Sommersemester 2015
Vorlesungen
Aspekte des Selbst (T/P)
55-152.02 | Aspekte des Selbst (T/P) | Ulrich Steinvorth |
2 st., Mi 12:15-13:45, Hörsaal D VMP 6 Beginn: 1. April 2015 Module: BA 2-7; BP 1, 2; BAI; MA 1-6; MEd 1-4 Das Selbst, oder die Seele oder die Person, hat zwar bei den meisten Philosophen einen Interessenschwerpunkt gebildet, wurde aber nicht ähnlich systematisch untersucht wie die Themen Natur, Erkenntnis, Gerechtigkeit und Moral. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Rollen, die das Selbst in der europäischen Philosophie seit Platon und Aristoteles spielt, und versucht zu klären, wie beim heutigen Wissensstand das Selbst zu konzipieren ist. Die im folgenden angegebenen Themen werden nur ungefähr auf die angezeigten Daten fallen 8.4.: Einführung: warum unterschied man Körper und Seele, oder Geist oder Selbst 15.4.: Seele und Selbst bei Platon 22.4.: Seele und Selbst bei Aristoteles 29.4.: Seele und Selbst in der Stoa, bei Cicero, Epiktet und Augustinus 6.5.: Seele und Selbst in der Renaissance und bei Descartes 13.5.: Selbst und Person bei Locke, Hume und Kant 20.5.: Das Selbst bei Rousseau und Kierkegaard 3.6.: Seele und Selbst bei Durkheim und Max Weber 10.6.: Seele und Selbst bei Freud 17.6.: Das Selbst bei Heidegger, Wittgenstein und Korsgaard 24.6.: Autonomie und Authentizität 1.7.: Authentizität vor der Moderne 8.7.: Authentizität, Kitsch und Religion Literatur:
|
On Kant's Epistemology (T)
55-152.01 | On Kant's Epistemology (T) | Katsuya Takahashi |
2 st., 14:15 - 15:45, Hörsaal B Beginn: 9. April 2015 Module: The purpose of this course is to provide a survey of problems related to Immanuel Kant’s Critique of Pure Reason and to examine the Kantian solutions comparing with important criticisms offered by subsequent discussions in the history epistemology. I will try to distinguish what is old and what can be took seriously today within the thought of this philosopher. Relevance of some ideas (such as “pure intuition” and “schematism”) to other domains, scientific as well as cultural, will be suggested in this respect. The following problems will be mainly treated: “Distinction of the subjective and the objective” |
Philosophie der Menschenrechte (P)
55-152.03 | Philosophie der Menschenrechte (P) | Arnd Pollmann |
2 st., Do 12:15-13:45, Hörsaal B VMP 6 Beginn: 2. April 2015 Module: Nach dem Zweiten Weltkrieg und in Reaktion auf die Gewalttaten des europäischen Totalitarismus sind die Menschenrechte zum schlechthin fundamentalen normativen Bezugspunkt nationaler und internationaler Politik geworden. Ihrer scheinbar universellen Anerkennung als Idee (die man freilich nicht schon mit deren faktischer politischer und rechtlicher Durchsetzung verwechseln darf) stehen jedoch zahlreiche Probleme gegenüber. Diese betreffen vor allem die durch die philosophischen Debatten der letzten Jahrzehnte eher noch gewachsenen Unklarheiten mit Blick auf die begrifflichen und normativen Grundlagen der Menschenrechtsidee. Die Vorlesung wird einen systematischen Überblick über diese Diskussionen geben. Literatur zur Vorbereitung:
|
Philosophie der Neuzeit als Philosophie der Freiheit (T/P)
55-152.04 | Philosophie der Neuzeit als Philosophie der Freiheit (T/P) | Rolf W. Puster |
2 st., Fr 10:15-11:45, Hörsaal G VMP 6 Beginn: 10. April 2015 Module: Eine Philosophie der Freiheit, die in einer Analyse des menschlichen Handelns wurzelt, ist nach wie vor ein Desiderat, obwohl wichtige Elemente einer solchen Philosophie der Freiheit schon in der Neuzeit (grob: in der Spanne von Hobbes bis Kant) erarbeitet wurden. Ein Teil der Vorlesung wird sich mit der Frage beschäftigen, weshalb frühere und spätere Epochen der Freiheit nicht die gleiche Aufmerksamkeit wie die Neuzeit gewidmet bzw. weshalb sie sie konzeptionell verfehlt haben. In der Hauptsache sollen jedoch die in den Werken neuzeitlicher Autoren oft versteckten bzw. wenig beachteten oder missverstandenen begrifflichen und methodologischen Errungenschaften — welche fast durchweg in belangvollem Zusammenhang mit der menschlichen Subjektivität stehen — vorgestellt werden, die für ein adäquates und zudem weltanschaulich neutrales Freiheitsverständnis unverzichtbar sind. |
Ultima linea rerum. Der Tod als ethisches Problem (P)
55-152.05 | Ultima linea rerum. Der Tod als ethisches Problem (P) | Birgit Recki |
2 st., Do 18:15-19:45, Hörsaal D VMP 6 Beginn: 2. April 2015 Nach einer alten, in zahllosen Varianten wiederholten Einsicht müssen wir uns über den Tod keine Sorgen machen, weil wir ihn nicht erfahren können: Wenn „wir“ sind, ist der Tod nicht da; wenn der Tod da ist, sind „wir“ nicht (Epikur). Die Auskunft erweist sich nicht als so beruhigend, wie sie gemeint ist; sie hat für viele Menschen selbst dort nicht das letzte Wort, wo es ihrer stillschweigenden Annahme gemäß um den je eigenen Tod geht. Auch wenn wir begriffen haben, dass der eigene Tod für uns kein Gegenstand von Erfahrung und Wissen sein kann, hört er nicht auf, uns zu schrecken, zu bekümmern, ein Thema der Auseinandersetzung zu sein: Die Tatsache unserer Sterblichkeit beschäftigt uns. Verstörend ist gerade die Vorstellung, dass der Tod als die „ultima linea rerum“ das absolute Ende des individuellen Lebens und damit auch aller Ansprüche und Chancen des Individuums auf Selbstbestimmung ist. Haben Philosophen zu diesem Problem etwas Bedenkenswertes, womöglich Hilfreiches beizutragen? Die von Epikur markierte epistemische Grenze vorausgesetzt, entwickelt die Vorlesung an exemplarischen Beiträgen aus der Tradition und der zeitgenössischen Auseinandersetzung den Gedanken, dass der Tod in erster Linie ein Problem der praktischen Selbstbestimmung ist. Literatur: Eine auf die Stationen der Auseinandersetzung bezogene Literaturliste wird dem Gang der Vorlesung folgend gegeben.
