
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Einführung in die Theoretische Philosophie: Erkenntnistheorie
55-151.11 |
Einführung in die Theoretische Philosophie: Erkenntnistheorie |
Ulrich Gähde |
2st., Di 14:15-15:45, Hörsaal C, ESA 1 (Hauptgebäude) | ||
Beginn: 16. Oktober 2014 | ||
Module: BA2 (Als Vorlesung: BA 2-7; BP 1, 2; BAI; MA 1-6; MEd 1-4; Optionalbereich) | ||
(Zur Information: Der Einführungskurs ist auch als reguläre Vorlesung in STiNE belegbar.) Die Erkenntnistheorie stellt eine der klassischen Teildisziplinen der Philosophie dar. Sie fragt nach dem Wesen, der Struktur und Entwicklung sowie nach den Grenzen der menschlichen Erkenntnis. Durch die Entwicklung der empirischen Wissenschaften sind viele Problembereiche, die traditionell im Rahmen der Philosophie behandelt wurden, inzwischen an die Erfahrungswissenschaften abgetreten worden: Die Erkenntnistheorie ist zu einem interdisziplinären Unternehmen geworden. In diesem Einführungskurs werden zunächst verschiedene Teilprojekte der Erkenntnistheorie unterschieden. Es wird untersucht, in welcher Weise die unterschiedlichen beteiligten Fachdisziplinen zu diesen Teilprojekten beitragen können. Anschließend wird anhand ausgewählter Texte auf spezifisch philosophische Teilprojekte näher eingegangen. Dabei werden u. a. Probleme behandelt, die sich einer adäquaten Explikation des Wissensbegriffs in den Weg stellen. Weiterhin wird auf ein Teilprojekt eingegangen, das man mit dem Schlagwort Theorie der epistemischen Rechtfertigung bezeichnen kann. Dabei geht es um die Frage, wann unsere Wissensansprüche berechtigt sind bzw. wann wir über gute Begründungen für unsere Meinungen verfügen. Schließlich wird untersucht, welche Antwort sich auf skeptische Herausforderungen finden lässt. Diese und ähnliche Fragestellungen werden in der Plenarveranstaltung diskutiert und anschließend in Tutorien vertiefend behandelt. Dazu werden wöchentlich Essays angefertigt. Der Einführungskurs wird mit einer Klausur abgeschlossen. Begleitend zur Veranstaltung werden Unterrichtsmaterialien und Selbsttests auf einer Lernplattform (OLAT) zur Verfügung gestellt. Diese Materialien wurden im Rahmen eines Projekts entwickelt, das aus Mitteln des Hamburger Sonderprogramms E-Learning und Multimedia gefördert wurde. Besondere PC-Kenntnisse sind nicht erforderlich. |
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Literatur:
Weitere Literatur wird in der Veranstaltung angegeben. |
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Art und Umfang der Studienleistungen: Als Einführungskurs (Modul BA2):
Als Vorlesung (Modul BA 2-7; BP 1, 2; BAI; MA 1-6; MEd 1-4; Optionalbereich):
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Einführung in die Praktische Philosophie: Ethik
55-151.12 |
Einführung in die Praktische Philosophie: Ethik |
Arnd Pollmann |
2st., Fr 10:15-11:45, Hörsaal E, VMP 6 | ||
Beginn: 17. Oktober 2014 | ||
Module: BA3 (Als Vorlesung: BA 2-7; BP 1, 2; BAI; MA 1-6; MEd 1-4; Optionalbereich) | ||
In diesem Einführungsseminar sollen die TeilnehmerInnen mit Grundproblemen und -positionen der philosophischen Ethik vertraut gemacht werden. Damit werden Voraussetzungen dafür geschafft, in höheren Semestern erfolgreich an Seminaren der Praktischen Philosophie teilnehmen zu können. Die Lehrveranstaltung wird intensiv durch zusätzliche Tutorien begleitet. Es werden studienbegleitend kurze Essays angefertigt, die als Studienleistung verpflichtend sind und in die Gesamtbenotung einfließen. Zur Vorbereitung auf die jeweiligen Seminarsitzungen werden wichtige Klassikertexte (Aristoteles, Hobbes, Mill, Kant, Schopenhauer, Nietzsche) studiert, die dann anschließend gemeinsam diskutiert werden. |
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Literatur:
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Art und Umfang der Studienleistungen: Als Einführungskurs (Modul BA3):
Als Vorlesung (Modul BA 2-7; BP 1, 2; BAI; MA 1-6; MEd 1-4; Optionalbereich):
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Proseminare
Saul Kripkes Naming and Necessity (T)
55-151.21 |
Saul Kripkes Naming and Necessity (T) |
Katharina Felka |
2st., Di 10:15-11:45, Raum 1009 | ||
Beginn: 14. Oktober 2014 | ||
Module: BA4; BAI; BP1 | ||
In diesem Proseminar werden wir Saul Kripkes Naming and Necessity behandeln. Der Text ist ebenso bemerkenswert wie der Autor: Kripke ist eine Art philosophisches Wunderkind und hat bereits als Gymnasiast seinen ersten Aufsatz zur Philosophie der Logik verfasst, mit dem er ein Problem löste, das die Fachwelt seit Jahren in Bann hielt. Sein Buch Naming and Necessity hat die Sprachphilosophie regelrecht revolutioniert – dabei ist es lediglich die Aufzeichnung einer mehrteiligen Vorlesung, die Kripke auf der Basis von Notizen gehalten hat. Das Thema, das sich durch den Text zieht, ist die Romeo-Frage: „What’s in a name?“ – Was ist die sprachliche Bedeutung von Eigennamen, was ist ihre grundlegende Funktion, wie führen wir sie ein, wie erlernen wir ihre Verwendung? Das allgemeinere Rätsel, das im Hintergrund steht, betrifft die Frage, wie es uns gelingt, mit unserer Sprache eine Verbindung zur Welt herzustellen. Dabei wendet sich Kripke mit originellen Ideen gegen die vorherrschende Tradition von Frege und Russell. Neben diesem Grundthema hat Naming and Necessity aber noch einiges mehr zu bieten. Quasi nebenbei argumentiert Kripke gegen die traditionelle Auffassung, dass Notwendigkeit und Apriorität zusammenfallen, für die Akzeptanz sogenannter wesentlicher Eigenschaften und gegen die in der Philosophie des Geistes prominente Identitäts-Theorie, nach der Körper und Geist identisch sind. Im Seminar werden wir in erster Linie Kripkes Text lesen. Seminargrundlage wird der englische Originaltext sein; es ist aber auch eine deutsche Übersetzung erhältlich, die als Lektürehilfe dienen kann. Um den entsprechenden philosophischen Hintergrund zu verstehen, werden wir ergänzend Texte von Philosophen wie Frege, Russell und Searle hinzuziehen. Teilnahmevoraussetzungen sind
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Literatur:
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Erforderliche Studienleistungen: Während des Seminars müssen vorbereitend zur Sitzung Fragen zum Text schriftlich beantwortet werden. Am Ende des Seminars muss zudem ein Essay verfasst werden. |
John Locke: Zwei Abhandlungen über die Regierung (P)
55-151.22 |
John Locke: Zwei Abhandlungen über die Regierung (P) |
Michael Oliva Córdoba |
2st., Di 12:15-13:45, Raum 1009 | ||
Beginn: 14. Oktober 2014 | ||
Module: BA 5; BAI; BP 1 | ||
