Liberal Arts & Sciences
Kunst als Erkenntnisform: Erste Einblicke in den PhD in Art Practice
20. Juli 2025

Foto: Tim Albrecht. Room installation and performative intervention von Lili Süper, Inverting a Place or Beauty's Sacred Violence, 2024.
Mit dem Start des neuen PhD in Art Practice-Programms beschreitet die Hochschule für bildende Künste (HFBK) Hamburg einen bedeutenden Schritt in der Weiterentwicklung künstlerischer Forschung. In Kooperation mit den Medical & Health Humanities am Institut für Liberal Arts & Sciences der Universität Hamburg bietet die HFBK als erste Kunsthochschule des Landes seit April die Möglichkeit einer rein künstlerisch-praktischen Promotion im Bereich Kunstpraxis.
Im Mittelpunkt des Programms steht das Thema Being(s): Artistic Research in Transformative Contexts of Health. Neun Stipendiat:innen forschen in diesem Rahmen über drei Jahre hinweg zu der Frage, wie sich gegenwärtige gesellschaftliche, politische und technologische Umbrüche auf unser Verständnis von Gesundheit, Körper und Leben auswirken. Dabei kommen keine klassischen wissenschaftlichen Methoden zum Einsatz – vielmehr geht es um die Erschließung neuer ästhetischer Erkenntnisformen durch künstlerische Praxis.
Einen ersten Einblick in die Themen und Perspektiven dieses ambitionierten Promotionsprogramms bietet die aktuelle Ausgabe von Lerchenfeld. Dort werden nicht nur die Projekte der beteiligten Promovierenden vorgestellt, sondern auch zentrale theoretische und gesellschaftspolitische Fragen reflektiert, die das Programm rahmen. Autor:innen wie Sophie Witt, Edna Bonhomme, Nora Sternfeld und andere beleuchten unter anderem die kulturelle Prägung von Krankheitsbildern, institutionellen Rassismus im Gesundheitswesen sowie das Potenzial künstlerischer Forschung für gesellschaftlichen Wandel.
Die Beiträge zeigen eindrücklich, wie Kunst neue Denk- und Erfahrungsräume eröffnet: nicht durch eindeutige Antworten, sondern durch das Infragestellen bestehender Deutungsmuster und das Sichtbarmachen alternativer Perspektiven.
Hier zur aktuellen Ausgabe von Lerchenfeld mit dem Titel Artistic Research: Being(s).