Zusätzliche Hinweise zu den Studienleistungen: Drei Essays (Fragen zum Stoff der Vorlesung) |
Einführungsveranstaltungen
Einführung in die Logik und Argumentationstheorie
55-152.11 | Einführung in die Logik und Argumentationstheorie |
Ali Behboud |
2 st., Fr 12:15-13:45, Hörsaal D VMP 6 Beginn: 10. April 2015 Module: Dieser Einführungskurs, der als Vorlesung mit begleitenden Tutorien durchgeführt wird, bildet für BA Studierende einen Teil des Einführungsmoduls „Einführung in die Philosophie“. Ziel ist die Vermittlung von Grundkenntnissen und -fähigkeiten zur Klärung und formalen Analyse sowie einer korrekten Klassifikation von Argumenten im Rahmen der elementaren klassischen Logik. Die regelmäßige Teilnahme an einem der begleitenden Tutorien (bitte über STiNE anmelden!) und das Lösen von wöchentlichen Übungsaufgaben sind Voraussetzungen für die Zulassung zur Abschlussklausur, die die Modulprüfung bildet. Die Präsentation der logischen Kalküle ist weitgehend an der Darstellung von Lemmon bzw. Forbes orientiert (s. Lit. unten). Zur Vorlesung wird es ein Skript geben. Spezielle Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, aber eine vorbereitende bzw. ergänzende Lektüre von Quines Buch (s. u.) sei empfohlen. Literatur:
Erforderliche Studienleistungen: Wöchentliche Übungen. |
Einführung in die Praktische Philosophie: Politische Philosophie
55-152.14 | Einführung in die Praktische Philosophie: Politische Philosophie | Fabian Wendt |
2 st., Di 10:15-11:45, Hörsaal E VMP 6 Beginn: 7. April 2015 Module: Das Seminar führt anhand von klassischen Texten – von Platon über Thomas Hobbes bis John Rawls – in zentrale Fragestellungen der politischen Philosophie ein: Was rechtfertigt staatliche Autorität? Was ist Aufgabe des Staates? Wie soll der Staat institutionell beschaffen sein? Was ist soziale Gerechtigkeit, was ist politische Freiheit? Literatur:
|
Einführung in die Theoretische Philosophie: Sprachphilosophie
55-152.12 | Einführung in die Theoretische Philosophie: Sprachphilosophie | Benjamin Schnieder |
2 st., Do 16:15-17:45, Hörsaal B VMP 6 Beginn: 2. April 2015 Module: Ein Wort, ein Satz, aus Chiffren steigen erkanntes Leben, jäher Sinn.“ Die Vielfalt und Funktion der Sprache hat nicht bloß Gottfried Benn fasziniert, sondern auch viele Philosophinnen und Philosophen; immerhin scheint sie ja auch unser wichtigstes Mittel zu sein, unsere Gedanken anderen Menschen mitzuteilen. Oft genug gelingt uns das denn auch, und einer, dem wir etwas sagen, versteht tatsächlich, was wir ihm sagen wollen. Aber was genau macht das Verstehen (oder Missverstehen) sprachlicher Äußerungen aus? Welche Rolle spielt dabei die Bedeutung von Wörtern und welche die Absicht des Sprechers? Und was macht ein Wort zu einem Träger von Bedeutung? Fragen wie diese (sowie grundlegende Antwortversuche) werden im Einführungskurs thematisiert. Literatur: Es ist keine Vorbereitung erfordert. Wer aber vorbereitend oder zur Ergänzung während des Kurses etwas lesen möchte, kann zum folgenden Buch greifen:
|
Introduction to the Philosophy of Science (T)
55-152.13 | Introduction to the Philosophy of Science (T) | Nathan Wildman |
2 st., Mo 10:15-11:45, Hörsaal E VMP 6/Hörsaal K ESA 1 Beginn: 13. April 2015 Module: Philosophy of science deals with philosophical and foundational problems that arise within science. Roughly speaking, it can be divided into two major strands: general philosophy of science and the philosophies of the individual sciences. General philosophy of science strives to understand science as a cognitive activity that is uniquely capable of yielding justified beliefs about the world; the philosophy of the individual sciences focuses on more specialized issues within e.g. physics, biology, psychology, economics, etc. Some of the questions raised by general philosophy of science include:
Literatur: Readings will be distributed via the course webpage. |
Proseminare
Begriffsbildung in den Natur- und den Sozialwissenschaften (T)
55-152.23 | Begriffsbildung in den Natur- und den Sozialwissenschaften (T) | Martin Hoffmann |
2 st., Do 14:15-15:45, Phil 1009 VMP 6 Beginn: 2. April 2015 Module: Auf der einen Seite in dieser Kontroverse stehen die Vertreter der These von der Einheitswissenschaft (paradigmatisch: Mitglieder des Wiener Kreises wie Moritz Schlick, Rudolf Carnap und Otto Neurath). Diese verteidigen die programmatische Auffassung von der idealen empirischen Wissenschaft als eines vereinheitlichten Begriffs- und Theoriesystems und interpretieren das Zerfallen in Einzelwissenschaften allein als Folge von Unvollkommenheiten der sozialwissenschaftlichen Methodik und von einer mangelnden Ausdifferenzierung der gegenwärtig etablierten Begrifflichkeit. Diese Sichtweise, die einige Jahrzehnte lang als veraltet galt, wird vor dem Hintergrund einer „transdisziplinär“ konzipierten Neurowissenschaft bzw. Lebenswissenschaft gegenwärtig wieder populär. Auf der anderen Seite wurde immer wieder der Versuch unternommen, gegen einen solchen „Wissenschaftsmonismus“ und für einen Dualismus empirischer Wissenschaften zu argumentieren. Der interne Streit der Vertreter eines solchen Dualismus beginnt aber schon in Bezug auf die Frage, wie die Einzelwissenschaften, die den Naturwissenschaften gegenübergestellt werden, zu klassifizieren sind. Handelt es sich um die Geisteswissenschaften (Dilthey), die Kulturwissenschaften (Rickert, Cassirer) oder die Sozialwissenschaften (Winch, Gallie)? Diese Differenzen in der Klassifikation gründen in unterschiedlichen Auffassungen darüber, wie die benannten Wissenschaftsfamilien inhaltlich voneinander abzugrenzen sind. Ist der Gegensatz von Verstehen und Erklären maßgeblich (Dilthey, Droysen) oder der von universalisierenden und individualisierenden Erklärungen (Windelband)? Spielen in den Sozial- oder Kulturwissenschaften Wertungsbegriffe eine grundlegend andere Rolle als in der Naturwissenschaften (Gallie)? Im Seminar werden wir klassische und aktuelle Texte zu diesem Fragenkomplex lesen. Das Ziel des Seminars besteht darin, verschiedene Ansätze der Kritik am Wissenschaftsmonismus kennenzulernen und voneinander abzugrenzen und die systematische Tragfähigkeit dieser Ansätze zu diskutieren. Teilnahmevoraussetzung ist – wie immer – die gewissenhafte Lektüre anspruchsvoller deutsch- und englischsprachiger Texte, die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit im Seminar und die wöchentliche Beantwortung von Fragen zu den diskutierten Texten. Literatur:
Zur Vorbereitung:
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen: |
Bernard Williams: Der Begriff der Moral. Eine Einführung in die Ethik (P)
55-152.28 | Bernard Williams: Der Begriff der Moral. Eine Einführung in die Ethik (P) | Birgit Recki |
2 st., Mi 10:15-11:45, Phil 1009 VMP 6 Beginn: 1. April 2015 Module: „Was soll ich tun?“ Die Frage, die Immanuel Kant 1781 als die Leitfrage der Moral behauptet, artikuliert mit der Selbstverständlichkeit des praktischen Selbstverständnisses zugleich die Tatsache, dass diese Selbstverständlichkeit jederzeit verlorengehen kann. Wir kommen nicht umhin, zu handeln. Auf der Folie unseres immer auch normativen Selbstverständnisses wird uns das eigene Handeln zum Problem: Wir stellen Ansprüche an uns selbst, deren angemessene Erfüllung sich keineswegs von selbst versteht. In der Reflexion, die in dieser kritischen Situation gefordert ist, liegt der Ursprung der Moral. Die Moral ist als das System der Orientierung im Handeln das Element des Anspruchs auf einsichtige Selbstbestimmung. Literatur:
Zur Vorbereitung:
|
Das Leib-Seele-Problem (T)
55-152.33 | Das Leib-Seele-Problem (T) | Yannic Kappes |