John Lockes Zwei Abhandlungen über die Regierung, 1689 anonym veröffentlicht, stellen einen bedeutenden Markstein der Politischen Philosophie dar. Die erste dieser Abhandlungen spießt eine spezifisch englische Idee des Gottesgnadentums auf, die der Royalist Sir Robert Filmer vertreten hatte. Die zweite Abhandlung entwickelt eine Gesellschaftstheorie auf dem Fundament einer wirkungsmächtigen Konzeption des Naturzustandes. Für die moderne Politische Philosophie hat vor allem diese zweite Abhandlung nachhaltige Bedeutung. In ihr wird eine egalitäre Naturrechtslehre entwickelt, der zufolge allen Menschen als Menschen gewisse Rechte gleichermaßen und unveräußerlich zukommen – wie etwa das auf Leben, Freiheit und Eigentum – und dies unabhängig von den Gesetzen der Gesellschaft, in der sie leben. Mit dieser (vermutlich kritisch auf Thomas Hobbes’ Leviathan bezogenen) liberalen Konzeption hat Locke die Türen zu einer Diskussion weit aufgestoßen, die bis heute lebhaft geführt wird. In seinen Darlegungen hat Locke vielfach originelle Ideen eingeflochten, die auch unabhängig erhebliche philosophische Aufmerksamkeit auf sich zogen. Dazu zählt unter anderem seine Konzeption der self-ownership, die zu einer wegweisenden Konzeption von Eigentum und Arbeit führte. Man kann sogar argumentieren, dass sie damit letztlich auch für so aktuell diskutierte Themen wie die Marx’sche Arbeitswertlehre und seine Theorie der Ausbeutung, aber auch für so allgegenwärtige und unthematisierte staatliche Maßnahmen wie z.B. die Mehrwertsteuer Pate steht. Im Seminar werden wir nach eine kurzen Darstellung und Diskussion der ersten Abhandlung vor allem die zweite genau lesen und diskutieren. |
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Literatur (⇢ Bücher im Handapparat in der Bibliothek):
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Ergänzungen und Vertiefungen zur Logikeinführung (T)
55-151.24 |
Ergänzungen und Vertiefungen zur Logikeinführung (T) |
Ali Behboud |
2st., Do 10:15-11:45, Raum 1009 | ||
Beginn: 16. Oktober 2014 | ||
Module: BA4; BAI; BP1 | ||
Das Proseminar soll all denen Gelegenheit zur vertiefenden Beschäftigung mit Fragen und Techniken der Logik bieten, die sich – angeregt durch den entsprechenden Einführungskurs – für formale Logik generell interessieren. Konkret werden wir uns zunächst im Rahmen Junktorenlogik Vollständigkeit des Ableitungskalküls (wie er im Einführungskurs im SoSe behandelt wurde) sowie einige einfache Folgerungen daraus beschäftigen. Für die klassische Quantorenlogik werden wir einerseits den Kalkül aus dem SoSe vervollständigen (Identität und Funktionen) und uns dann vor allem eine präzise mengentheoretische Semantik für die quantorenlogische Sprache überlegen. Auch die üblichen mengentheoretischen Notationen und Voraussetzungen, die hierfür unumgänglich sind, werden wir besprechen. Vorausgesetzt werden gute Kenntnisse aus der Logikeinführung und vor allem Spaß mit „formalen Methoden“. Zur ersten Orientierung seien die unten angegebenen Bücher genannt. Was formale Methoden angeht, können Sie einen Eindruck z.B. aus den Kapiteln II und III aus dem Buch van Fraassen (s. u.) gewinnen. Weitere Literatur wird im Seminar bekanntgegeben. |
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Literatur:
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Interpretieren und Argumentieren (T)
55-151.25 |
Interpretieren und Argumentieren (T) |
Ali Behboud |
2st., Do 14:15-15:45, Raum 1009 | ||
Beginn: 16. Oktober 2014 | ||
Module: BA4; BAI; BP1 | ||
Im Zentrum dieser Übung – die auch im Optionalbereich „Studium Generale“ belegbar ist –, stehen die Interpretation von (philosophisch-)wissenschaftlichen Texten und Methoden zur Analyse und Verständnis ihrer argumentativen Struktur. Dazu gehören u. a. die Klärung dessen, was begriffliche Analysen auszeichnet und eine Diskussion der Grundsätze und verschiedenen Arten des Definierens. Zentral werden die Unterscheidung von grundlegenden Argumentationstypen sowie die Klärung von verschiedenen „Gütestandards“ für solche Argumentationen sein. All das soll natürlich auch mit praktischen Aufgaben anhand von kurzen argumentativen Texten eingeübt werden. Die erfolgreiche (unbenotete) Teilnahme setzt regelmäßige und aktive Mitarbeit sowie Kurzpräsentationen voraus. |
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Literatur:
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Modalität (T)
55-151.26 |
Modalität (T) |
Mirja Holst |
2st., Mo 12:15-13:45, Raum 1009 | ||
Beginn: 13. Oktober 2014 | ||
Module: BA4; BAI; BP1 | ||
Die Begriffe von Möglichkeit und Notwendigkeit sind aus philosophischen Diskussionen nicht wegzudenken. Insbesondere spricht man in zahlreichen philosophischen Begriffsanalysen und Prinzipien ganz unterschiedlicher philosophischer Gebiete davon, was möglich oder was notwendig ist, wie etwa in diesen:
Aber auch im Alltag verwenden wir andauernd modale Begriffe und machen modale Aussagen, Aussagen darüber, was möglich oder notwendig ist. So sagen wir etwa, dass es notwendig ist, dass alle Affen Tiere sind, oder dass es möglich ist, dass alle Affen tierisch fröhlich sind. Ein bekannter Vorschlag, der auf Leibniz zurückgeht, versucht modale Begriffe unter Rückgriff auf den Begriff möglicher Welten zu erklären: ‘Es ist möglich, dass p’ ist genau dann wahr, wenn es eine mögliche Welt gibt, in der p wahr ist; und ‘Es ist notwendig, dass p’ ist genau dann wahr, wenn p in allen möglichen Welten wahr ist. Was aber soll das eigentlich sein – eine mögliche Welt? Sind mögliche Welten so etwas wie andere Universen, die ebenso konkret sind wie unsere Welt? Oder sind mögliche Welten eher abstrakte Konstrukte unserer philosophischen Theoriebildung? Und kann man überhaupt erklären, was mögliche Welten sind, ohne dabei wieder modale Begriffe zu verwenden? In diesem Kurs beschäftigen wir uns mit diesen Fragen aus der Metaphysik der Modalität und untersuchen insbesondere, worum es sich bei möglichen Welten handelt. |
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Literatur:
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Erforderliche Studienleistungen: Die Bereitschaft zum Lesen von englischen Texten ist Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Kurs. |
Die Aktualität des Mythos? Ernst Cassirers Konzept des Mythos als symbolische Form (T/P)
55-151.27 |
Die Aktualität des Mythos? Ernst Cassirers Konzept des Mythos als symbolische Form (T/P) |
Ann-Kristin Iwersen |
2st., Mo 18:15-19:45, Raum 1009 | ||
Beginn: 13. Oktober 2014 | ||
Module: BA 4, 5; BAI; BP 1 | ||
