Liberal Arts & Sciences
Geisteswissenschaften & Medizin – neue Publikationen im Bereich Medical Humanities
15. Juli 2024, von Svjetlana Zimmermann
Foto: Sylvia Yang I Unsplash
Zwei kürzlich erschienene Publikationen von Prof. Dr. Sophie Witt geben Einblick in das interdisziplinäre Forschungsfeld des Majors „Körper, Gesundheit, Gesellschaft“ im B.A. Studiengang Liberal Arts & Sciences.
Embodiment and Critical Medical Humanities. Multiple Practices and Shifting Concepts. Conversations with Angela Woods, Erin Manning, Monica Greco, Ana Gómez-Carrillo, and Siri Hustvedt, hg. von Sophie Witt, Céline Kaiser, Christina Schües, Cornelius Borck, Basel/Berlin: Schwabe Verlag, 2024. Open Access
Der Band Embodiment and Critical Medical Humanities zielt auf eine kritische Perspektivierung der traditionellen Gegensätze zwischen dem erklärbaren physischen Körper der Biomedizin und den hermeneutischen Dimensionen der Geisteswissenschaften. Im Fokus stehen Fragen wie: Wie können wir „den Körper“ und „Körper“ in ihrer ganzen Individualität betrachten? Auf welche Weise kann die Bedeutung individueller Erfahrung, von Affekten und Sensualität sowie von Formen der Verkörperung in medizinischen Kontexten berücksichtigt werden? Wie können verborgene Normierungsstrategien sichtbar gemacht und adressiert werden? In dem Band sprechen die Herausgeber:innen mit Wissenschaftler:innen und Autor:innen wie Angela Woods, Erin Manning oder Siri Hustvedt über ihre abgeschlossenen, laufenden und zukünftigen interdisziplinären Projekte, über ihre noch nicht geschriebenen Bücher, über ihre nicht-akademischen Forschungsdesigns und experimentellen Forschungsräume sowie über ihre Praxis des verkörperten Denkens und Lehrens. Die Gespräche laden dazu ein, über den rein biomedizinischen Ansatz hinauszudenken und die Vielschichtigkeit menschlicher Erfahrungen in den Mittelpunkt der medizinischen Praxis zu stellen.
Embodiment and Critical Medical Humanities ist der erste Band der neuen Reihe „Medical Humanities – Open Forum“, die einen Raum für experimentelle und innovative Textformen, Methoden und Forschungsansätze bietet. Die Reihe wird herausgegeben von Vincent Barras, Mariacarla Gadebusch Bondio, Martina King und Susanne Michl.
Neue Reihe „Medical Philologies/Medizinische Philologien“ im Franz Steiner Verlag, Stuttgart, hg. von Thomas Emmrich, Dieter Heimböckel, Katja Herges, Csongor Lorincz, Maren Scheure und Sophie Witt. Link
Die Reihe „Medical Philologies / Medizinische Philologien“ verortet sich innerhalb der Medical Humanities und fokussiert sich auf die Basis, die allen darin gefassten Disziplinen und Themen zugrunde liegt: der Sprache und ihrer philologischen Verfasstheit. Die Bände dieser Reihe widmen sich – aus einer interdisziplinären und komparatistischen Perspektive – dem gesamten internationalen Korpus des Medikalen. ‚Literarische‘ und ‚nicht-literarische‘ Texte, die medizinische Diskurse verhandeln, stehen gleichermaßen im Zentrum und werden hinsichtlich ihrer ästhetischen, narrativen und rhetorischen Mittel befragt.
Als erster Band der neuen Reihe ist erschienen: Interdisziplinäre Epidemiologie. Zur Diskursproduktivität von Seuchen, hg. von Thomas Emmrich, Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2024. Link