2 st., Mo 16:15-17:45, Raum 1009, VMP 6 Beginn: 13. April 2015 Module: In welcher Beziehung stehen das Mentale (zum Beispiel meine Schmerzempfindung beim Berühren einer Herdplatte oder eine Vorstellung eines blauen Schwanes) und das Körperliche (zum Beispiel das Wegzucken meiner Hand oder das Feuern bestimmter Neuronen) zueinander? Diese Grundfrage der Philosophie des Geistes, das sogenannte Leib-Seele-Problem, ist Thema dieses Seminars. In seinem Rahmen werden uns unter anderem die folgenden Fragen beschäftigen: Sind mentale Ereignisse und körperliche Ereignisse grundverschieden oder vielmehr ein und derselben Art – und von welcher? Sind mentale Ereignisse abhängig von körperlichen Ereignissen und wenn ja, was ist das Wesen dieser Abhängigkeit? Können wir mentale Ereignisse durch körperliche Ereignisse erklären oder bleibt zwischen ihnen eine Erklärungslücke bestehen? Zur Untersuchung dieser Fragen werden wir chinesische Zimmer von innen betrachten, philosophischen Zombies, Sumpfmenschen und Superspartanern begegnen, und uns fragen wie es wohl ist, eine Fledermaus zu sein. Ganz nebenbei werden wir dabei einen Einblick in die philosophische Methodik, wie etwa die Kunst des Gedankenexperiments, gewinnen. Teilnahmevoraussetzung ist der erfolgreiche Abschluss der Einführung in die Logik und Argumentationstheorie, sowie die Bereitschaft zum intensiven Lesen englischsprachiger Texte. Literatur: Die Literaturliste wird in der ersten Sitzung ausgegeben. Vorab Neugierige können eines der folgenden Einführungswerke heranziehen:
Erforderliche Studienleistungen: Regelmäßige und engagierte Teilnahme, schriftliche Bearbeitung wöchentlicher Übungsaufgaben. |
Bedeutung und Kommunikation – Die Sprachphilosophie von Paul Grice (T)
55-152.34 | Bedeutung und Kommunikation – Die Sprachphilosophie von Paul Grice (T) | Miguel Hoeltje |
2 st., Fr 14:15-15:45, Raum 1009, VMP 6 Beginn: 10. April 2015 Module: Zu den zentralen Fragen der Sprachphilosophie zählen die nach dem Wesen und der Fundierung von sprachlicher Bedeutung und nach der Rolle von sprachlicher Bedeutung für menschliche Kommunikation: Was heißt es, und wie kommt es, dass gewisse Lautfolgen überhaupt etwas bedeuten? Und was heißt es und wie kommt es, dass gewisse Lautfolgen dazu dienen können, Wahres oder Falsches über die Welt zu sagen, andere zu loben oder zu beleidigen, Befehle zu erteilen oder Fragen zu stellen? Ein einflussreicher Ansatz zur Beantwortung von Fragen dieser Art wurde von dem Philosophen Paul Grice entwickelt. Die Arbeiten von Grice sind aus der heutigen Sprachphilosophie nicht mehr wegzudenken und haben einen über die Philosophie hinausgehenden Einfluss etwa in der Linguistik und der Kognitionswissenschaft ausgeübt (so kann man zuweilen über Grice lesen: „In linguistics, he is absolutely central“). In diesem Seminar werden wir uns den für Grice’ Sprachphilosophie zentralen Begriffen, Unterscheidungen und Argumenten zuwenden: der Unterscheidungen zwischen natürlicher und nicht-natürlicher Bedeutung, der Analyse von nicht-natürlicher Bedeutung in Rekurs auf Sprecher-Absichten, der Rolle von Konventionen, der Unterscheidung zwischen dem mit einer Äußerung Gesagtem und den verschiedenen Formen des Implikierten sowie der Rolle von Konversationsmaximen. Bitte beachten Sie die kurseigene Webseite: https://esgibtgrice.wordpress.com/ Literatur: Die für das Seminar relevanten Originaltexte finden sich in dem folgenden posthum veröffentlichten Sammelband:
Einige dieser Texte finden sich zudem in deutscher Übersetzung in dem folgenden Sammelband:
Erforderliche Studienleistungen: Begleitend zum Seminar werden regelmäßig kurze Aufgabenzettel schriftlich zu bearbeiten sein. Die Bearbeitung dieser Aufgabenzettel dient der Sitzungsvorbereitung und soll bei der aufmerksamen Lektüre des jeweiligen Textes behilflich sein. |
Ergänzungen und Vertiefungen zur Logikeinführung: Axiome, Theorien und Modelle (T)
55-152.21 | Ergänzungen zur Logik: Axiome, Theorien und Modelle (T) | Ali Behboud |
2 st., Do 14:15-15:45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 2. April 2015 Module: Das Proseminar soll all denen Gelegenheit zur vertiefenden Beschäftigung mit Fragen und Techniken der Logik bieten, die sich – angeregt durch den entsprechenden Einführungskurs – für formale Logik generell interessieren. Konkret werden wir uns mit den im Titel erwähnten Themen beschäftigen, insbesondere also die Formalisierung von Theorien Rahmen der klassischen Logik betrachten und die damit verbunden Fragen wie z. B. Unabhängigkeit, Widerspruchsfreiheit und Vollständigkeit der Axiome behandeln. Das erfordert außerdem die Einführung in eine präzise mengentheoretische Semantik für die quantorenlogischen Sprachen sowie den mengentheoretischen Modellbegriff. Vorausgesetzt werden gute Kenntnisse aus der Logikeinführung und vor allem Spaß mit „formalen Methoden“ – sowie aktive Mitarbeit und Bereitschaft zur Übernahme von Kurzreferaten. Zur Vorbereitung in die mengentheoretische Notation kann der Anhang meines Logikskripts oder (viel ausführlicher) etwa das Buch von Halmos genutzt werden. Einen Überblick über die axiomatische Methode erhält man z. B. im letzten Kapitel (Kap. 12) von Suppes Buch. Weitere Literatur wird im Seminar bekanntgegeben. Literatur:
Erforderliche Studienleistungen: Regelmäßige und aktive Mitarbeit sowie Kurzpräsentationen. |
Immanuel Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten (P)
55-152.26 | Immanuel Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten (P) | Arnd Pollmann |
2 st., Fr 10:15-11:45, Phil 1009 VMP 6 Beginn: 10. April 2015 Module: Es ist ein kleines Büchlein mit einer enormen Wirkungsgeschichte: Aus dem Jahre 1785 stammt Immanuel Kants „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“, in der es erstmals zur Formulierung des schon bald berühmten Kategorischen Imperatives kommt: „Handle nur nach derjenigen Maxime. durch die du zugleich wollen kannst, daß sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Bis heute zählt das kleine Büchlein zu den wichtigsten Versuchen einer philosophischen Begründung von Ethik und Moral. Wie gelangen wir zu der Einsicht in die Regeln eines guten und gerechten Miteinanders? Auf diese Frage soll der Kategorische Imperativ die Antwort sein. Das klingt verblüffend einfach, ist es aber nicht. Literatur: Bitte nur diese (kommentierte) Textausgabe anschaffen:
Literatur zur Vorbereitung:
Erforderliche Studienleistungen: Gründliche Vorbereitung, regelmäßige aktive Teilnahm. |
John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit (P)
55-152.29 | John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit (P) | Fabian Wendt |
2 st., Mo 14:15-15:45, Phil 1009 VMP 6 Beginn: 13. April 2015 Module: John Rawls‘ 1971 erschienene „Theorie der Gerechtigkeit“ ist das wahrscheinlich einflussreichste Werk der politischen Philosophie des 20. Jahrhunderts. In Abgrenzung zu Utilitarismus und Perfektionismus entwickelt Rawls in dem umfangreichen – aber auch inhaltlich sehr reichen – Buch eine kontraktualistische Theorie der Gerechtigkeit: Er überlegt, auf welche Gerechtigkeitsgrundsätze sich rationale Individuen in einem ursprünglichen Zustand der Gleichheit einigen würden. Das Ergebnis ist eine liberal-egalitäre Gerechtigkeitstheorie, die aus einem Grundsatz gleicher Freiheitsrechte, einem Grundsatz fairer Chancengleichheit und dem berühmten (und vielleicht auch berüchtigten) Differenzprinzip besteht. In dem Seminar werden wir das Buch (bzw. größere Teile des Buchs) im englischsprachigen Original lesen. Literatur:
Literatur zur Vorbereitung: Eintrag zu „John Rawls“ in der Stanford Encyclopedia of Philosophy (online) Erforderliche Studienleistungen: Regelmäßige Teilnahme am Seminar, Übernahme eines Referats, Verfassen einer Hausarbeit (Prüfungsleistung). |
Moral und Recht (P)
55-152.25 | Moral und Recht (P) | Michael Oliva Córdoba |
2 st., Di 10:15-11:45, Phil 1009 VMP 6 Beginn: 7. April 2015 Module: Was haben Moral und Recht miteinander gemein? In erster Annäherung stellt man sich das Verhältnis rechtlicher Normen zu moralischen – und dieser wiederum zu den Normen der gesellschaftlichen Etikette – leicht nach dem Modell ineinander liegender Kreise vor. Literatur:
Zur Vorbereitung:
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
|
Philosophische Argumente bei Friedrich Nietzsche (T/P)
55-152.30 | Philosophische Argumente bei Friedrich Nietzsche (T/P) | Jörg Winter |