Ernst Cassirer schöpft für seine Darstellung der symbolischen Form des Mythos (von Cassirer gelegentlich auch "mythisches Denken" genannt) aus einer Vielzahl kulturwissenschaftlicher Quellen, die von Texten zur indischen Mythologie bis hin zu ethnographischen Texten seiner Zeit reichen. Die Rolle der symbolischen Form des Mythos ist bei Cassirer spannungsreich: Einerseits nur ein alternativer Zugang zur Welt neben anderen, legt Cassirer zugleich nahe, dass mythisches Denken gegenüber den symbolischen Formen Religion und Wissenschaft zumindest insofern defizitär ist, als im mythischen Denken keine Reflexionsdistanz gegenüber den Gegenständen des Denkens vorhanden ist, und damit Freiheit unmöglich ist. Dennoch ist – wie Cassirers Ausführungen in “The Myth of the State” belegen – Mythos als symbolische Form keineswegs überwunden. Wie genau bestimmt Cassirer mythisches Denken, und wie ist dieses im Verhältnis zu anderen symbolischen Formen zu sehen? Kann mythisches Denken heute als überwunden angesehen werden, oder welchen Ort hat es in modernen Gesellschaften, die (scheinbar?) von der symbolischen Form der Wissenschaft geprägt sind? Welche Schlussfolgerungen sind daraus in Hinblick auf Freiheit zu ziehen? Diesen und anderen Fragen soll in diesem Proseminar nachgegangen werden. Zu diesem Zwecke werden – nach einer Verständigung über die grundlegenden Aspekte der Philosophie der symbolischen Formen – zentrale Texte und Textauszüge aus Cassirers Schriften zum Mythos gelesen. Es wird aber auch an einigen Stellen auf Cassirers Quellen – insbesondere die ethnologischen – zurückgegriffen und nach deren Aktualität gefragt, um so Cassirers Bestimmung des Mythos als symbolische Form einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Kenntnisse der Philosophie Ernst Cassirers werden nicht vorausgesetzt. |
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Literatur:
Zur Vorbereitung empfohlen:
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Was war Kunst? (T/P)
55-151.28 |
Was war Kunst? (T/P) |
Stefan Waller |
2st., Fr 14:15-15:45, Raum 1009 | ||
Beginn: 17. Oktober 2014 | ||
Module: Als Begleitseminar im Modul BA 4, 5; BAI; BP 1; Wahlbereich | ||
Bitte beachten: Die Veranstaltung ist nicht als Prüfungsveranstaltung, sondern nur als Begleitveranstaltung in einem Modul belegbar. In einer grundlegenden Unterscheidung lässt sich die Disziplin der philosophischen Ästhetik in zwei Untersuchungsfelder einteilen: Auf der einen Seite stehen diejenigen Theorien, die sich mit den Modalitäten sinnlicher Wahrnehmung und der Möglichkeit ästhetischer Urteile befassen; auf der anderen Seite haben wir es mit solchen Theorien zu tun, die sich mit der Bedeutung der Kunst befassen. Eingedenk dieses Unterschieds, der sich mit Blick auf den Begriff des Schönen am kantischem Diktum vom »interesselosen Wohlgefallen« und der hegelschen Rede »vom sinnlichen Scheinen der Idee« festmachen lässt, soll dieses Seminar einen historischen Überblick darüber geben, wie die philosophische Auseinadersetzung mit der bildenden Kunst seit der Aufklärung verlaufen ist. Da wir uns dabei nicht nur mit Theorien, sondern auch den analysierten Gegenständen befassen wollen, ist dieses Seminar insbesondere für Studierende mit kunsthistorischem Interesse geeignet; über etwaige Exkursionen in Ausstellungen und Museen werden wir uns im Plenum verständigen. |
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Literatur:
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Die Wissenschaftsheorie der „Neuen Mechanisten“ (T)
55-151.29 |
Die Wissenschaftsheorie der „Neuen Mechanisten“ (T) |
Marianne Schark |
2st., Fr 12:15-13:45, Raum 1009 | ||
Beginn: 17. Oktober 2014 | ||
Module: BA4; BAI; BP1 | ||
Der von Carl Craver, Peter Machamer, Lindley Darden, William Bechtel und anderen vorgetragene „Neue Mechanismus“ ist eine Strömung in der Wissenschaftstheorie, die für ein neues Verständnis von Erklärung in den Lebenswissenschaften wirbt. Die zentrale These des Neuen Mechanismus lautet, dass Erklärungen in den Lebenswissenschaften die den Phänomenen zugrundeliegenden Mechanismen angeben. Mit dieser These wenden die Neuen Mechanisten sich vom klassischen wissenschaftstheoretischen Erklärungsmodell der deduktiv-nomologischen Erklärung ab. Zur Begründung führen sie an, dass der Bezug auf Gesetze in der lebenswissenschaftlichen Erklärungspraxis kaum eine Rolle spiele. Im Rahmen des Neuen Mechanismus stellen sich nach Auffassung seiner Vertreter auch andere in der Wissenschaftstheorie verhandelte Fragen neu, wie etwa die Frage, ob Phänomene „höherer“ Ebene auf solche einer „niedrigeren“ Ebene reduzierbar sind, oder die Frage, durch welche wissenschaftlichen Leistungen wissenschaftlicher Fortschritt erzielt wird oder wie die Einheit der Wissenschaft angesichts der diversen Einzelwissenschaften zu denken ist. Im Seminar wollen wir uns mit diesem Ansatz vertraut machen, indem wie ihn auf folgende Fragenkomplexe hin untersuchen:
Dazu werden wir vor allem das Buch Explaining the Brain von Carl Craver, einem der prominentesten Vertreters dieses Ansatzes, studieren, das sich seit seinem Erscheinen im Jahr 2007 rasch zu einem Standardwerk des Neuen Mechanismus entwickelt hat. |
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Literatur:
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(Jüdische) Religionsphilosophie: Eine Einleitung
59-503 |
(Jüdische) Religionsphilosophie: Eine Einleitung |
Giuseppe Veltri |
3st., Di 14:15-16:30, Rothenbaumchaussee 34 | ||
Beginn: 14. Oktober 2014 | ||
Module: Wahlbereich, auf Antrag als Begleitveranstaltung | ||
Vernunft und Glaube bezeichnen des Öfteren zwei unterschiedliche Welten, die man heute gern trennt und von einander abschottet. Das war in der Vergangenheit nicht (immer) so, sondern die Frage nach der Gottesvorstellung und der Welt und des Menschen unter Gottes- oder Götterherrschaft gehörte selbstverständlich zum philosophischen Diskurs, was man bei den antiken griechischen (und dann auch mittelalterlichen) Philosophen ohne Weiteres findet. Dass sich die allgemeine Philosophie der Stellung der „Religion“ überhaupt gewidmet hat, ist eine relativ junge Erscheinung und datiert auf das 19. Jahrhundert zurück. Gerade in dieser Zeit und sicherlich auch unter Einfluss der Philosophie Kants und Hegels entwickelte sich die Debatte über die höhere Stellung der christlichen Religion als Religion des Geistes. Jüdische Philosophen haben eine Gegenphilosophie entwickelt, die diese Stellung des Christentums (und Wert und Wertung des Islams) in Frage stellte. Das Seminar wird sich mit dem Konzept einer (jüdischen) Religionsphilosophie im 19. Jahrhundert beschäftigen und relevante Texte lesen, in ihrem Kontext verstehen und analytisch kommentieren. Anmeldung erfolgt voraussichtlich über STiNE. Bei Problemen wenden Sie sich bitte an das Studienbüro Philosophie. |