2 st., Di 14:15-15:45, Phil 1009 VMP 6 Beginn: 7. April 2015 Module: Friedrich Nietzsche ist eine zentrale aber nicht unumstrittene Gestalt der westlichen Philosophiegeschichte. Das liegt unter anderem daran, dass die Klarheit der philosophischen Gedanken oft hinter der schwungvollen Sprache, derer er sich bedient, zurückbleibt. Nichtsdestoweniger gibt es einige Kernelemente seines durchaus heterogenen Denkens, die regelmäßig wiederkehren und ungeachtet des rhetorischen Glanzes philosophische Aufmerksamkeit verdienen. Ziel des Seminars wird sein, Argumentation und Rhetorik zu trennen, um die logische Struktur der Argumente sichtbar zu machen. Zu diesem Zweck werden wir einschlägige Textpassagen untersuchen, und auf ihre philosophische Schlagkraft prüfen. Bedingungen für den Scheinerwerb sind die regelmäßige und aktive Teilnahme an den Sitzungen, das Bearbeiten von Übungszetteln und das Anfertigen einer Hausarbeit. Literatur: Die Textgrundlage wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben. Sie setzt sich aus Auszügen der prominenten Werke des Autors zusammen. |
René Descartes: Discours de la méthode (T)
55-152.27 | René Descartes: Discours de la méthode (T) | Rolf W. Puster |
2 st., Di 08:15-09:45, Phil 1009 VMP 6 Beginn: 7. April 2015 Module: Der in Leiden 1637 anonym erschienene Discours de la méthode ist zwar nicht das erste Werk, das Descartes verfasst hat, wohl aber das erste, das er zu Lebzeiten veröffentlicht hat. Da sich der Discours an ein breites Publikum wendet, bietet er einen leichteren Einstieg in Descartes‘ Philosophie als die ungleich komplexeren (vier Jahre später publizierten) Meditationen (zu deren metaphysischen Gedankengängen das frühere Werk den Verständnisweg ebnet). Der vollständige Titel des Discours — zu deutsch: Abhandlung über die Methode, seine Vernunft wohl zu leiten und die Wahrheit in den Wissenschaften zu suchen — offenbart einen zentralen Zug der neuzeitlichen Philosophie, nämlich ihre Aufmerksamkeit und Sensibilität für methodologische Probleme philosophisch-wissenschaftlicher Wahrheitssuche. Diese Aufmerksamkeit ist lehrreich, weil sie generell höher ist als in der Gegenwart, in der man (besonders in der Praktischen Philosophie) dazu tendiert, derartige Methodenfragen als Spezialfragen der Wissenschaftstheorie einzustufen bzw. sie inhaltlichen Fragen nachzuordnen. Der nicht allzu umfangreiche Text (bevorzugt der in der unten angegebenen zweisprachigen Ausgabe gebotene) soll zur Gänze besprochen und diskutiert werden. Notwendige Bedingung für die Teilnahme am Proseminar ist die Bereitschaft zur gründlichen Lektüre des Discours und zur aktiven Mitarbeit (z.B. durch Übernahme von Kurzreferaten oder Textpräparationen). Literatur:
Erforderliche Studienleistungen: Notwendige Bedingung für die Teilnahme am Proseminar ist die Bereitschaft zur gründlichen Lektüre des Discours und zur aktiven Mitarbeit (z.B. durch Übernahme von Kurzreferaten oder Textpräparationen). |
Skeptizismus (T)
55-152.22 | Skeptizismus (T) | Alexander Dinges |
2 st., Di 16:15-17:45, Phil 1009 VMP 6 Beginn: 7. April 2015 Module: Folgt man unserem alltäglichen Sprachgebrauch, dann wissen wir so einiges. Wer hat nicht schon gelegentlich auf Fragen wie „Weißt du, ob wir noch Brot zuhause haben?“, „Weißt du, wann das Seminar anfängt?“ oder „Weißt du, wo wir lang müssen?“ mit „Ja.“ geantwortet? Wenn man es sich aber genauer überlegt, dann wissen wir vielleicht doch nicht so viel, wie wir behaupten. Denn auch wenn wir uns daran erinnern, dass noch Brot auf dem Tisch lag, können wir doch nicht ausschließen, dass es in der Zwischenzeit ein hungriger Mitbewohner gegessen hat oder es gar von einem noch hungrigeren Einbrecher gestohlen wurde. Und auch wenn wir im Seminarplan gelesen haben, dass das Seminar um 16 Uhr beginnt, können wir doch nicht ausschließen, dass der Seminarplan einen Fehler enthält. Und auch wenn uns der Weg genau beschrieben wurde, können wir doch nicht ausschließen, dass sich unser (vermeintlicher) Informant einen großen Spaß erlaubt hat und uns in die ganz falsche Richtung geschickt hat. Vielleicht wissen wir also weniger als wir behaupten. Wollte man es auf die Spitze treiben, könnte man sogar sagen, wir wissen gar nichts. Denn immer wenn wir behaupten, wir wüssten etwas, gibt es doch irgendeine Fehlermöglichkeit, die wir nicht ausschließen können, und sei es die Möglichkeit, dass die ganze Welt um uns herum nur ein besonders realistischer Traum ist. Wer die Konklusion akzeptiert, dass wir nichts (oder zumindest fast nichts) wissen, ist Skeptizist im philosophischen Sinne. In unserem Seminar soll es um die Frage gehen, ob wir Skeptizisten sein sollten und wie mit den Konsequenzen aus der Antwort auf diese Frage umzugehen ist. Wenn der Skeptizismus richtig ist, wie kommt es dann, dass wir im Alltag so oft behaupten, etwas zu wissen? Wissen wir nicht, was „wissen“ bedeutet? Oder meinen wir gar nicht wirklich, dass wir etwas wissen, wenn wir sagen, wir wüssten etwas? Wenn der Skeptizismus falsch ist, wie gehen wir dann mit den allgegenwärtigen Fehlermöglichkeiten um? Können wir sie einfach ignorieren? Oder haben wir sogar gute Gründe sie zu ignorieren? Diesen und ähnlichen Fragen wollen wir im Seminar anhand der zeitgenössischen Literatur zum Skeptizismus nachgehen. Erforderliche Studienleistungen: Gründliche Lektüre der Texte (meist auf Englisch) für die jeweilige Sitzung. Zu sieben Sitzungen jeweils zwei kurze Lesenotizen. |
Theodizee (T/P)
55-152.32 | Theodizee (T/P) | Robert Schwartzkopff |
2 st., Mi 16:15-17:45, Phil 1009 VMP 6 Beginn: 1. April 2015 Module: Von Epikur über David Hume bis hin zu John L. Mackie in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts galt das sogenannte Theodizee-Problem Vielen als das Argument gegen die Existenz eines allmächtigen, allwissenden und allgütigen Gottes. So lässt z.B. Hume in seinen Dialogen über natürliche Religion seinen Gewährsmann Philo dieses Problem wie folgt bilanzieren: Weshalb gibt es überhaupt Unglück in der Welt? Sicherlich nicht durch Zufall. Also durch eine Ursache. Etwa durch die Absicht der Gottheit? Aber sie ist vollkommen wohlwollend. Ist es gegen ihre Absicht? Aber sie ist allmächtig. Nichts kann die Sicherheit dieses so kurzen, so klaren, so entscheidenden Schlusses erschüttern [...]. Zur Vorbereitung:
Manuskript erhältlich auf Anfrage:robert.schwartzkopff(at)gmail.com |
Moralisches Urteil und psychologische Erklärung (P)
55-152.24 | Moralisches Urteil und psychologische Erklärung (P) | Christopher van Dillen |
2 st., Mi 14:15-15:45, Phil 1009 VMP 6 Beginn: 1. April 2015 Module: Im Seminar sollen auf Basis metaethischer sowie ethischer Konzepte psychologische und neurowissenschaftliche Erklärungen moralischer Urteile betrachtet werden. Die empirische Forschung in diesem Bereich beruht zumeist auf impliziten Annahmen über den ontologischen beziehungsweise epistemischen Gehalt moralsicher Urteile. Ferner beinhalten psychologische und neurowissenschaftliche Theorien moralischer Urteile einen zum Teil nicht näher begründeten normativ-ethischen Ausgangspunkt, welcher maßgeblich in die empirischen Konzeptionen einfließt. So wird eine psychologische Analyse auf der Basis der Ethik Kants andere Ergebnisse aufweisen, als eine auf der Tugendethik beruhende Konzeption. Darüber hinaus wird auf Grund moderner Methoden (beispielsweise der funktionellen Magnetresonanztomographie) die Gültigkeit ethischer Theorien selbst zum Gegenstand neurowissenschaftlicher Forschung. Insgesamt soll daher der Begründungszusammenhang zwischen den Forschungsergebnissen der Moralpsychologie und ethischen/metaethischen Theorien betrachtet werden. Literatur:
|
Zur Frage, was wir sind (T)
55-152.31 | Zur Frage, was wir sind (T) | Viktoria Knoll |