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Einleitende Lektüre:
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Hauptseminare
Donald Davidson: "Freedom to Act" (T/P)
55-151.40 |
Donald Davidson: "Freedom to Act" (T/P) |
Michael Oliva Córdoba |
2st., Mo 12:15-13:45, Raum 1072 | ||
Beginn: 13. Oktober 2014 | ||
Module: BA 6-7, BP 2; MA (2012) 1-3; MA (2005) 2; MEd 1, 2, 4 Schwerpunkte: Theorie der Freiheit |
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Nicht wenige der Aufsätze in Donald Davidsons Sammlung Essays on Actions and Events dienen der Entwicklung und Verteidigung seiner kausalen Handlungstheorie. In „Freedom to Act“ (Davidson 1973) wird die Theorie, die man gern auf den kurzen Nenner bringt, dass Gründe Ursachen seien, gegen Anwürfe verteidigt, die sich aus John Austins Behandlung der Modalverben (Austin 1956) ergeben. Austins Diskussion ist wiederum kritisch auf George Edward Moores Behandlung des Problems der Willensfreiheit in seiner schmalen Ethik (Moore 1912) bezogen. Dieser kaskadierten Diskussion unterliegt systematisch folgender rote Faden: Ist ein rechtes Verständnis der Handlungsfreiheit und ihrer Bedingungen mit einer bestimmten (kausalistischen) Lesart von Handlungserklärungen vereinbar? Diese Frage sieht Davidson durch Austins Überlegungen aufgeworfen und beantwortet sie letztlich positiv. Im Seminar werden wir Davidsons Aufsatz mit einem ständigen Blick auf Austins Paper und gelegentlicher Konsultation Moores nachvollziehen und kritisch untersuchen. |
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Literatur (⇢ im Handapparat in der Bibliothek):
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Contemporary Aesthetics (T)
55-151.41 |
Contemporary Aesthetics (T) |
Richard Woodward (In Zusammenarbeit mit Christian Folde) |
2st., Mo 14:15-15:45, Raum 1072 | ||
Beginn: 13. Oktober 2014 | ||
Module: BA 6, BP 2; MA (2012) 1-3; MA (2005) 1; MEd 2, 3 | ||
This course is divided into two parts. In the first part of the course, we will review some central issues in contemporary aesthetics, such as the nature of aesthetic properties, the role of the imagination in our engagement with artworks, the role of artistic intention in our interpretation of artworks, and the relevance of originality and morality to the evaluation of art works. In the second part of the course, we will consider in detail the nature of pictorial representation — depiction — and its connection to photographic representation. |
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Readings may include:
A nice background reading for the course is:
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Liberalismus und öffentliche Rechtfertigung (P)
55-151.42 |
Liberalismus und öffentliche Rechtfertigung (P) |
Fabian Wendt |
2st., Mo 10:15-11:45, Raum 1072 | ||
Beginn: 13. Oktober 2014 | ||
Module: BA 7, BP 2; MA (2012) 1-3; MA (2005) 2; MEd 1, 2, 4 Schwerpunkte: Theorie der Freiheit |
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Die Vertreter einer Hauptströmung des zeitgenössischen Liberalismus verteidigen ein Prinzip öffentlicher Rechtfertigung. Ein solches Prinzip verlangt, in einer allgemeinen Formulierung, dass staatlicher Zwang aus der Perspektive von Personen mit ganz unterschiedlichen moralischen oder religiösen Auffassungen akzeptabel sein muss. In dem Seminar werden wir verschiedene Varianten des Prinzips öffentlicher Rechtfertigung analysieren und diskutieren, die jeweils unterschiedlich motiviert sind und verschiedene praktische Implikationen haben. Die Theorien von John Rawls, Jonathan Quong, Gerald Gaus und Jürgen Habermas werden dabei im Mittelpunkt stehen. Umstritten zwischen diesen Philosophen ist etwa, ob die öffentliche Rechtfertigung von Zwang Einigkeit über die rechtfertigenden Gründe verlangt oder ob eine Konvergenz der Gründe genügt. Umstritten ist auch, ob das Prinzip öffentlicher Rechtfertigung Normen für den öffentlichen Diskurs impliziert, ob also zum Beispiel religiöse Gründe nicht öffentlich als Gründe für politische Entscheidungen angeführt werden dürfen. Umstritten ist weiterhin, wie das Prinzip öffentlicher Rechtfertigung selbst zu rechtfertigen ist: Ist es Ausdruck des Respekts vor Personen oder ein Instrument für die Bildung einer politischen Gemeinschaft? Und muss es selbst öffentlich rechtfertigbar sein? Umstritten ist schließlich auch, welche Formen staatlichen Zwangs tatsächlich öffentlich rechtfertigbar sind: Lässt sich zeigen, dass staatlicher Zwang im Namen der Gerechtigkeit öffentlich rechtfertigbar ist, paternalistischer Zwang dagegen nicht? Neben der Diskussion dieser „internen“ Fragen werden in dem Seminar auch die Argumente von Kritikern des Prinzips öffentlicher Rechtfertigung wie Joseph Raz und Steven Wall nicht zu kurz kommen. |
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Literatur:
Zur Vorbereitung:
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Erforderliche Studienleistungen: Regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit |
Ethics (PEP)
55-151.43 |
Ethics (PEP) |
Fabian Wendt |
2st., Mo 16:15-17:45, Raum 1009 | ||
Beginn: 13. Oktober 2014 | ||
Module: | ||
Ethics is the philosophical theory of morality. In contrast to sociological and ethnological approaches to morality, it is a normative discipline. In articulating and defending moral principles, it tries to answer the basic question what we ought to do and how we should live. In the seminar, we will discuss four main traditions of ethical thinking: virtue ethics, deontology, consequentialism, and contractarianism. We will both read classical sources (Aristotle, Kant, Mill, Hobbes) and contemporary expressions. At the end of the term, we will focus on metaethical issues concerning the objectivity of morality and the semantics of moral judgments. The English-language course is primarily aimed at students of the MA program “Politics, Economics, and Philosophy”. Limited spaces will be available for philosophy students. |
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Literatur:
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Erforderliche Studienleistungen: Regular attendance, exam |
W.V.O. Quine: "Two Dogmas of Empiricism" (T)
55-151.44 |
W.V.O. Quine: "Two Dogmas of Empiricism" (T) |
Michael Oliva Córdoba |
2st., Di 10:15-11:45, Raum 1072 | ||
Beginn: 14. Oktober 2014 | ||
Module: BA 6, BP 2; MA (2012) 1-3; MA (2005) 1; MEd 2, 3 | ||
Der logische Empirismus, die charakteristische Wissenschaftsauffassung des Wiener Kreises, hatte es sich zur Aufgabe gemacht, philosophische Dogmen zu enttarnen und zu geißeln. Mit der Behauptung, diese Denkschule sitze selber zwei Dogmen auf (der Analytisch-Synthetisch-Unterscheidung und dem Reduktionismus) veranstaltete der amerikanische Sprachphilosoph W.V.O. Quine 1951 einen philosophischen Fenstersturz, von dem sich die Philosophie des Wiener Kreises und ihre Nachfolgekonzeptionen (auch angesichts bereits schwindender Strahlkraft) nicht mehr recht erholen sollten. Im Seminar werden wir Quines Aufsatz kritisch untersuchen. |
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Literatur (⇢ im Handapparat in der Bibliothek:
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Alexander Pfänder: Phänomenologie des Wollens (T/P)
55-151.45 |
Alexander Pfänder: Phänomenologie des Wollens (T/P) |
Rolf W. Puster |
2st., Di 12:15-13:45, Raum 1072 | ||
Beginn: 14. Oktober 2014 | ||
Module: BA 7, BP 2; MA (2012) 1-3; MA (2005) 2; MEd 1, 2, 4 | ||
Es gehört zu den Merkwürdigkeiten der neueren Philosophiegeschichte nach Kant, dass das menschliche Wollen in philosophischen Diskussionen nur eine eher marginale Rolle spielt. Sogar in der zeitgenössischen Handlungstheorie pflegt man ganz überwiegend auf die propositionale Einstellung des Wünschens zu rekurrieren, wiewohl es keinen begrifflich notwendigen Zusammenhang zwischen der Tatsache, dass X wünscht, dass p, und einem Handeln von X zugunsten der Realisierung von p gibt (wir wünschen vieles, für dessen Verwirklichung wir niemals einen Finger rühren). Auch die Bevorzugung des Begriffs der Absicht gegenüber dem des Wollens (u.a. durch G.E.M. Anscombes Buch Intention von 1957 massiv befördert) ist keineswegs einleuchtend, da zwischen beiden Begriffen eine explanatorische Asymmetrie besteht: Man kann ersteren mit Hilfe des letzteren explizieren, aber nicht umgekehrt. Das schmale Bändchen des Münchener Phänomenologen Alexander Pfänder, die Phänomenologie des Wollens (zuerst im Jahre 1900 erschienen), bildet eine bemerkenswerte, wenngleich kaum beachtete Ausnahme von der im 20. Jahrhundert verbreiteten philosophischen Berührungsangst vor dem Phänomen des menschlichen Wollens. Trotz seiner Kürze stellt der sehr konzentrierte fußnotenlose Text Pfänders mit seinen vielen sachlichen Verzweigungen eine anspruchsvolle Lektüre dar. Man wird jedoch durch eine Fülle wichtiger und subtiler Einsichten entschädigt, die man ansonsten vergeblich sucht. (Der Untertitel, Eine psychologische Analyse, indiziert keine philosophische Irrelevanz!) Notwendige Bedingung für die Teilnahme ist die Bereitschaft zur rechtzeitigen Besorgung (!) und Lektüre des Textes sowie zur aktiven Mitarbeit im Seminar (z.B. durch Übernahme von Referaten oder Textpräparationen). |
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Literatur:
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Kritische Theorie der Gesellschaft: Horkheimer und Adorno (P)
55-151.46 |
Kritische Theorie der Gesellschaft: Horkheimer und Adorno (P) |
Arnd Pollmann | ||
2st., Do 10:15-11:45, Raum | ||||
Beginn: 16. Oktober 2014 | ||||
Module: BA 7, BP 2; MA (2012) 1-3; MA (2005) 2; MEd 1, 2, 4 | ||||
In den 1930er-Jahren ist rund um das Institut für Sozialforschung in Frankfurt a.M. ein sozialkritischer und zeitdiagnostischer Forschungszusammenhang entstanden, den man „Kritische Theorie“ oder auch „Frankfurter Schule“ nennt. Unter der Schirmherrschaft der Philosophie wurden dort interdisziplinäre Forschungsvorhaben durchgeführt, die im Anschluss an Karl Marx und Sigmund Freud vor allem der zentralen Frage nachgehen sollten, warum in Deutschland, trotz enorm wachsender sozialer Probleme, die sozialistische Revolution ausgeblieben war. Als Gründungsväter der Frankfurter Schule gelten Max Horkheimer und Theodor W. Adorno. Im Seminar werden wir eine Auswahl ihrer wichtigsten Arbeiten diskutieren. Die beiden Denker haben sich als außerordentlich einflussreich erwiesen und die Studentenbewegung von 1968 ebenso geprägt wie das Denken nachfolgender Generationen kritischer Sozialphilosophen im Frankfurter „Raum“ (z.B. Jürgen Habermas oder Axel Honneth). |
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Literatur zur Vorbereitung:
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Erforderliche Studienleistungen: Regelmäßige aktive Teilnahme, Referatsgruppe, Hausarbeit. |
Epistemology of Social Sciences (PEP)
55-151.47 |
Epistemology of Social Sciences (PEP) |
Ulrich Gähde |
2st., Fr 10:15-11:45, Raum 1009 | ||
Beginn: 17. Oktober 2014 | ||
Module: BA 6, BP 2; MA (2012) 1-3; MA (2005) 1; MEd 2, 3 | ||
Epistemology is one of the core areas of philosophy. Its subjects are the nature, structure, development and limits of human knowledge. This course will address basic questions of epistemology in general, but also more specific questions from epistemology and the philosophy of science that arise in economics and social sciences. These include, in particular, 1. questions about the standards of rationality that may be applicable in these disciplines, 2. problems concerning the role of concepts such as causality, confirmation, and explanation, 3. the debate about individualism and holism in economics and the social sciences. This English-language course is primarily aimed at students of the Master’s programme Politics, Economics, and Philosophy. Limited spaces will be available for students of the BA/MA programme in Philosophy, as well as for Magister students. BA and MA students who want to attend this course as the core course of a module must come to one of my admission office hours before the start of the semester. |
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Literatur:
An extensive reading list will be handed out in the seminar. |
Gentzens Sequenzkalkül (T)
55-151.48 |
Gentzens Sequenzkalkül (T) |
Stefania Centrone |
2st., Fr 16:15-17:45, Raum 1009 | ||
Beginn: 17. Oktober 2014 | ||
Module: BA 6, BP 2; MA (2012) 1-3; MA (2005) 1; MEd 2, 3 | ||
Schon Aristoteles unterschied zwei Arten von Beweisen, solche, die nur das hóti, d.h. daß etwas [der Fall] ist, dartun, und solche, die das díhoti, d.h. das Warum angeben. Die Scholastiker bestimmten den in Frage stehenden Unterschied als den Gegensatz zwischen demonstratio quia und demonstratio propter quid. Unter Berufung auf diese Tradition unterschied Bolzano (schon in seinen Beyträgen zu einer begründeteren Darstellung der Mathematik; 1810) Beweise als bloße Gewißmachungen und Beweise als Begründungen. Man kann Gentzens Sequenzenkalkül als einen Versuch ansehen, die Idee eines begründenden Beweises formal zu implementieren. Der Kurs ist wie folgt aufgebaut:
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Literatur: Skripte werden in einer Mappe bereitgestellt.