2 st., Fr 12:15-13:45, Phil 1009 VMP 6 Beginn: 10. April 2015 Der tragische Fall von Terri Schiavo, einer US-Amerikanerin, die mit 26 Jahren am 25. Februar 1990 in ein irreversibles Wachkoma fiel, erregte großes politisches und mediales Aufsehen in den USA. Während Schiavos Ehemann vor mehreren Gerichten das Einstellen der Nahrungszufuhr der Komapatientin erwirken konnte, wehrten sich ihre Eltern und Geschwister jahrelang mit allen erdenklichen Mitteln dagegen – jedoch erfolglos. Die Ernährungssonde wurde 2005 schlussendlich entfernt und Terri beerdigt. Auf ihrem Grabstein, angefertigt von ihrem Mann, steht nun zu lesen: DEPARTED THIS EARTH FEBRUARY 25, 1990 AT PEACE MARCH 31, 2005 Philosophisch wird es spätestens hier interessant. Schiavos Ehemann nämlich scheint davon auszugehen, dass Terri die Erde bereits beim Verlust ihres Bewusstseins 1990 verlassen hat. Beispielsweise Wikipedia-Artikel über den Fall geben als Todesdatum Schiavos jedoch lediglich den 31. März 2005 an, das Datum also, an dem (nur?) ihr Körper aufhörte zu leben. Stillschweigend scheint im letzteren Fall also angenommen zu werden, dass wir Wesen sind, die mit ihrem Körper identisch sind, während die Inschrift auf dem Grabstein daran Zweifel anmeldet. Dieses Seminar soll sich nun mit Mitteln der analytischen Philosophie mit der Frage beschäftigen, welche Art von Ding wir tatsächlich sind, welche „fundamentale Natur“ wir haben. Sind wir identisch mit unserem Körper? (Und welche Konsequenzen hätte das?) Sind wir rein mentale Wesen? Oder sind wir eventuell von beidem ein bisschen, werden wir z. B. von unserem Körper konstituiert (und was heißt das überhaupt)? Zwar werden wir uns dabei im Seminar lediglich mit diesen ontologischen Fragen beschäftigen (und insbesondere nicht mit ethischen Problemen), hier gelagerte Antworten scheinen jedoch bei Fällen wie dem obigen auch ethisch relevant. Literatur:
Literatur (zur Vorbereitung):
Erforderliche Studienleistungen: Ein erfolgreiches Absolvieren des Kurses setzt die wöchentliche, intensive Lektüre englischsprachiger Texte sowie das sorgfältige Anfertigen von Aufgabenzetteln zur Vorbereitung der Sitzungen voraus. |
Hauptseminare
Twentieth Century Analytical Philosophy (T)
55-152.41 | Twentieth Century Analytical Philosophy (T) | Michael Clark |
2 st., Di 14:15-15:45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 7. April 2015 Module: Since its inception in the early twentieth century, analytical philosophy has become the dominant philosophical tradition in the English-speaking world. In this course we will discuss some of the central problems and figures that have helped shape this tradition. Literatur:
|
Modallogik (T)
55-152.52 | Modallogik (T) |
Stefania Centrone |
2 st., Mi. 12:15-13:45, Phil 1009 VMP 6 Beginn: 8. April 2015 Module: Der Kurs ist folgendermaßen aufgebaut: i) Historische Einleitung (und Hinweise auf die klassische Aussagen- oder Junktorenlogik). ii) Arten von Modalitäten: alethische, deontische, temporale, epistemische … iii) Monomodale und multimodale junktorenlogische Sprache. iv) Kripkes Semantik für modale junktorenlogische Sprachen. v) Rahmen, Bewertungen, Modelle. vi) Wichtige Beziehungen zwischen den Eigenschaften von Rahmen (Reflexitivität Transitivität, Serialität, …) und modale Schemata (T, 4, D, …) vii) Axiomatische modale Kalküle: K, T, D, K4, S4, S5. viii) Korrektheit und Vollständigkeit (Beweis des Theorems der Korrektheit und Idee des Beweises der Theorems der Vollständigkeit) Teilnahmevoraussetzung; Erfolgreiche Teilnahme an einem Logik-Einführungskurs. Literatur: M. Fitting, R. L. Mendelsohn: First-Order Modal Logic, Kluwer 1998, Kap. 1, 3, 4. Skripte werden während des Kurses verteilt. |
Einfache Existenzargumente (T)
55-152.53 | Einfache Existenzargumente (T) |
Katharina Felka |
2 st., Mo. 14:15-15:45, Phil 1052 VMP 6 Beginn: 13. April 2015 Module: Philosophen diskutieren häufig über ontologische Fragen, d.h. sie diskutieren darüber, welche Arten von Gegenständen es gibt. So diskutieren sie etwa seit Jahrtausenden darüber, ob es neben konkreten Gegenständen wie Tischen, Häusern oder Hunden auch abstrakte Gegenstände wie Zahlen, Eigenschaften oder Propositionen gibt. Hierbei gehen sie davon aus, dass sie sich mit einer ausgesprochen schwierigen Frage befassen, die sich nicht ohne weiteres beantworten lässt. Dieses Selbstverständnis scheint jedoch in Konflikt damit zu stehen, dass es sehr einfache Argumente für die Existenz abstrakter Gegenstände gibt. So ist es etwa allgemein akzeptiert, dass Mars zwei Monde hat. Also ist die Zahl der Marsmonde zwei. Also gibt es eine Zahl, nämlich die Zahl der Marsmonde. Ebenso ist es allgemein akzeptiert, dass Schachweltmeister Carlsen schlau ist. Also hat Carlsen die Eigenschaft, schlau zu sein. Also gibt es mindestens eine Eigenschaft, nämlich die Eigenschaft, schlau zu sein. In derselben Weise ist es allgemein akzeptiert, dass Altona zu Hamburg gehört. Also ist die Proposition, dass Altona zu Hamburg gehört, wahr. Also gibt es mindestens eine Proposition, nämlich die Proposition, dass Altona zu Hamburg gehört. Solche Argumente legen nahe, dass die Existenz abstrakter Gegenstände unmittelbar aus allgemein akzeptierten Annahmen folgt, wie etwa der Annahme, dass Mars zwei Monde hat, dass Carlsen schlau ist, oder dass Altona zu Hamburg gehört. Das aber würde bedeuten, dass ontologische Diskussionen darüber, ob es abstrakte Gegenstände gibt, fundamental verfehlt sind. Im Seminar werden wir untersuchen, ob einfache Argumente für die Existenz abstrakter Gegenstände tatsächlich überzeugend sind und uns hierzu sowohl mit Gegnern als auch Befürwortern solcher Argumente befassen. Literatur: Im Seminar werden wir unter anderem Texte von Rudolf Carnap („Empiricism, Semantics, and Ontology“), Stephen Yablo („Go Figure: A Path Through Fictionalism“), Jason Stanley („Hermeneutic Fictionalism“), Matti Eklund („Fiction, Indifference, and Ontology“), Thomas Hofweber („Innocent Statements and Their Metaphysically Loaded Counterparts“) und Stephen Schiffer („The Things We Mean“, Kapitel 2) lesen. Ein detaillierter Seminarplan findet sich unter https://hseasyontology.wordpress.com/. Erforderliche Studienleistungen: Es wird gründliche Lektüre der Texte sowie Mitarbeit im Seminar erwartet. Zudem müssen Aufgaben zu den Texten schriftlich beantwortet werden und eventuell ein kurzer Essay verfasst werden. |
Was ist Wahrheit? (T)
55-152.54 | Was ist Wahrheit? (T) |
Miguel Hoeltje |
2 st., Fr. 10:15-11:45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 10. April 2015
„Wahr ist, was wahr ist“ sang einst die Hamburger Band Die Sterne – und wir können uns vermutlich alle darauf einigen, dass sie mit dieser Behauptung richtig lagen. Doch sobald es darum geht, eine informativere Antwort auf die Frage zu geben, unter welchen Umständen etwas wahr ist, gehen die Meinungen von Philosophinnen und Philosophen gehörig auseinander. Besteht Wahrheit in einem interessanten Sinne in einer Übereinstimmung (etwa mit „der Welt“ oder „den Tatsachen“)? Handelt es sich bei Wahrheit überhaupt um eine echte Eigenschaft? Und falls ja, welche Arten von Gegenständen können diese Eigenschaft haben (Sätze, Äußerungen, Gedanken, …)? Besteht ein enger Zusammenhang zwischen dem, was wahr ist, und dem, was sich unter gewissen idealisierten Bedingungen behaupten oder gar wissen lässt? Oder gibt es vielleicht gänzlich unwissbare Wahrheiten? Gibt es Bereiche, in denen sich der Begriff der Wahrheit überhaupt nicht sinnvoll anwenden lässt; etwa dann, wenn es darum geht, was moralisch gut oder was ästhetisch wertvoll ist? In diesem Seminar werden wir anhand zentraler Texte zur modernen Debatte um den Wahrheitsbegriff einige Antwortversuche rekonstruieren und diskutieren, die auf Fragen wie diese entwickelt worden sind. Bitte beachten Sie die kurseigene Webseite: https://wahrheitstheorien.wordpress.com/ Literatur: Zur Auswahl werden unter anderem Arbeiten der folgenden Autoren stehen: Frank Ramsey, Alfred Tarski, W.V.O. Quine, Donald Davidson, Michael Dummett, Hilary Putnam, David Lewis, Paul Horwich, Crispin Wright. Die genaue Textauswahl wird von den Interessen der Seminarteilnehmer_innen abhängen und in der ersten Sitzung getroffen werden. Da dieses Seminar der Vorbereitung eines Sammelbandes zu Wahrheitstheorien dient, werden zusätzlich zu den englischsprachigen Originaltexten deutsche Übersetzungen zur Verfügung stehen. Diese Übersetzungen sollen parallel zu den Originaltexten gelesen werden (und bei der Gelegenheit ein letztes Mal auf Korrektheit geprüft werden). Als Vorbereitung auf den Kurs sei neben dem Genuss des genannten Sterne-Songs die Lektüre zweier Texte eines weiteren Hamburger Klassikers empfohlen:
Erforderliche Studienleistungen: Details hierzu werden in der ersten Seminarsitzung besprochen. |
Distributive Justice (P)
55-152.55 | Distributive Justice (P) |
Michael Moehler |
3st., diverse Termine, Phil 1052 VMP 6 Beginn: 4. Juni 2015 Module: I. InstructorProf. Dr. Michael Moehler II. Dates, times, and venueNote that all times are sine tempore 04.06.2015: 14:00-18:00 Uhr 10.06.2015: 14:00-18:00 Uhr 11.06.2015: 14:00-18:00 Uhr 25.06.2015: 14:00-18:00 Uhr 01.07.2015: 14:00-18:00 Uhr 02.07.2015: 14:00-18:00 Uhr 09.07.2015: 14:00-18:00 Uhr III. Seminar descriptionThe topic of distributive justice is not only central to political philosophy, but it also has significant practical relevance. Individuals typically care deeply about the distribution of benefits and burdens in society, both in absolute terms and comparatively, because it significantly determines the prospects of their lives. In pluralistic societies, questions of distributive justice are a primary source of conflict, and they may not only lead to social unrest if resources are distributed too unequally among the members of society, but they may also endanger the whole cooperative venture if they remain unresolved, as recent events in Europe and the United States have shown. Theories of distributive justice offer a principled way to resolve such conflicts. To this end, theories of distributive justice must answer three questions. They must specify (i) the goods that are to be distributed, such as income, wealth, power, respect, or some combination of these goods, (ii) the adequate distribution of these goods, such as equal distribution or distribution according to rights, needs, desert, or other criteria, and (iii) the relevant subjects of distribution, such as the members of specific societies or the world community as a whole. In this seminar, we discuss some of the most influential theories of distributive justice of modern and contemporary political philosophy, such as utilitarianism, liberalism, egalitarianism, and libertarianism. The most prominent philosophers that we consider are David Hume, Jeremy Bentham, John Stuart Mill, John Rawls, Ronald Dworkin, Amartya Sen, Martha Nussbaum, Philippe Van Parijs, and Robert Nozick. In addition, we assess some of the underlying social, political, ethical, and cultural dimensions of the discussed theories and evaluate some of their practical implications, in particular the feasibility of a just society and its potential partial realization through the introduction of a universal basic income. In the final part of this seminar, we address the topic of global distributive justice. Traditionally, theories of distributive justice have considered the nation state as the relevant context for justice. But in an interdependent, pluralistic, and global world, genuine duties of global justice may exist. If so, what are our individual and collective duties towards the global poor? Is it morally permissible to prioritize the needs of conationals over foreigners? Can global egalitarianism be justified? To find at least tentative answers to these questions, we discuss David Miller’s nationalist theory of global justice, Peter Singer’s global utilitarianism, and Thomas Pogge’s human rights approach. IV. Seminar requirementsClass participation (20% of grade): Students are expected to (i) complete all required readings during the semester before the actual seminars take place, (ii) attend all seminar sessions, and (iii) participate actively and regularly in seminar discussions. Essay (80% of grade): Students must submit one essay (Hausarbeit) on a topic of their choice in consultation with the course instructor. Please consult with the course instructor about the topic of your essay before the final seminar session takes places. The essays are expected to be written in English language (American or British spelling). The essay should (i) critically engage with the course material as a primary source of readings, (ii) defend a well-defined thesis, and (iii) be between 4.000-5.000 words, including references. The reference style is less important than the inclusion of citations in some adequate form (in-text citations or footnotes). However, if you do not have any strong preferences in this regard, then please use the citation style of the journal Ethics. The essay is due by 9:00 Uhr (local time Hamburg) on August 08, 2015. Please submit by email (using your official University of Hamburg email account) an electronic copy (MS Word document) of your essay before the deadline. Late essays, unless excused well in advance, will not be accepted. Absences: In the event of an excused absence, please notify the instructor in advance. Unexcused absences will negatively affect your participation grade. If you miss more than three seminars unexcused, then you may receive a failing grade for this seminar. If you miss without excuse the first seminar on June 04, 2015, then you will lose your place for this seminar. V. ReadingsThe readings for this seminar represent a combination of classic and contemporary texts. In particular, we will draw on materials, and use ideas from, the following books that you may want to acquire if you do not own them already and if you have a deeper interest in political philosophy. Books marked with an asterisk are especially relevant.
If you have not had much exposure to political philosophy in the past or you would like to refresh your knowledge, then I recommend Kymlicka’s book as background reading for this seminar. A similarly suitable textbook concerning the topic of global distributive justice is Armstrong’s book. |
Wittgensteins Tractatus (T)
55-152.42 | Wittgensteins Tractatus (T) | Werner Diederich |
2 st., Fr 12:15-13:45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 10. April 2015 Module: Wir lesen den kurzen, aber schwierigen Text und diskutieren Alternativen der Interpretation. Besonderes Gewicht sollen die Bildtheorie des Satzes und die Abgrenzung des Sagbaren haben. Eine elementare Kenntnis der Logik ist erforderlich. Literatur:
Literatur (zur Vorbereitung):
|
Wissen durch das Zeugnis anderer (T)
55-152.43 | Wissen durch das Zeugnis anderer (T) | Alexander Dinges |
2 st., Mi 14:15-15:45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 1. April 2015 Module: Viele unserer Überzeugungen beruhen auf dem Zeugnis anderer, d.h. darauf, was andere sagen oder schreiben. Wir fragen nach dem Weg, und wenn uns jemand daraufhin sagt, dass wir da und dort lang gehen müssen, bilden wir wahrscheinlich die Überzeugung, dass wir da und dort lang gehen müssen. Wir fragen, wieviel etwas kostet, und glauben dem Verkäufer seine Antwort. Wenn wir in der Zeitung lesen, dass dieses und jenes geschehen sei, glauben wir häufig, dass dieses und jenes tatsächlich geschehen ist usw. Das Zeugnis anderer scheint uns eine Rechtfertigung dafür zu geben, etwas zu glauben. Aber wie gut ist diese Rechtfertigung? Welche Umstände machen sie besser und schlechter? Können wir jemals Wissen durch das Zeugnis anderer erlangen? Und, wenn ja, ist das Zeugnis anderer eine eigenständige Quelle des Wissens, wie es etwa die Wahrnehmung oder die Erinnerung zu sein scheinen? Tatsachenfragen mögen wir durch das Zeugnis anderer klären können. Aber wie verhält es sich mit Fragen darüber, was z.B. gut und schön ist? Wir würden doch nicht die Überzeugung bilden, dass ein Bild, das wir noch nie gesehen haben, schön ist, nur weil uns jemand gesagt hat, dass es schön sei. Wenn das stimmt, was unterscheidet dann Zeugnisse in diesen Bereichen von Zeugnissen über bloße Tatsachen? In unserem Seminar wollen wir versuchen, diese und ähnliche Fragen zu beantworten. Wir werden uns dabei vornehmlich auf die zeitgenössische, englischsprachige Literatur konzentrieren. Literatur:
Erforderliche Studienleistungen: Gründliche Lektüre der Texte (meist auf Englisch) für die jeweilige Sitzung. Zu neun Sitzungen jeweils zwei kurze Lesenotizen. |
Aboutness (T)
55-152.44 | Aboutness (T) |
Julia Zakkou |
2 st., Di 16:15-17:45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 7. April 2015 Module: Viele Dinge handeln von oder sind über etwas. Witze können über Politiker sein, Gedanken über geliebte Personen, Reportagen über ausgebrochene Vulkane und Lieder über den Winter. Die Relation des Über-Etwas-Seins spielt bislang insbesondere in der Philosophie des Geistes eine zentrale Rolle. So hat etwa Brentano dafür argumentiert, dass mentale Zustände – Hoffnungen, Wünsche, Überzeugungen – dadurch charakterisiert sind, dass sie von etwas handeln. In der Semantik wird der Relation des Über-Etwas-Seins bislang jedoch keine größere Bedeutung beigemessen – und das obwohl es auch für Sätze, den Hauptuntersuchungsgegenständen der Semantik, charakteristisch ist, über etwas zu sein. Dieses Defizit gegenwärtiger semantischer Theorien soll Yablos frisch erschienenes Buch „Aboutness“ beheben, mit dem wir uns im Seminar befassen werden. Literatur:
|
Privateigentum (P)
55-152.50 | Privateigentum (P) | Fabian Wendt |
2 st., Mo 10:15-11:45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 13. April 2015 Module: Privateigentum besteht in einem Bündel von Rechten: Man darf – innerhalb eines von Moral und Recht gesteckten Rahmens – mit seinem Eigentum tun, was man möchte, man kann andere Personen von der Nutzung seines Eigentums ausschließen („Betreten verboten!“), und schließlich kann man sein Eigentum auch verschenken oder verkaufen. Die Institution des Privateigentums gewährt Personen somit die exklusive Kontrolle über bestimmte materielle Güter sowie Land und ggf. auch immaterielle Güter. Wie lässt sich diese Institution moralisch rechtfertigen? Und welche Relevanz hat eine Rechtfertigung der Institution des Privateigentums für Fragen der Verteilungsgerechtigkeit? In dem Seminar werden wir mehrere Rechtfertigungsansätze diskutieren und dabei sowohl auf Klassiker (Locke, Hume, Rousseau, Kant) als auch zeitgenössische, meist englischsprachige Texte zurückgreifen. Die Ansätze reichen von konsequentialistischen Theorien, die Privateigentum als eine nützliche Konvention zur Überwindung bestimmter Probleme (z.B. der „Tragedy of the Commons“) verstehen, bis hin zu von Locke inspirierten Theorien, die plausibel zu machen versuchen, dass es nicht-konventionelle, moralische Eigentumsrechte an äußeren Gütern geben kann (die man z.B. durch die Mischung von Arbeitskraft mit einem Gegenstand erwerben kann). Literatur:
|
Feminist Philosophy (T/P)
55-152.51 | Feminist Philosophy (T/P) |
Nathan Wildman |
2 st., Mo 14:15-15:45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 1. April 2015 Module: The purpose of this course is to introduce students to basic texts and basic topics in feminist philosophy. To that end, this course surveys a range of issues in feminist philosophy and serves as an introduction to several of feminism’s key philosophical insights and contributions, which span a number of standard philosophical areas, including ethics, metaphysics, epistemology, philosophy of science, and political philosophy. By the end of the term students should be able to speak competently about important themes in feminist philosophy, such as identity, objectivity, the self-other relation, sexuality, gendered embodiment, agency and freedom; and about the contributions of a number of important thinkers in feminist philosophy. Students will gain exposure to feminist appropriations and criticisms of the Western philosophical tradition as well as debates within feminist thinking. Literatur:
Literatur (zur Vorbereitung)
|
Artefakte (T)
55-152.45 | Artefakte (T) | Martin Hoffmann |
2 st., Do 10:15-11:45, Phil 1009 VMP 6 Beginn: 2. April 2015 Module: Dass so unterschiedliche Dinge wie eine 4000 Jahre alte Vase, eine Bronzeskulptur, (manche?) Ergebnisse experimenteller Forschung, Kernreaktoren, Wassergläser, Notizblocks, Dateien, aber auch Müllberge und das Ozonloch Artefakte sind, darüber besteht weitgehend Einigkeit. Weniger einig ist sich die Philosophie, die den Artefaktbegriff in den letzten dreißig Jahren verstärkt diskutiert, darüber, wie er zu definieren ist. Bezeichnet er alle künstlichen Dinge, alle Resultate kulturell vermittelter Schaffensakte, alles von Menschen Hergestellte oder alles durch menschliches Handeln (Mit )Verursachte? Literatur:
Zur Vorbereitung:
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
|
Frankfurt: "Freedom of the Will and the concept of a person" (T/P)
55-152.46 | Frankfurt: "Freedom of the Will and the concept of a person" (T/P) | Michael Oliva Córdoba |
2 st., Di 12:15-13:45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 1. April 2015 Module: Personen haben Körper, sind aber keine. Auf einen solchen Nenner kann man einen Vorbehalt bringen, den Harry Frankfurt einem einflussreichen Verständnis des Begriffs der Person (wie er es etwa bei Peter Strawson 1959 verortet), entgegenbringt. Was eine Person ist, können wir uns daher nicht auf diesem Wege klarmachen. Wir müssen uns der richtigen Auffassungsweise von einer anderen Seite nähern: Literatur:
Zur Vorbereitung:
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
|
Philosophie der Strafe (P)
55-152.47 | Philosophie der Strafe (P) | Arnd Pollmann |
2 st., Do 16:15-17:45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 2. April 2015 Module: Muss Strafe sein? Und, wenn ja, wann darf der Staat strafend zur Tat schreiten? Die überaus komplexe strafrechtstheoretische Frage, aus welchem Grund, zu welchem Zweck, in welchem Maße und auf welche Weise der Staat strafen darf, ist seit jeher Gegenstand kontroverser wissenschaftlicher Auseinandersetzungen. Gegenwärtig jedoch sehen sich die Rechtswissenschaften und die Rechtsphilosophie mit neuen Herausforderungen und vielfältigen Verunsicherungen konfrontiert (Stichworte: Willensfreiheit, Menschenwürde, innere Sicherheit). Das Seminar wird sich einiger dieser aktuellen Probleme aus spezifisch rechtsphilosophischer Sicht annehmen. Zu Beginn jedoch werden wichtige ideengeschichtliche Klassiker der rechtsphilosophischen Straftheorie diskutiert werden. Literatur:
|
Ludwig von Mises: Theorie und Geschichte (T/P)
55-152.48 | Ludwig von Mises: Theorie und Geschichte (T/P) | Rolf W. Puster |
2 st., Di 10:15-11:45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 7. April 2015 Module: Theory and History ist zwar nicht das letzte Buch von Ludwig von Mises, gilt aber als sein (viertes und) letztes Hauptwerk. 1957 auf Englisch erschienen, fasst es zentrale Aspekte von Mises‘ Lebenswerk zusammen. Aus diesem Grund ist Theory and History einerseits ein sehr inhaltsreiches Buch, andererseits aber auch eines, dass sich bereits früher ausgearbeiteter Lehrstücke bedient und deren Pointen oft nur noch verkürzt oder anspielungshaft ins Spiel bringt. Mit dem Stichwort „Geschichte“ verbindet Mises diejenigen wissenschaftlichen Disziplinen, deren Hauptgegenstand menschliche Handlungen sind. Kontrastiv stellt er den Geschichtswissenschaften Disziplinen wie die Naturwissenschaften gegenüber, in deren Gegenstandbereich keine Handlungen vorkommen. Dieser Dualismus auf der Gegenstandsebene hat Mises zufolge gravierende Konsequenzen für die Methodologie der betreffenden Disziplinen, und diese Konsequenzen lassen sich nicht einfach durch die seinerzeit geläufige (auf Windelband zurückgehende) Unterscheidung von idiographischen und nomothetischen Wissenschaften einfangen. Dass Mises seinen wissenschaftstheoretischen Überlegungen eine — wie man heute sagen würde —: ideologiekritische Wendung gibt und Theorien scharf attackiert, die auf Akteure und ihre Handlungen die Erklärungsmuster für natürliche Ereignisse anwenden, bringt auf eine unerwartete Weise eine Dimension ins Spiel, die klassischen Dualismusdebatten zu fehlen pflegt. Notwendige Bedingung für die Teilnahme am Hauptseminar ist die Bereitschaft, den weder kurzen noch voraussetzungsarmen Text gründlich zu lesen, um zu seiner Besprechung substantielle Beiträge leisten zu können. Dabei kann sowohl auf die kostenlos downloadbare englische Originalfassung als auch auf die im Erscheinen begriffene deutsche Übersetzung zurückgegriffen werden, welche eine längere verständniserleichternde Einführung enthält. Literatur:
Literatur zur Vorbereitung:
Erforderliche Studienleistungen:
Notwendige Bedingung für die Teilnahme am Hauptseminar ist die Bereitschaft, den weder kurzen noch voraussetzungsarmen Text gründlich zu lesen, um zu seiner Besprechung substantielle Beiträge leisten zu können. |
Immanuel Kant über das Schöne und das Erhabene (Kritik der Urteilskraft I) (T/P)
55-152.49 | Immanuel Kant über das Schöne und das Erhabene (Kritik der Urteilskraft I) (T/P) | Birgit Recki |
2 st., Di 16:15-15:45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 7. April 2015 Module: Entsprechend Kants Unterscheidung zwischen dem Gefühl des Schönen und dem Gefühl des Erhabenen sollen die beiden Teile des Buches studiert werden, die sich auf deren Untersuchung beziehen: Analytik des Schönen und Analytik des Erhabenen. Die Veranstaltung ist der erste Teil eines zweiteiligen Angebotes. Das Studium der Kritik der Urteilskraft kann in einem weiteren HS im Wintersemester fortgesetzt werden. Die Teilnahme an Teil I enthält keine Festlegung auf die Teilnahme an Teil II; für die Teilnahme an Teil II ist die Teilnahme an Teil I dringend geraten. Literatur:
Zur Vorbereitung:
|
Forschungskolloquien
Neuere Literatur zur Praktischen Philosophie (P)
55-152.61 | Neuere Literatur zur Praktischen Philosphie(P) | Arnd Pollmann |
3 st., Fr 14:15-16:45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 10. April 2015 Module: Im Kolloquium werden eigene Forschungsprojekte sowie gemeinsam ausgewählte neuere Texte zur Praktischen Philosophie vorgestellt und diskutiert. In erster Linie ist die Veranstaltung gedacht für MA-Studierende, die an Fragen der Praktischen Philosophie interessiert sind. Doktoranden sind mit ihren Projekten ebenfalls herzlich eingeladen. Das Kolloquium richtet sich außerdem an BA-Studierende, die kurz vor dem Abschluss stehen und Ihre Pläne für die Bachelorarbeit oder Texte zur Diskussion stellen wollen, die für ihre Abschlussarbeit thematisch einschlägig sind. Die arbeitsintensive Veranstaltung wird dreistündig abgehalten. Regelmäßige Teilnahme ist Bedingung. Literatur: Wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben. Erforderliche Studienleistungen:
Gründliche Vorbereitung, regelmäßige aktive Teilnahme. |
Philosophische Akteursmodelle — Leistungen und Schwächen (T/P)
55-152.62 | Philosophische Akteursmodelle — Leistungen und Schwächen (T/P) | Rolf W. Puster |
3 st., Do 10:15-12:45, Hörsaal Phil 1052 VMP 6 Beginn: 2. April 2015 Module: Von Platon über Hobbes bis Rawls reicht die illustre Reihe von Politischen Philosophen, die an den Anfang ihrer Überlegungen zur Gestaltung von Gemeinwesen ein Menschenbild gestellt haben, dessen Zuschnitt einerseits wesentliche Züge des Menschen einfangen und andererseits als Grundlage für die ‚Ableitung‘ von Gestaltungsprinzipien für Gemeinwesen dienen soll. Ungeachtet der intrikaten Frage, wie sich diese ‚Ableitung‘ überzeugend konzeptualisieren lässt, steht und fällt der Anspruch des geschilderten Procederes offenbar mit der Triftigkeit des mit dem anfänglichen Menschenbild implizit Behaupteten. Das macht die Frage dringlich, nach welchen Kriterien sich derartige anthropologische Ausgangspunkte überhaupt beurteilen lassen. Im Kolloquium soll der Idee nachgegangen werden, dass solche Menschenbilder zumindest die Minimalanforderung erfüllen müssen, mit elementaren Einsichten der Handlungstheorie kompatibel zu sein (da eine Theorie, die Gemeinwesen aus Menschen bestehen ließe, die keine Akteure sind oder sein können, eine nachgerade bizarre Konzeption wäre). Mit dieser Arbeitshypothese lassen sich diverse einschlägige Texte der Politischen Philosophie daraufhin untersuchen, ob in ihnen die besagten Minimalanforderung erfüllt sind oder nicht. Für diejenigen Menschenbilder, die kein unhaltbares Akteursmodell implizieren, kann dann die Frage erörtert werden, ob sie sich zur Stützung der ihnen jeweils zugeordneten Gestaltungsprinzipien eignen oder nicht. Der Lektüreplan des Kolloquiums und der Umfang der zu vergegenwärtigenden handlungstheoretischen Elementaria wird in Abhängigkein von der Vorbildung und den Interessen der Teilnehmer zu Beginn des Semesters festgelegt. Die Bereitschaft, hierauf flexibel und zeitnah zu reagieren, ist eine notwendige Teilnahmebedingung. |
Forschungskolloquium für Examenskandidaten (P)
55-152.63 | Forschungskolloquium für Examenskandidaten (P) | Birgit Recki |
3 st., Mo 16:15-18:45, Phil 1052 VMP 6 Beginn: 13. April 2015 Examenskandidaten haben in diesem Kolloquium die Gelegenheit, ihre geplante oder im Entstehen begriffene Abschlussarbeit zur Diskussion zu stellen. Es empfiehlt sich, für die Präsentation ein Kapitel auszuwählen, für das Klärungsbedarf besteht. |
Sprache und Welt (T)
55-152.64 | Sprache und Welt (T/P) | Benjamin Schnieder |
3 st., Di 18:15-20:45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 7. April 2015 Module: Insbesondere wird den Teilnehmern des Kurses die Gelegenheit gegeben, eigene Arbeiten (z.B. Vorbereitungen zu einer Abschlussarbeit) kritisch besprechen zu lassen. Die genaue Textauswahl wird zu Beginn des Semesters festgelegt; es ist möglich, die Auswahl zu beeinflussen, indem während der vorlesungsfreien Zeit Vorschläge gemacht werden (Emails dazu bitte an den Seminarleiter). Teilnahmevoraussetzungen:
|
Weitere Veranstaltungen
Doktorandenkolloquium
55-152.73 | Doktorandenkolloquium | Benjamin Schnieder |
2 st., 14-tägig, Do 12:15-13:45, Phil 1072 VMP 6 Beginn: 2. April 2015 Module: In der Veranstaltung können Arbeiten verschiedener Art vorgestellt werden:
|
Institutskolloquium des Philosophischen Seminars im Sommeremester 2015
Institutskolloquium des Philosophischen Seminars im Sommersemester 2015
Die Termine sind mittwochs um 18 Uhr c. t. in Phil 1009 (Philosophenturm Von-Melle-Park 6).
Programm
Das Programm für das Institutskolloquium wird unter Forschung bekannt gegeben und aktualisiert.
Einführungen in die Literaturrecherche
Einführungen in die LiteraturrechercheCampus-Katalog, Fachdatenbanken und Literaturbeschaffung in Philosophie und Geschichte |
Jan Wiebers | |
2st., Mi 16-18, Phil 1004 VMP 6 | ||
Beginn: 7. April 2015 | ||
Die ersten 90min Einzelveranstaltungen zum Campus-Katalog sind Einführungen in die Literarturrecherche, die mit Fallbeispielen und Übungen am PC dazu verhelfen, den grundsätzlichen Umgang mit OPAC-Katalogen, bezogen auf ihr Studienfach und unser Bibliothekssystem, kennenzulernen. Der Besuch einer Veranstaltung ist ausreichend. Die Kenntnisse zur Literaturrecherche werden in den folgenden Veranstaltungen zu den einzelnen Fachdatenbanken vorausgesetzt. Hier geht es darum, für Prüfungsarbeiten alle relevanten elektronischen Literaturquellen des jeweiligen Fachgebiets erschöpfend und genau kennenzulernen und für die eigene Arbeit am Thema zu benutzen. Im ersten Teil einer jeden Unterrichtseinheit werden fachspezifische Datenbanken vorgestellt und die Wege der Literaturbeschaffung beschrieben. Im zweiten Teil können Detailfragen und Beispielrecherchen der Teilnehmer geklärt und am PC durchgespielt werden. Die Teilnahme ist freiwillig. Anrechnungsmöglichkeiten bestehen nicht. Neu ist eine Anschlussveranstaltung zum Literaturverwaltungsprogramm Citavi 4. Beginn: Weitere Termine: 17. Juni 2015 Literatur:
|
||
Öffentliche Ringvorlesung des Philosophischen Seminars im Sommersemester 2015
WIE WEITER MIT...?
Klassiker der Philosophie und Probleme der Gegenwart
Das Philosophische Seminar organisiert im Wechsel seiner Arbeitsbereiche semesterlich eine öffentliche Ringvorlesung mit auswärtigen und hiesigen Refenten. Die interessierte Öffentlichkeit und Teilnehmer im Rahmen des Allgemeinen Vorlesungswesens sind ebenso willkommen wie Angehörige des Seminars, der Fakultät und der Universität insgesamt.
Das aktuelle Programm finden Sie auf der Seite der Ringvorlesung.