Literaturangaben zur Vorbereitung:
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Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Besuch des Logik-Kurses. |
Konditionale (T)
55-151.49 |
Konditionale (T) |
Mirja Holst |
2st., Fr 12:15-13:45, Raum 1072 | ||
Beginn: 17. Oktober 2014 | ||
Module: BA 6, BP 2; MA (2012) 1-3; MA (2005) 1; MEd 2, 3 | ||
Wenn mein Wecker funktioniert hätte, dann wäre ich nicht zu spät gekommen. Wenn es nicht geregnet hätte, dann wäre ich nicht nass geworden. Und wenn das Wörtchen ‘wenn’ nicht wär’, dann sollten wir uns ganz schnell ein anderes Wörtchen ausdenken, um Konditionale auszudrücken. Denn Konditionale spielen nicht nur eine wesentliche Rolle in unserem alltäglichen Denken und Argumentieren, sondern auch in vielen Analysen von zentralen Begriffen in der Philosophie, wie etwa denen des Wissens, der Kausalität, des freien Willens, oder dem einer Disposition. Somit ist es wichtig zu verstehen, wie Konditionale funktionieren. Was aber genau die Logik und Semantik von Konditionalen ist, ist Thema einer lang anhaltenden – und spannenden – Debatte. Philosophen teilen Konditionale traditionell in indikativische Konditionale und kontrafaktische Konditionale ein. Ein berühmtes Beispiel von Ernest Adams verdeutlicht den Unterschied:
(Ind) betrifft den tatsächlichen Verlauf der Welt, und es scheint eindeutig, dass (Ind) wahr ist. Immerhin wissen wir, dass Kennedy erschossen wurde, und somit, dass wenn es nicht Oswald gewesen ist, es jemand anderes gewesen sein muss. Hingegen betrifft (Kon) mögliche alternative Verläufe der Welt, und es ist eher fraglich, ob (Kon) wahr ist. Denn ein möglicher Verlauf der Welt, in dem Oswald Kennedy nicht erschossen hat, muss nicht unbedingt einer sein, in dem jemand anderes es getan hätte. Im ersten Teil des Kurses untersuchen wir verschiedene Ansätze zu indikativischen Konditionalen, und insbesondere die ‘materiale Konditionale’-Analyse, nach der indikativische Konditionale wahrheitswert-funktional sind (die von Paul Grice und Frank Jackson verteidigt wurde), und die ‘kein Wahrheitswert’-Analyse, nach der indikativische Konditionale zumindest normalerweise gar keinen Wahrheitswert haben (deren berühmteste Vertreterin Dorothy Edgington ist). Im zweiten Teil des Kurses wenden wir uns dann der Standard-Analyse von kontrafaktischen Konditionalen zu, nämlich der ‘mögliche Welten’-Analyse (die von Robert Stalnaker und David Lewis entwickelt wurde). |
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Literatur:
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Erforderliche Studienleistungen: Das Seminar richtet sich an Studenten, die Spaß an der philosophischen Logik und an der Sprachphilosophie haben, und die sich weder von englischen Texten noch von der ein oder anderen Formel abschrecken lassen. |
The Metaphysics of Mathematics (T)
55-151.50 |
The Metaphysics of Mathematics (T) |
Michael Clark |
2st., Di 14:15-15:45, Raum 1072 | ||
Beginn: 14. Oktober 2014 | ||
Module: BA 6, BP 2; MA (2012) 1-3; MA (2005) 1; MEd 2, 3 | ||
Mathematics raises many important, and hotly debated, philosophical questions: Do mathematical objects (such as numbers and sets) exist? If so, what are they like, and how do we come to know about them? If not, what do mathematical theories have as their subject matter? What is the relation between mathematics and science? This course provides an introduction to some central contemporary debates in the metaphysics of mathematics, including those centred on the foregoing questions. No special expertise in mathematics is assumed. This course aims to:
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Preliminary Reading:
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Kant und die Angewandte Ethik (P)
55-151.51 |
Kant und die Angewandte Ethik (P) |
Heiko Puls |
2st., Mi 16:15-17:45, Raum 1072 | ||
Beginn: 15. Oktober 2014 | ||
Module: BA 7, BP 2; MA (2012) 1-3; MA (2005) 2; MEd 1, 2, 4 | ||
In der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten und der Kritik der praktischen Vernunft begründet Kant das selbstgegebene Handlungsgesetz in Form des Kategorischen Imperativs durch einen ethischen Apriorismus. Damit leistet er eine erfahrungsunabhängige, rein formalistische Begründung seiner Ethik, deren gegenstandsspezifische Reichweite und konkrete Anwendung immanent nicht unmittelbar einsichtig sind. Kann eine solche abstrakt gefasste Moralbegründung überhaupt zu inhaltlich spezifischen Problemen aktueller Debatten Stellung beziehen? Sind z.B. Präimplantationsdiagnostik und Schwangerschaftsabbruch moralisch erlaubt? Haben wir Pflichten gegenüber zukünftigen Generationen? Wie sollen wir mit der Umwelt als menschlichem Lebensraum umgehen? Gibt es ein Eigentumsrecht am eigenen Körper? Haben Tiere Rechte? Im Seminar wollen wir uns anhand ausgewählter Schriften Kants und Texten zeitgenössischer Autoren diesen oder ähnlich beispielhaften Fragen der Angewandten Ethik zuwenden. Damit steht nicht nur Kants praktische Philosophie selbst zur Debatte, sondern auch das Problem, wie eine historische Position für das systematische Philosophieren anschlussfähig gemacht werden kann. Vorausgesetzt werden Grundkenntnisse der praktischen Philosophie Kants, die Bereitschaft ein Referat zu übernehmen, sowie Texte in englischer Sprache zu lesen. In der ersten Sitzung wird ein Seminarplan mit weiteren Lektürehinweisen zur Verfügung gestellt. |
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Literatur:
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Der Funktionsbegriff in der Biologie (T)
55-151.52 |
Der Funktionsbegriff in der Biologie (T) |
Marianne Schark |
2st., Do 16:15-17:45, Raum 1072 | ||
Beginn: 16. Oktober 2014 | ||
Module: BA 6, BP 2; MA (2012) 1-3; MA (2005) 1; MEd 2, 3 | ||
Die Biologie ist mit funktionalen Begriffen durchsetzt. Dies beginnt mit dem Grundbegriff des Organismus und setzt sich in den einzelnen Disziplinen fort mit Begriffen wie, „Beute“, „Nahrung“, „Organ“, „Hormon“, usw.. Die Frage „wozu dient das?“ ist in der Biologie, anders als in den anderen Naturwissenschaften, eine wichtige Forschungsfrage. In diesem Sinne wird z.B. das Herz als Blutpumpe oder Tarnung als die Funktion des Melanismus bei Birkenspannern beschrieben. Mit der Annahme, dass die jeweiligen Entitäten zu einem bestimmten Zweck dienen, stellt sich für die Biologie das Teleologieproblem: Einerseits ist der Zweckbegriff ein „Fremdling in der Naturwissenschaft“ (Kant), solange man nicht annimmt, dass die Naturdinge von einer zwecksetzenden Instanz mit bestimmten Absichten produziert worden sind oder dass sie selbst Ziele verfolgen. Andererseits ist fraglich, ob die Naturalisierung des Funktionsbegriffs, d.h. seine Ablösung von intentionalen Instanzen, gelingen kann. Eine Standardantwort lautet, dass hierfür auf die Evolutionstheorie zurückgegriffen werden könne, die den Rückgriff auf Naturzwecke überflüssig gemacht habe. Ob diese Antwort haltbar ist, wird zu prüfen sein. Im Seminar sollen die Bedeutung des Funktionsbegriffs und die verschiedenen Kontexte seiner Verwendung analysiert werden. Werden Funktionen nur charakterisierend verwendet oder auch explanatorisch? Wie ist das Verhältnis von funktionalen zu anderen Erklärungen? Wieso kann die Biologie nicht wie die anderen Naturwissenschaften auf die Zuschreibung von Funktionen verzichten? Welche Lösungen für das Rechtfertigungsproblem gibt es und wie erfolgreich sind sie? Diese Fragen sollen anhand der Lektüre klassischer Texte (Aristoteles, Kant) und neuerer wissenschaftstheoretischer Literatur geklärt werden. Ein Seminarplan mit ausführlicher Literaturliste wird in der ersten Sitzung zur Verfügung gestellt. Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist die Bereitschaft zur intensiven Lektüre von größtenteils englisch-sprachiger Fachliteratur. |
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Literatur:
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Martin Heidegger: Sein und Zeit (T)
55-151.53 |
Martin Heidegger: Sein und Zeit (T) |
Eike Bohlken |
2st., Mi 10:15-11:45, Raum 1072 | ||
Beginn: 15. Oktober 2014 | ||
Module: BA 6, BP 2; MA (2012) 1-3; MA (2005) 1; MEd 2, 3; Wahlbereich | ||
„Sein und Zeit“, 1927 veröffentlicht, zählt zu den einflussreichsten philosophischen Abhandlungen des 20. Jahrhunderts. Getragen von der phänomenologischen Losung „Zurück zu den Sachen!“ rollt Heidegger dort die Frage nach dem Sein neu auf: Dem gravierenden Vorwurf an die abendländische Metaphysik, ihr sei der eigentliche Sinn dieser Frage schon früh abhanden gekommen, folgt eine ausschnitthafte Analytik des menschlichen Daseins als des zeitlichen Horizonts, aus dem das Sein allein begriffen werden könne. Mit (zum Teil eigenwilligen) altphilologischen Herleitungen, der Analyse von Alltagsphänomenen und zahlreichen neuen Wortprägungen gelingt es Heidegger, einen eigenen philosophischen Kosmos zu erschaffen. Dieser Kosmos soll eng am Text anhand der gemeinsamen Lektüre und Diskussion ausgewählter Paragraphen erschlossen und auf seine Plausibilität hin befragt werden. Im Fokus wird dabei die Frage nach dem Verhältnis von Ontologie und Anthropologie stehen. |
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Literatur:
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Political Theory & Institutional Practice (P)
55-151.54 |
Political Theory & Institutional Practice (P) |
David Schmidtz |
2st., Di 14:15-16:45, Raum 1052 | ||
Beginn: 14. Oktober 2014 | ||
Module: | ||
We’ll begin by studying what it would take to make the theoretical ideal of equal opportunity mean something real in practice. The particular practice that we will study is what some philosophers consider the most important arena of all for equal opportunity, namely the institution of education. We will start by reading Harry Brighouse’s book On Education (Routledge, 2006). Then we’ll look at Brighouse’s chapter in Educational Equality. These are easy readings and they ask the right questions. Some of the later readings are difficult. Be forewarned. We will work through them slowly. I will make a copy available to students of all readings except for the two Brighouse books. The first 3 meetings will be 2 hours in length. After our third meeting, I will invite students to volunteer for presentations. Depending on how many volunteers we have, we will then have one or two presentations per week for the remainder of the semester. It is not guaranteed that all volunteers will be accepted. You need to have an idea about one of the readings. Also during week three, you will propose a topic for your final essay and we will meet to discuss it. There is no minimum length requirement for your final essay. A good short essay is better than a good long essay. You should, however, have something to say—one major point. It tends to take 5000 words to make a major point and make it well. Note that if you have six major points, that is unacceptable. A final essay is not an occasion for dumping everything you know into a file and handing it in. You must exercise judgment. It is perfectly acceptable to make a presentation on your final essay. I would say only that your essay should connect to at least one of the readings and to the general topic of the course. The remaining 6 meetings will be 3 hours in length. Part 1: Education and Citizenship
Part 2: Education and Equality
Final paper: Due date TBA ACADEMIC FREEDOM, in class, is in part a right of students to engage in reasoned disagreement with professors with no penalty whatsoever. Feel free to discuss with me any aspect of the course. It’s your course too. |
Forschungskolloquien
Forschungskolloquium zur Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie (T)
55-151.60 |
Forschungskolloquium zur Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie (T) |
Ulrich Gähde |
3st., Mo 18:15-20:45, Raum 1052 | ||
Beginn: 13. Oktober 2014 | ||
Module: MA (2012) 1-3; MA (2005) 3, 5, 6 | ||
Mit diesem Forschungskolloquiums werden zwei Ziele verfolgt. Das erste Ziel besteht darin, fortgeschrittenen Studierenden die Gelegenheit zu geben, thematisch einschlägige eigene Arbeiten vorzustellen und mit anderen Seminarteilnehmern zu diskutieren. Zweitens sollen in ihm neuere Publikationen diskutiert werden, die thematisch in die Bereich Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie fallen und den Problembereich „Werte in den Wissenschaften“ betreffen. |
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Literatur:
Weitere Literatur wird im Seminar angegeben. |
Neuere Literatur zur Praktischen Philosophie (P)
55-151.61 |
Neuere Literatur zur Praktischen Philosophie (P) |
Arnd Pollmann |
3st., Fr 14:15-16:45, Raum 1072 | ||
Beginn: 17. Oktober 2014 | ||
Module: MA (2012) 1-3; MA (2005) 3-6; MEd 4 | ||
Im Kolloquium werden eigene Forschungsprojekte sowie gemeinsam ausgewählte neuere Texte zur Praktischen Philosophie vorgestellt und diskutiert. In erster Linie ist die Veranstaltung gedacht für MA-Studierende, die an Fragen der Praktischen Philosophie interessiert sind. Doktoranden sind mit ihren Projekten ebenfalls herzlich eingeladen. Das Kolloquium richtet sich außerdem an BA-Studierende, die kurz vor dem Abschluss stehen und Ihre Pläne für die Bachelorarbeit oder Texte zur Diskussion stellen wollen, die für ihre Abschlussarbeit thematisch einschlägig sind. Die arbeitsintensive Veranstaltung wird dreistündig abgehalten. Regelmäßige Teilnahme ist Bedingung. |
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Literatur wird zu Beginn des Semesters bekanntgegeben. |
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Erforderliche Studienleistungen: Regelmäßige aktive Teilnahme, Hausarbeit. |
Sprache und Welt (T)
55-151.62 |
Sprache und Welt (T) |
Benjamin Schnieder |
3st., Di 18:15-20:45, Raum 1052 | ||
Beginn: 14. Oktober 2014 | ||
Module: MA (2012) 1-3; MA (2005) 3, 5, 6 | ||
In diesem Seminar werden neuere Texte aus der theoretischen Philosophie, vorrangig aus der Sprachphilosophie und der analytischen Metaphysik besprochen. Insbesondere wird den Teilnehmern des Kurses die Gelegenheit gegeben, eigene Arbeiten (z.B. Vorbereitungen zu einer Abschlussarbeit) kritisch besprechen zu lassen. Die genaue Textauswahl wird zu Beginn des Semesters festgelegt; es ist möglich, die Auswahl zu beeinflussen, indem während der vorlesungsfreien Zeit Vorschläge gemacht werden (Emails dazu bitte an den Seminarleiter). Teilnahmevoraussetzungen:
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Wert — Freiheit — Wertfreiheit (T/P)
55-151.63 |
Wert — Freiheit — Wertfreiheit (T/P) |
Rolf W. Puster |
3st., Do 10:15-12:45, Raum 1052 | ||
Beginn: 16. Oktober 2014 | ||
Module: MA (2012) 1-3; MA (2005) 3-6; MEd 4 | ||
Fast alle in der Politischen Philosophie diskutierten Probleme berühren die Frage, ob und aus welchen Gründen die Freiheit von Individuen eingeschränkt werden darf oder soll. Als Rechtfertigung von Freiheitseinschränkungen werden regelmäßig «Werte» angeführt, die es zulasten der Freiheit zu schützen oder zu realisieren gelte. Diese Wertrede ist indes weit davon entfernt, konzeptuell und argumentativ durchsichtig zu sein. Dies nicht zuletzt deswegen, weil die Rolle von Werten oft nicht (genügend) handlungstheoretisch reflektiert wird, obwohl Werte zu ihrer Verwirklichung aufs menschliche Handeln angewiesen sind. Abhängig von der Zusammensetzung, von den Interessen und Vorkenntnissen der Teilnehmer soll anhand älterer und neuere Texte das Begriffsfeld Wert, Wertung, Handlung und Freiheit näher in Augenschein genommen werden. Ein wichtiger Bezugspunkt der Diskussionen des Kolloquiums soll die in der Tradition der Österreichischen Schule der Nationalökonomie stehende Handlungstheorie bilden, die Ludwig von Mises entwickelt und mit dem Namen «Praxeologie» versehen hat. Dass Mises für die Lehren seiner Praxeologie Wertfreiheit reklamiert hat, sorgt für einen weiteren Gesichtspunkt, unter dem die Natur des Wertes bzw. des Wertens zu betrachten ist. |
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Literatur:
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Doktorandenkolloquium
55-151.64 |
Doktorandenkolloquium |
Benjamin Schnieder |
2st., Do 16:15-17:45 (14 täg.), Raum 1072 | ||
Beginn: 16. Oktober 2014 | ||
Der Besuch des Doktorandenkolloquiums des Fachbereichs steht allen Promovierenden aus der Philosophie offen. Das Kolloquium soll insbesondere auch Gelegenheit zum Austausch mit anderen Promovierenden am Fachbereich geben. In der Veranstaltung können Arbeiten verschiedener Art vorgestellt werden: Neben der inhaltlichen Besprechung von Arbeiten soll auch die Möglichkeit zur Besprechung allgemeiner Fragen zum Promotionsstudium gegeben werden, wie etwa
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Sonstige Veranstaltungen
Filmische Einführung in die Philosophie
Filmische Einführung in die Philosophie |
Benjamin Schnieder |
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What if nothing exists and we're all in somebody's dream? Or what's worse, what if only that fat guy in the third row exists? (Woody Allen) Dieses Seminar ist eine Einführungsveranstaltung, in der verschiedene wichtige philosophische Fragestellungen vorgestellt und besprochen werden; und zwar ausgehend von der Verarbeitung, die sie in Filmen erfahren haben. Das Programm wird bunt gemischt erkenntnistheoretische, ethische, metaphysische und andere Fragen umfassen. Wie im Kino üblich, gibt es strikte Alters- und Einlassbeschränkungen: Total Beginners Only
Termine und Ablauf
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Institutskolloquium des Philosophischen Seminars im Wintersemester 2014/15
Institutskolloquium des Philosophischen Seminars im Wintersemester 2014/15
Die Termine sind mittwochs um 18 Uhr c. t. in Phil 1009 (Philosophenturm Von-Melle-Park 6).
Programm
- 29. Oktober 2014
Prof. Dr. Dominik Perler (Humboldt-Universität zu Berlin)
Gibt es Individuen? Überlegungen zu Spinozas Monismus
- 12. November 2014
Prof. Dr. James Ingram (McMaster University)
Human Rights and Revolution
- 26. November 2014
Dr. Michael Clark (Universität Hamburg)
Partial without Full Grounding
- 10. Dezember 2014
Prof. Dr. Charlotte Werndl (The London School of Economics and Political Science)
Bestätigung und Schätzung in der Klimawissenschaft
- 7. Januar 2015
Dr. Steve G. Lofts (Western University Canada)
Cassirer and Heidegger: The Cultural-Event — The Auseinandersetzung of Thinking and Being
- 21. Januar 2015
Dr. Marianne Schark (Universität Hamburg)
Die mechanistische Erklärung des Mentalen und die These der Identität von Geist und Gehirn
Einführungen in die Literaturrecherche
Einführungen in die LiteraturrechercheCampus-Katalog, Fachdatenbanken und Literaturbeschaffung in Philosophie und Geschichte |
Jan Wiebers | |
2st., Mi 16-18, Phil 1004 VMP 6 | ||
Beginn: 29. Oktober 2014 | ||
Die ersten 90min Einzelveranstaltungen zum Campus-Katalog sind Einführungen in die Literarturrecherche, die dazu verhelfen, den grundsätzlichen Umgang mit OPAC-Katalogen, bezogen auf ihr Studienfach und unser Bibliothekssystem, kennenzulernen. Der Besuch einer Veranstaltung ist ausreichend. Beginn: Literatur:
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Öffentliche Ringvorlesung des Philosophischen Seminars im Wintersemester 2014/15
Öffentliche Ringvorlesung des Philosophischen Seminars im Wintersemester 2014/15 |
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MARKT UND MORAL
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Auf Märkten werden Güter und Dienstleistungen getauscht. Aus mindestens zwei Gründen werden Märkte in vielen Bereichen als wichtige Institution verteidigt. Erstens führen die Konkurrenz zwischen Anbietern und die durch Marktpreise ausgedrückten Informationen über die Knappheit von Ressourcen zu ökonomischer Effizienz, zweitens ist freiwilliger Tausch ein wichtiger Ausdruck ökonomischer Freiheit. Dennoch sind viele der Auffassung, dass Märkte in manchen Bereichen moralisch problematisch sind. So wird argumentiert, dass bestimmte Märkte ausbeuterisch sind (Sweatshops, Prostitution, Organhandel), dass die Kommodifizierung unser Verhältnis zu bestimmten Gütern korrumpieren kann (Prostitution, evtl. Bildung), und dass der Kauf oder Verkauf bestimmter Güter für viele der Marktteilnehmer physisch und psychisch schädlich ist (Prostitution, Organhandel). Diese Überlegungen werden manchmal als Argumente für eine Kriminalisierung, manchmal als Argumente für eine staatliche Regulierung der entsprechenden Märkte vorgebracht. Auch die Idee der sozialen Gerechtigkeit spielt oft eine entscheidende Rolle in Argumenten für eine staatliche Regulierung bestimmter Märkte (Gesundheit, Bildung). In der Ringvorlesung werden Märkte im Bildungs- und Gesundheitswesen ebenso diskutiert wie Sweatshops, Prostitution und Organhandel. Auch das Verhältnis von Märkten und sozialer Gerechtigkeit sowie die Frage, ob und wie Umweltprobleme durch Marktmechanismen gelöst werden können, werden thematisiert. Die Ringvorlesung wird von Prof. Dr. David Schmidtz und Dr. Fabian Wendt organisiert.
Die Vorträge finden statt: Mittwochs um 18 Uhr c.t. (Philosophenturm, Von-Melle-Park 6)
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Kontakt
Philosophisches Seminar
Von-Melle-Park 6, Postfach #4
20146 Hamburg
E-Mail: philosophie"AT"uni-hamburg.de